Emil Julius Gumbel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Emil Gumbel)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Emil Julius Gumbel, um 1931
Gedenktafel für die deutschen und österreichischen Flüchtlinge in Sanary-sur-Mer, unter ihnen Emil Julius Gumbel
Gumbels Reiseschreibmaschine

Emil Julius Gumbel (* 18. Juli 1891 in München; † 10. September 1966 in New York) war ein deutsch-amerikanischer Mathematiker, politischer Publizist, Pazifist und Gegner des Faschismus. Er lehrte von 1923 bis 1932 an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, 1933–1940 in Lyon und 1953 als Professor an der Columbia-Universität.

Bekannt wurde er vor allem durch sein in der Erstauflage 1922 veröffentlichtes Buch Vier Jahre politischer Mord. Darin wies er durch vergleichende Analyse der statistischen Erhebungen die politische Rechtslastigkeit der Justiz im Deutschland der Weimarer Republik zwischen 1919 und 1922 nach, indem er die Urteile bei politisch motivierten Morden durch rechte und linke Täter einander gegenüberstellte und so zum Ergebnis kam, dass die 354 Täter aus dem republikfeindlichen rechten Spektrum – wenn überhaupt – mit äußerst milden Strafen tendenziell geschont wurden, wohingegen die 22 Täter aus dem Spektrum der politischen Linken zu unverhältnismäßig harten Strafen verurteilt wurden. Gumbel wurde mit dem Niedergang der Weimarer Republik zur Zielscheibe einer gleichgeschalteten Presse. Es kam 1930/31 zu den sogenannten „Gumbelkrawallen“ an der Universität Heidelberg. 1932 wurde ihm die Lehrberechtigung entzogen. 1933 floh er nach Frankreich und ging 1940 ins Exil in die USA.

Kindheit und Ausbildung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Emil Julius Gumbel wurde als Sohn von Hermann (1857–1916), Privatbankier, ab 1887 in München, und Flora (1869 Bruchsal−1916 München) geboren.[1] Seine Großeltern waren Isaak Gumbel (geb. 15. Dezember 1823 in Stein am Kocher; gest. 15. Januar 1891 in Heilbronn) und Güta, geborene Stern (geb. 15. Januar 1829, gest. 16. September 1897 in Heilbronn).

Nach dem Abitur 1910 am Wilhelmsgymnasium München[2] studierte Gumbel an der Ludwig-Maximilians-Universität München Mathematik und Nationalökonomie. 1913 wurde er Assistent am Seminar für Statistik und Versicherungswissenschaft.[3] Er promovierte am 28. Juli 1914 zum Dr. oec. publ. mit der Arbeit Über die Interpolation des Bevölkerungsstandes.[4]

Berufliche Laufbahn

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wenige Tage nach seiner Promotion meldete Gumbel sich als Kriegsfreiwilliger, im 1. bayrischen Schneeschuhregiment im Elsass. Die reale Erfahrung des Krieges machte ihn bald zum Pazifisten. Im Frühjahr 1915 ließ er sich unter einem Vorwand vom Kriegsdienst freistellen. Im Herbst 1915 trat er dem pazifistischen Bund Neues Vaterland bei, der sich 1922 in Deutsche Liga für Menschenrechte umbenannte. Bis zum Kriegsende 1918 arbeitete er bei der Flugzeugmeisterei am Flugplatz Johannisthal in Berlin. Danach, unterstützt durch Georg Graf von Arco vom Bund Neues Vaterland, arbeitete er bei Telefunken in Berlin.

1921 war er Lehrer an der Betriebsräteschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes in Berlin und studierte Physik.[3]

1923 wurde Gumbel an der Universität Heidelberg habilitiert, obwohl er als politischer Aktivist in der mehrheitlich konservativ-monarchistischen Professorenschaft bereits heftig umstritten war. Gumbel war zunächst Privatdozent für mathematische Statistik in Heidelberg. Als er 1924 im Rahmen seines pazifistischen Engagements auf einer Veranstaltung der Deutschen Friedensgesellschaft zum zehnten Jahrestag des Kriegsausbruchs vom „Felde der Unehre“ sprach, beantragte die gesamte philosophische Fakultät mit Ausnahme von Karl Jaspers seine Suspendierung.[5] Der badische Kultusminister Willy Hellpach (DDP) lehnte dies ab.

