Eichibach

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Eichibach
im Oberlauf: Moosbach
Eichibach und Brücke der Bahnstrecke Solothurn–Lyss in Dotzigen

Eichibach und Brücke der Bahnstrecke Solothurn–Lyss in Dotzigen

Daten
Gewässerkennzahl CH: 1401
Lage Schweizer Mittelland

Schweiz Schweiz

Flusssystem Rhein
Abfluss über Alte Aare → Aare → Rhein → Nordsee
Quelle südöstlich von Büren und westlich von Oberwil
47° 7′ 57″ N, 7° 23′ 44″ O
Quellhöhe 485,1 m ü. M.
Mündung bei Dotzigen in die Alte AareKoordinaten: 47° 7′ 33″ N, 7° 20′ 39″ O; CH1903: 592823 / 219425
47° 7′ 33″ N, 7° 20′ 39″ O
Mündungshöhe 429 m ü. M.
Höhenunterschied 56,1 m
Sohlgefälle 8,6 ‰
Länge 6,6 km
Einzugsgebiet 17,72 km²[1]
Abfluss[2]
AEo: 17,72 km²
an der Mündung
MQ
Mq
290 l/s
16,4 l/(s km²)
Eichibach (Kanton Solothurn)
Eichibach (Kanton Solothurn)
Quelle
Mündung
Kanton Solothurn
Quelle und Mündung des Eichibachs

Der Eichibach – im Oberlauf Moosbach – ist ein rund 6,5 Kilometer langer Bach und rechter Zufluss der Alten Aare, der einen Abschnitt des westlichen Bucheggbergs im Kanton Solothurn und ein Gebiet des Berner Mittellandes entwässert.

Die Quelle des Eichibachs liegt am Südrand des Eichwalds an der Grenze zwischen den Berner Gemeinden Oberwil bei Büren und Büren an der Aare. Er fliesst in einem kleinen Tal zuerst einen Kilometer weit gegen Westen und wird von der Hauptstrasse 252 überquert, die von Pieterlen, der Autobahn A5 und Büren an der Aare nach Münchenbuchsee führt. Der Bach fliesst durch das Gebiet Moos, weshalb er dort Moosbach genannt wird, und erreicht die Grenze zum Kanton Solothurn, die im Feld neben dem Bach von zwei historischen Grenzsteinen aus dem Jahr 1764 markiert ist.[3]

Der Bach befindet sich nur einen Kilometer weit auf dem Gebiet des Kantons Solothurn und wird von diesem Abschnitt an Eichibach genannt. Auf der solothurnischen Teilstrecke nimmt er von links den Mülibach auf, der auch als sein zweiter Quellbach angesehen werden kann. Dieser entspringt südlich von Biezwil im Landwirtschaftsgebiet Grundacker, erreicht nach kurzem Lauf das Gebiet der Gemeinde Schnottwil, wo er in der Flur «Schluch» eingedolt ist, und fliesst in einem Tälchen gegen Westen. Er wird auch «Sagibach» genannt, weil er die Sägemühle von Schnottwil passiert, und heisst dann Mülibach und passiert in Schnottwil eine Ölmühle und die Alte Mühle am Mühleweg. Westlich von Schnottwil mündet er in den Eichibach.

Im Eichiwald überquert der Eichibach erneut die Kantonsgrenze. Der Grenzstein Nr. 118A steht direkt im Bachbett.[4]

Etwas mehr als einen Kilometer fliesst der Bach durch das flache Flurgebiet von Diessbach bei Büren mit dem Wohngebiet «Eichi». Westlich davon erreicht er das Gebiet von Dotzigen. Er fliesst durch die «Mülimatte», wo aus ihm der alte, heute noch sichtbare Mühlekanal abgeleitet ist. Der Bach wird von der Hauptstrasse 22 überquert und fliesst dann an der historischen Mühle von Dotzigen vorbei.[5] Im Dorf ist der Bach wiederum kanalisiert. Er fliesst unter der Bahnstrecke Solothurn–Lyss hindurch und folgt zuletzt in nordöstlicher Richtung 700 Meter weit dem Damm dieser Linie, bis er in die Alte Aare mündet. Kurz vor der Mündung führt er am Gletscherfindling Pegelstein vorbei.

