Edward Anders

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Edward Anders (* 21. Juni 1926 in Libau, Lettland, als Eduards Alperovičs) ist ein lettisch-amerikanischer Geochemiker und Holocaustforscher.

Anders wuchs in einer deutsch-baltisch assimilierten jüdischen Familie in Libau auf. Seine Mutter und er überlebten den Holocaust, weil die Mutter erfolgreich die Legende aufbauen konnte, sie sei als arisches Findelkind in einer jüdischen Familie aufgezogen worden. Anders’ Vater und weitere 24 Familienmitglieder wurden aber im Holocaust ermordet. Anders und seine Mutter flohen 1944 nach Deutschland. Von 1946 bis 1949 studierte Anders als Displaced Person mit einem Programm der UNRRA Chemie an der Universität München. Als Zeuge sagte er bei den Nürnberger Prozessen aus.

Edward Anders emigrierte 1949 in die USA, wo er an der Columbia University 1951 einen Master und 1954 einen Ph.D. erwarb. Er war von 1955 bis 1991 Professor für Chemie an der University of Chicago, ab 1968 war er zusätzlich für das Field Museum of Natural History tätig. Gastprofessuren führten ihn unter anderem an das California Institute of Technology, die Universität Turin und mehrfach an die Universität Bern.

Anders befasste sich mit dem Ursprung, dem Alter und der Zusammensetzung von Meteoriten und Planeten, mit interstellarem Staub in Meteoriten, mit Massenverlust in der Erdgeschichte und mit dem Vorkommen verschiedener Elemente. Anders konnte nachweisen, dass Meteoriten meist aus kleineren Planeten entstanden sind, und dass organische Substanzen auf Meteoriten abiotischen Ursprungs sind.

Anders veröffentlichte rund 270 wissenschaftliche Publikationen. Er hat (Stand Januar 2019) einen h-Index von 90.[1]

Nach seiner Emeritierung befasste er sich unter anderem mit dem Holocaust in Lettland. Er veröffentlichte eine Autobiographie mit detailreichen Schilderungen der Judenverfolgung in Lettland und des eigenen Überlebens. Außerdem betreute er eine Internetseite zur Dokumentation des jüdischen Lebens seiner Heimatstadt.

Auszeichnungen (Auswahl)

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Schriften (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Edward Anders. In: scholar.google.de. Google Scholar, abgerufen am 5. Januar 2019.
  2. Newcomb Cleveland Prize Recipients. In: aaas.org. American Association for the Advancement of Science, abgerufen am 5. Januar 2019 (englisch).
  3. J. Lawrence Smith Medal. In: nasonline.org. National Academy of Sciences, abgerufen am 5. Januar 2019 (englisch).
  4. Edward Anders. In: gf.org. John Simon Guggenheim Memorial Foundation, abgerufen am 5. Januar 2019 (englisch).
  5. Book of Members 1780–present, Chapter A. (PDF; 1,1 kB) In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 5. Januar 2019 (englisch).
  6. Edward Anders. In: nasonline.org. National Academy of Sciences, abgerufen am 5. Januar 2019 (englisch).
  7. V. M. Goldschmidt Award. In: geochemsoc.org. Geochemical Society, abgerufen am 5. Januar 2019 (englisch).
  8. Gerard P. Kuiper Prize in Planetary Sciences. In: aas.org. American Astronomical Society, abgerufen am 5. Januar 2019 (englisch).
  9. Edward Anders. In: agu.org. American Geophysical Union, abgerufen am 5. Januar 2019.
  10. Steve Koppes: Astronomical Union names asteroids after University scientists. In: uchicago.edu. University of Chicago, 7. Juni 2001, abgerufen am 5. Januar 2019 (englisch).
  11. 4815 Anders (1981 EA28). In: nasa.gov. NASA, abgerufen am 5. Januar 2019 (englisch).