Von 1925 bis 1926 war Gumbel auf Sabbatical in Moskau mit den mathematischen Ausführungen von Karl Marx und Friedrich Engels beschäftigt.[5]

1930 verlieh Hellpach Gumbel den Professorentitel.

Insbesondere für die mehr und mehr vom nationalsozialistischen Studentenbund dominierte Studentenschaft war Gumbel ein rotes Tuch. Dabei spielte auch eine Rolle, dass Gumbel Jude war. Zur Jahreswende 1930/31 kam es im Anschluss an seine Ernennung zum außerordentlichen Professor und der vom Kultusminister verfügten Auflösung des nationalsozialistischen Allgemeinen Studentenausschusses bei den „Gumbelkrawallen“ zu einer studentischen Besetzung und polizeilichen Räumung der Universität. Als Gumbel auf einer internen Sitzung der Heidelberger Sozialistischen Studentenschaft in Erinnerung an die Hungertoten des Steckrübenwinters 1916/17 davon sprach, dass eine Kohlrübe sich besser als Kriegerdenkmal eigne als eine leichtbekleidete Jungfrau, entzog ihm am 6. August 1932 der Kultusminister Eugen Baumgartner (Zentrumspartei) die Lehrberechtigungen.[6] Gumbels Rekurs gegen diese Entscheidung lehnte Baumgartner am 31. Januar 1933 ab.[7] Im Juni 1932 gehörte Gumbel zu den Unterzeichnern des „Dringenden Appells“ des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes.

Zur Zeit der NS-Machtübernahme im Januar 1933 war Gumbel schon in Paris, wo er seit Juli 1932 Gastvorlesungen an der Sorbonne hielt. Während in Heidelberg seine Wohnung geplündert und seine Schriften verbrannt wurden, engagierte er sich von Frankreich aus publizistisch gegen den Nationalsozialismus in Deutschland und unterstützte aus Deutschland nachkommende Emigranten.

Im August 1933 wurde ihm im Rahmen der Ersten Ausbürgerungsliste des Deutschen Reichs die deutsche Staatsangehörigkeit aberkannt.[8] 1934 siedelte er nach Lyon über und arbeitete an der Universität. 1939 erhielten er und seine Familie die französische Staatsbürgerschaft.[5]

Im Oktober 1940 gelang ihm nach dem Einmarsch der deutschen Truppen die Flucht über Portugal in die USA. In New York arbeitete er an der New School for Social Research. Er schrieb Berichte für die US-Regierungsbehörde Office of Strategic Services über die Wurzeln und Entwicklung der NSDAP und ihren Einfluss in anderen europäischen Ländern.[5]

In den 1950er und 60er Jahren kehrte er zu einigen Gastaufenthalten nach Deutschland zurück.[9] Die gewünschte Wiedereinstellung an der Universität Heidelberg blieb ihm verwehrt;[10] die Freie Universität Berlin bot ihm eine Gastprofessur an. Er blieb aber in den USA, wurde amerikanischer Staatsbürger und nahm 1953 eine Professur an der Columbia-Universität an.[11]

Gumbel war maßgeblich an der Entwicklung der Extremwerttheorie beteiligt, über die er 1958 mit Statistics of Extremes die erste Monographie, sein mathematisches Hauptwerk, verfasste. Nach ihm ist die Gumbel-Verteilung sowie die Gumbel-Copula benannt.

Als er 1966 in New York starb, würdigte ihn keine deutsche Zeitung.