Bis zur Juragewässerkorrektion mündete der Eichibach schon am Dorfrand von Dotzigen in die Aare, die in der Ebene eine weite Auenlandschaft durchquerte. Seit der Ableitung des Flusses in den Bielersee führt die Alte Aare nur noch wenig Wasser, und bei Dotzigen fiel das «Dotzigengrien» trocken. Über dieses Auengebiet fliesst der Eichibach nun etwa einen halben Kilometer weiter als früher, bis er das Restwasser in der Alten Aare erreicht.

Das Einzugsgebiet des Eichibachs ist 17,72 km² gross und besteht zu 25,6 % aus Bestockter Fläche, zu 64,2 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 10,2 % aus Siedlungsfläche und zu 0,1 % aus unproduktiven Flächen.

Die Flächenverteilung

Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 491,5 m ü. M.[6]

Direkte und indirekte Zuflüsse vom Ursprung zur Mündung

  • Moosbach (rechter Quellbach), 2,0 km, 2,39 km²
  • Loggisloobächli (linker Quellbach), 1,0 km, 0,91 km²
    • Hubelgraben (links), 0,5 km
  • Rütibach (links), 0,6 km[7]
  • Mülibach (links), 3,3 km, 5,22 km², 90 l/s
    • Sagibach (Schorenbach[8]) (linker Quellbach), 2,0 km[7]
    • Dorfbach (rechter Quellbach), 0,5 km[7]
    • Häisibach (links), 0,5 km
    • Allmendbach (rechts), 1,4 km, 2,41 km²
  • Wartbach (Salzmattenbächli) (links), 1,0 km
  • Zälglibach (links), 0,6 km[7]
  • Mülibach (links), 2,4 km, 1,31 km²
    • Talbach (links), 0,4 km
  • Fulebach (Hennegrabe[8]) (links), 1,4 km[7]

Bei der Mündung des Eichibachs in die Alte Aare beträgt seine modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) 290 l/s. Sein Abflussregimetyp ist pluvial inférieur[9] und seine Abflussvariabilität[10] beträgt 25.

Der modellierte monatliche mittlere Abfluss (MQ) des Eichibachs in l/s[2]

Natur und Umwelt

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Der Mündungsbereich des Eichibachs liegt im Amphibienlaichgebiet «Grien nordwestlich Dotzigen»[11], das im Bundesinventar der Amphibienlaichgebiete von nationaler Bedeutung aufgeführt und beschrieben ist, sowie im Areal «Alte Aare: Lyss-Dotzigen» des Bundesinventars der Auengebiete von nationaler Bedeutung und auch im Landschaftsschutzgebiet «Alte Aare – Alte Zihl», das im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN) verzeichnet ist.[12]

Commons: Eichibach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
  2. a b Modellierter mittlerer jährlicher Abfluss. In: Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Teileinzugsgebiete 2 km². Abgerufen am 6. Oktober 2022.
  3. Inventar Kantonsgrenzsteine. Stein Nr. 113. Kanton Solothurn, abgerufen am 15. November 2024.
  4. Inventar Kantonsgrenzsteine. Stein Nr. 118A. Kanton Solothurn, abgerufen am 15. November 2024.
  5. Alte Mühle Dotzigen auf muehle-dotzigen.ch.
  6. Topographische Einzugsgebiete Schweizer Gewässer: Teileinzugsgebiete 2 km² (Bundesamt für Umwelt BAFU)
  7. a b c d e Eigenmessung
  8. a b Oberlauf
  9. Martin Pfaundler, Rolf Weingartner, Robert Diezig: „Versteckt hinter den Mittelwerten“ – die Variabilität des Abflussregimes. In: Hydrologie und Wasserbewirtschaftung (HyWa). Jg. 50, Heft 3, 2006, S. 116–123, hier Tabelle auf S. 119 (Download [PDF; 3,2 MB; abgerufen am 31. August 2020]). Abrufbar unter Gesamtes HyWa Heft 3, 2006..
  10. Die Abflussvariabilität beschreibt das Ausmass der Schwankungen des mittleren Abflusses einzelner Jahre um den langjährigen mittleren Abflusswert.
  11. Datenblatt BE719 (PDF; 200 kB).
  12. Datenblatt BLN 1302 (PDF; 2,4 MB).