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Elbeuf

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Elbeuf
Elbeuf (Frankreich)
Elbeuf (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Normandie
Département (Nr.) Seine-Maritime (76)
Arrondissement Rouen
Kanton Elbeuf (Hauptort)
Gemeindeverband Métropole Rouen Normandie
Koordinaten 49° 17′ N, 1° 0′ OKoordinaten: 49° 17′ N, 1° 0′ O
Höhe 2–133 m
Fläche 16,32 km²
Einwohner 15.951 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 977 Einw./km²
Postleitzahl 76500
INSEE-Code
Website https://www.mairie-elbeuf.fr/

Rathaus von Elbeuf

Elbeuf ist eine französische Gemeinde mit 15.951 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Seine-Maritime in der Region Normandie. Sie gehört zum Arrondissement Rouen und zum Kanton Elbeuf. Elbeuf ist die südlichste Gemeinde des Départements Seine-Maritime. Sie liegt am linken Ufer der unteren Seine am Fuß bewaldeter Hügel, 19 Kilometer südlich von Rouen.

Ende des 10. Jahrhunderts entwickelte sich auf dem Gebiet der heutigen Stadt eine Wikingersiedlung mit dem Namen Wellebou (aus nordgermanisch wella für ‚Wasser‘ und both für ‚Siedlung‘), wo Wikinger anfänglich nur überwinterten. Nach und nach entstand eine feste Siedlung. Durch Wegfall des /w/ vor /e/ entstand der Ortsname Elbeuf.

Seit dem 11. Jahrhundert war Elbeuf eine Seigneurie. Ab dem 13. Jahrhundert befand es sich im Besitz des Hauses Harcourt. 1338 wurde es zur Grafschaft. Während des Hundertjährigen Krieges war die Stadt für einige Zeit von den Engländern besetzt und kam danach an das Haus Lothringen. Bereits ab etwa 1514 entwickelte sich hier die Tuchherstellung. 1554 wurde René II. von Lothringen, jüngstem Sohn des Herzogs Claude von Guise, der Titel eines Marquis von Elbeuf verliehen. König Heinrich III. erhob Elbeuf für Renés Sohn Karl I. von Lothringen 1582 zum Herzogtum und zur Pairie.

1667 förderte Jean-Baptiste Colbert die Tuchmachergilde durch die Einrichtung der Manufacture Royale de draps d’Elbeuf (‚königliche Tuchmanufaktur von Elbeuf‘). Infolge der Aufhebung des Edikts von Nantes 1685 wanderten aber die meisten Tuchmacher aus, und erst nach der Französischen Revolution 1789 und seit der Trennung Belgiens von Frankreich 1814 hob sich dieses Gewerbe wieder.

Die Linie des Hauses Guise, die den Titel der Herzöge von Elbeuf führte, bestand bis 1763, worauf das Herzogtum an den Prinzen von Lambesc, Charles-Eugène de Lorraine aus der Linie Lothringen-Harcourt, überging. Dieser war der letzte Herzog von Elbeuf und starb 1825.

Im Deutsch-Französischen Krieg (1870–1871) war Elbeuf im Dezember 1870 von deutschen Truppen besetzt. Kurz vor Weihnachten zogen sich die Deutschen zurück und sprengten die Brücken über die Seine.[1]

Nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870 ließen sich etwa 4.000 Elsässer, die die deutsche Annexion ihrer Heimat ablehnten, in Elbeuf nieder. Handfeste wirtschaftliche Gründe spielten dabei eine große Rolle: Die meisten der Neubürger hatten in der Textilindustrie ihrer Heimatstadt Bischweiler gearbeitet, der nach den Zollbestimmungen des Friedens von Frankfurt der französische Markt verschlossen war.

Im Zweiten Weltkrieg erlitt Elbeuf durch die Bombardierung von 1944 schwere Schäden. Es fand ein Wiederaufbau der Stadt statt, doch die Produktion synthetischer Textilien seit den 1950er Jahren trug zum Niedergang ihrer traditionellen Tuchfabrikation bei. Dafür entwickelten sich andere Wirtschaftszweige wie chemische, elektrische und Automobilindustrie; Cléon bei Elbeuf ist der Standort eines Renault-Werks.

Einwohnerentwicklung

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1962 1968 1975 1982 1990 1999
18.988 19.407 19.116 17.224 16.604 16.666

Ab 1962 nur Einwohner mit Erstwohnsitz

Städtepartnerschaften

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Seit Mai 2004 besteht eine Partnerschaft zwischen Elbeuf und der niedersächsischen Stadt Lingen.

Sehenswürdigkeiten

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  • Rathausmuseum
  • Kirche Saint-Jean (Monument historique 1992)
  • Synagoge (Monument historique)
  • Kirche Saint-Étienne (aus dem 16./17. Jahrhundert)
  • Manufakturen Delarue, Clarenson und Charles Houiller

Persönlichkeiten

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In Elbeuf geboren wurden unter anderem:

Commons: Elbeuf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Alex Gardin: La guerre de 1870–1871 à Bernay. Les Éditions Page de Garde, Saint-Aubin-les-Elbeuf 1997, ISBN 2-84340-037-6, S. 45 (französisch, Erstausgabe: 1898, Nachdruck).