Politisches Engagement

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit seiner Kriegserfahrung betätigte er sich politisch. 1917 trat er der USPD bei, mit deren (nach einer ersten Abspaltung des linken Flügels im Jahr 1920) verbliebener Mehrheit er 1922 in die SPD wechselte.[12] Vor allem aber betätigte er sich parteipolitisch relativ unabhängig als Pazifist auf internationaler Ebene. Am 14. März 1919 entging er einer standrechtlichen Erschießung, weil er noch nicht von einem Treffen internationaler Friedensfreunde in Bern zurückgekehrt war, an der als Delegierter des Bundes Neues Vaterland teilgenommen hatte.[3]

Im Februar 1920 bekam er auf einer Veranstaltung der Deutschen Friedensgesellschaft in Berlin-Charlottenburg mit einer Verletzung hautnah den rechten Terror zu spüren.[3]

Neben seinen Büchern publizierte er regelmäßig in der Kulturzeitschrift Die Weltbühne und war Übersetzer und Herausgeber von Schriften des britischen Mathematikers Bertrand Russell wie Politische Ideale (Berlin, 1922) und Einführung in die mathematische Philosophie (Berlin, 1923).

Zu seinem großen Thema wurden die zahlreichen politischen Morde in den Wirren der Nachkriegszeit seit der Novemberrevolution. Als Statistiker ließ er dabei die Zahlen für sich sprechen. In zwei Publikationen wies er nach, dass die Zahl der Morde aus dem rechten Spektrum deutlich überwog. So konnte er aufzeigen, dass im Zeitraum 1919 bis 1922 von 376 politisch motivierten Morden 354 dem rechten Spektrum zuzuordnen waren, lediglich 22 dem linken. Die Einäugigkeit der Justiz in der Weimarer Republik, die er aufzeigte, war dabei frappierend: Die Mörder aus dem linken Lager wurden mit äußerster Strenge behandelt, es kam zu zehn Hinrichtungen auf 22 Morde. Mörder aus dem rechten Lager wurden dagegen mit großer Nachsicht behandelt: Bei 354 Morden kam es zu einer einzigen lebenslangen Strafe, keiner einzigen Hinrichtung und insgesamt 90 Jahren Haft – im Durchschnitt vier Monate Haft pro Mord. Viele Morde von rechts blieben gänzlich ungesühnt. Seine Publikationen erreichten ziemlich hohe Auflagen und führten sogar zu einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss im Preußischen Landtag, nachdem die Ergebnisse von Gumbels Buch Vier Jahre politischer Mord in einer vom Reichsjustizminister Gustav Radbruch in Auftrag gegebenen Studie bestätigt wurden.

Wohl infolge der Analysen politischer Morde wurde Gumbel ein Fachmann für nationalistische Geheimorganisationen, die sich aus den Freikorps entwickelten und für viele Morde aus dem rechten Spektrum verantwortlich waren. Insbesondere interne sogenannte Fememorde waren in diesen Organisationen zeitweise an der Tagesordnung. In seinen Büchern Verschwörer (1924) und Verräter verfallen der Feme (1929) (der Titel ist ein Zitat aus dem Statut der Organisation Consul) analysierte er deren Strukturen und machte auch auf die Schwarze Reichswehr aufmerksam. Dies brachte ihm Prozesse wegen Landesverrats ein, die wie die meisten derartigen Prozesse im Sande verliefen und wohl vor allem dazu dienten, missliebige Journalisten und Autoren unter Druck zu setzen. Er war „der zeitgenössische Kenner“ des „völkisch-nationalen Lagers“, eines rechtsradikalen Milieus (Ulrich Herbert) und Netzwerks ideologisch nicht voneinander abgegrenzter „vaterländischer“ Verbände, völkischer Zirkel, studentischer Korporationen und Bünde, von Reichswehrführern und Bildungsgrößen wie Martin Spahn oder Arthur Moeller van den Bruck.[13]

Er gab 1938 Freie Wissenschaft – ohne Ausrufezeichen und mit Betonung von frei –, ein Sammelbuch aus der deutschen Emigration (Sebastian-Brant Verlag, Strasbourg) heraus, zu welchem er die Einleitung mit dem Titel „Die Gleichschaltung der deutschen Hochschulen“ sowie den Beitrag „Arische Naturwissenschaft?“ beisteuerte. Dieses widmete er dem Andenken an Hochschullehrer, die im Zuge der Machtergreifung „unnatürlich“ zu Tode gekommen waren. Es sei „bezeichnend für die gegenwärtigen Zustände, dass es nicht immer gelingt festzustellen, ob, wie und wann“ (S. 7).

1930 heiratete er Marieluise, geborene von Czettritz, geschiedene Solscher (geb. 9. August 1892 in Hau; gest. November 1952 in New York).[14] Sie war die Tochter des Generalstabsoffiziers Hermann Czettritz (1865–1946) und seiner englischen Frau Mary Page. Sie brachte ihren jüngeren Sohn Harald (geb. 1921), der sich später Harold nannte, mit in die Ehe, während ihr älterer Sohn Jürgen beim Vater blieb.[15] Sie starb im November 1952 an einem Krebsleiden.

Werke (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Vier Jahre politischer Mord, Mahnmal zur Bücherverbrennung auf dem Bonner Marktplatz
  • Kurt Tucholsky: Das Buch von der deutschen Schande. In: Die Weltbühne. 36, 8. September 1921, S. 237–242; (neu erschienen in: Kritiken und Rezensionen: Gesammelte Schriften (1907–1935). Rezension zu Gumbels Buch Zwei Jahre Mord (Erstauflage von Vier Jahre politischer Mord). Weltbühne-Faksimile bei archive.org).
  • Eike Wolgast: Gumbel / Semper apertus. In: Semper Apertus: Sechshundert Jahre Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, 1386–1986. Band 3: Das zwanzigste Jahrhundert: 1918–1945. Springer, Berlin, 1986, S. 7–9; (ISBN 3-540-16829-X).
  • Arthur Brenner (Hrsg.): The Emil J. Gumbel Collection, Political Papers of an Anti-Nazi Scholar in Weimar and Exile, 1914–1966. (pdf; 754 kB) Archives of the Leo Baeck Institute, New York City, 1990, archiviert vom Original am 10. Dezember 2010; (englisch, ISBN 1-55655-212-2. Biografie S. 13–22.).
  • Christian Jansen: Emil Julius Gumbel. Portrait eines Zivilisten. Das Wunderhorn, Heidelberg 1991, ISBN 3-88423-071-9.
  • Annette Vogt (Hrsg.): Emil Julius Gumbel. Auf der Suche nach Wahrheit. Mit einem Essay der Herausgeberin (S. 9–45) und diversen Quellentexten. Dietz, Berlin 1991, ISBN 3-320-01664-4.
  • Klemens Wittebur: Die Deutsche Soziologie im Exil. 1933–1945. Eine biographische Kartographie (= Beiträge zur Geschichte der Soziologie, 1). Lit Verlag, Münster 1991, ISBN 3-88660-737-2, S. 60f.
  • Christian Jansen: Leben und Maximen des politisch engagierten Mathematikers Emil Julius Gumbel. (pdf; 912 kB) In: Vorlesungen zum Gedenken an Felix Hausdorff. Eugen Eichhorn, Ernst-Jochen Thiele (Hrsg.). Heldermann, Berlin, 1994, S. 213–226; (ISBN 3-88538-105-2).
  • Christian Jansen: Gumbel, Emil Julius. In: Harald Hagemann, Claus-Dieter Krohn (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen wirtschaftswissenschaftlichen Emigration nach 1933. Band 1: Adler–Lehmann. Saur, München 1999, ISBN 3-598-11284-X, S. 211–214.
  • Ralph Lange: Von der „Affäre Gumbel“ zum „Fall Wilbrandt“. Die „Lustnauer Schlacht“. Ein Beitrag zur politischen Kultur der Universität Tübingen in der Weimarer Republik. In: Bausteine zur Tübinger Universitätsgeschichte, Band 9 (1999), S. 29–54.
  • Arthur D. Brenner: Emil J. Gumbel. Weimar German Pacifist and Professor. Brill u. a. 2001, ISBN 0-391-04101-0 (= Studies in Central European Histories. 22).
  • Annette Vogt: Emil Julius Gumbel im Interview – zum 35. Todestag. In: Sitzungsberichte der Berliner Mathematischen Gesellschaft, Jahrgänge 1997–2000. Berlin 2001, S. 247–258.
  • Michael Brodhaecker: „Die umkämpfte Erinnerung“ – die Auseinandersetzung um Krieg und Pazifismus in der Weimarer Republik am Beispiel des Heidelberger Wissenschaftlers Emil Julius Gumbel. In: Mainzer Geschichtsblätter, Heft 14 (2008). Mainz und der Erste Weltkrieg, S. 187–214.
  • Harald Maier-Metz: Entlassungsgrund: Pazifismus. Albrecht Götze, der Fall Gumbel und die Marburger Universität 1930–1946. Waxmann, Münster, New York 2015, ISBN 978-3-8309-3193-5.
  • Dietrich Heither: „Ich wusste, was ich tat“. Emil Julius Gumbel und der rechte Terror in der Weimarer Republik. PapyRossa Verlag, Köln 2016.
  • Fernández, Lexuri, and Matthias Scherer: Emil J. Gumbel’s last course on the “Statistical theory of extreme values”. A conversation with Tuncel M. Yegulalp. Extremes 21.1 (2018), S. 97–113, doi:10.1007/s10687-017-0299-z.
  • Harold Gumbel: Memories from the 20th Century. From Weimar Germany to American Exile. Editiert by Lexuri Fernández, Matthias Scherer, Annette Vogt. Hentrich & Hentrich Verlag Berlin Leipzig, 2019, ISBN 3-95565-290-4.
  • Klaus-Peter Schröder: Emil Julius Gumbel – „Berüchtigter roter Schänder deutscher Ehre“. In: ders.: Die Universität Heidelberg auf dem Weg in das „Dritte Reich“. Arnold Paul Ruge, Philipp Lenard – Emil Julius Gumbel, Universitätsbibliothek Heidelberg, Heidelberg 2021, ISBN 978-3-948083-37-3, S. 85–129.
  • Ulrich Rendtel, Ulrike C. Wasmuht, Peter-Theodor Wilrich: Emil Julius Gumbel. Innovativer Statistiker und engagierter Pazifist. In: AStA Wirtschafts- und Sozialstatistisches Archiv. Band 15, Nr. 3-4, 2021, S. 273–291, doi:10.1007/s11943-021-00293-0.
  • Ingo Runde, Matthias Scherer (Hrsg.): Emil Julius Gumbel. Mathematiker – Publizist – Pazifist (= Heidelberger Schriften zur Universitätsgeschichte. Band 10). Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2022, ISBN 978-3-8253-4836-6.
  • David Ruf. Statistik des Verbrechens – Ein Mathematiker kämpft gegen die Nazis. Animationen von Nuno Viegas. 21. November 2019 im SWR Fernsehen. Dokumentarfilm mit historischem Bildmaterial, Zeitungsausschnitten, Interviews und szenischen Animationen. „Es geht um Populismus, sprachliche Radikalisierung, Fake News und um die Diffamierung und Bedrohung einzelner und ganzer Teile der Gesellschaft.“[19]

Ausstellungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Brenner: Emil J. Gumbel. S. 13–14.
  2. K. Wilhelms-Gymnasium zu München: Jahresbericht. ZDB-ID 12448436, 1909/10
  3. a b c d Christian Jansen: Der „Fall Gumbel“ und die Heidelberger Universität: 1924–32. (pdf; 1,7 MB) Heidelberger Texte zur Mathematikgeschichte. Heidelberg, 1981, abgerufen am 26. August 2021 (Digitale Ausgabe von Gabriele Dörflinger 2012 erstellt.).
  4. Emil Julius Gumbel im Mathematics Genealogy Project (englisch) Vorlage:MathGenealogyProject/Wartung/id verwendet
  5. a b c d Arthur Brenner (Hrsg.): The Emil J. Gumbel Collection, Political Papers of an Anti-Nazi Scholar in Weimar and Exile, 1914–1966. (pdf; 754 kB) Archives of the Leo Baeck Institute, New York City, 1990, S. 15, archiviert vom Original am 10. Dezember 2010; abgerufen am 26. August 2021 (englisch).
  6. Meinrad Schaab, Hansmartin Schwarzmaier (Hrsg.) u. a.: Handbuch der baden-württembergischen Geschichte. Band 4: Die Länder seit 1918. Hrsg. im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Klett-Cotta, Stuttgart 2003, ISBN 3-608-91468-4, S. 56 f.
  7. Helmut Heiber: Universität unterm Hakenkreuz Teil 1. Der Professor im Dritten Reich: Bilder aus der akademischen Provinz. K. G. Saur, München 1991, ISBN 3-598-22629-2, S. 76.
  8. Michael Hepp (Hrsg.): Die Ausbürgerung deutscher Staatsangehöriger 1933–45 nach den im Reichsanzeiger veröffentlichten Listen. Band 1: Listen in chronologischer Reihenfolge. De Gruyter Saur, München 1985, ISBN 978-3-11-095062-5, S. 3 (Nachdruck von 2010).
  9. Benjamin Lahusen: Emil Julius Gumbel: Das rechte Auge. In: Die Zeit. 07, 9. Februar 2012, archiviert vom Original am 15. Februar 2012; abgerufen am 26. August 2021.
  10. Otto Langels: Mörderische Statistik: Gewalt von rechts. In: Deutschlandfunk-Sendung „Andruck – Das Magazin für Politische Literatur“. 10. September 2018, abgerufen am 26. August 2021.
  11. Daniel Furth: Rechnen gegen den Terror: Statistiker Emil Gumbel. In: Spiegel Online. 27. April 2012, abgerufen am 10. September 2018.
  12. Gustav Radbruch: Gesamtausgabe. Band 19: Reichstagsreden. C. F. Müller, Heidelberg 1998, ISBN 3-8114-6698-4, S. 182.
  13. Dietrich Heither: Aufklärung im besten Sinne. Vorabdruck aus: Ich wusste, was ich tat. Emil Julius Gumbel und der rechte Terror in der Weimarer Republik. Köln 2016, nach: junge Welt, 26. August 2016, Nr. 199, S. 13.
  14. Die biographischen Angaben zu Marieluise Gumbel sind uneinheitlich. Der Vorname taucht in den verschiedensten Schreibweisen auf, ebenso wird auch das Geburtsjahr 1891 genannt. Als Geburtsname erscheint Czettritz oder von Czettritz.
  15. Brenner: Emil J. Gumbel. S. 6.
  16. Textarchiv – Internet Archive
  17. Wieder publiziert in Annette Vogt (Hrsg.): Emil Julius Gumbel. S. 82–164.
  18. Wieder publiziert in Annette Vogt (Hrsg.): Emil Julius Gumbel. S. 48–80.
  19. Mit Leidenschaft dabei – Junger Dokumentarfilm: Umstrittener Wissenschaftler. In: SWR.de. 23. September 2019, abgerufen am 26. August 2021.
  20. Emil Julius Gumbel – Krieg gegen einen Pazifisten. In: Universität Heidelberg. Abgerufen am 4. Februar 2024.
  21. Stadt Heidelberg: Straßennamen für MTV Nord und Campbell Barracks. Abgerufen am 3. Februar 2024.
  22. Freude bei SPD: Die Emil-Julius-Gumbel-Straße kommt. In: www.heidelberg24.de. Abgerufen am 3. Februar 2024.
  23. Ulrike C. Wasmuht: Mathematiker des Monats Juli 2022 – Emil Julius Gumbel (1891–1966). In: Berliner Mathematische Gesellschaft e. V. Abgerufen am 3. Februar 2024.
  24. Sozialforum Heidelberg: 12. Verlegung von Stolpersteinen in Heidelberg. Abgerufen am 9. Februar 2024.