Enemy Mine – Geliebter Feind
Film | |
Titel | Enemy Mine – Geliebter Feind |
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Originaltitel | Enemy Mine |
Produktionsland | USA, Deutschland |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1985 |
Länge | 108 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Wolfgang Petersen |
Drehbuch | Edward Khmara |
Produktion | Stephen Friedman |
Musik | Maurice Jarre |
Kamera | Tony Imi |
Schnitt | Hannes Nikel |
Besetzung | |
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Enemy Mine – Geliebter Feind (Originaltitel: Enemy Mine) ist ein US-amerikanisch-deutscher Science-Fiction-Film von Wolfgang Petersen aus dem Jahr 1985. Die deutsche Kinopremiere fand am 12. Dezember 1985 statt.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Menschheit führt Krieg um ein Planetensystem gegen die reptiloiden (echsenartigen) Dracs. Der Raumjägerpilot (englisch Space Trooper) Willis Davidge und der Drac-Pilot Jeriba Shigan müssen nach einem Raumgefecht auf dem ungastlichen Planeten Fyrine IV notlanden. Dort bekämpfen sie sich zunächst weiter auf Leben und Tod. Nachdem Shigan Davidge gefangen genommen hat, arbeiten sie zusammen, um überleben zu können, und lernen dabei jeweils die Sprache des anderen. Nachdem der Drac dem Menschen, der ihn anfangs als „Krötengesicht“ beschimpft hatte, das Leben gerettet hat, werden sie schließlich Freunde. Als Shigan, wie sich herausstellt ein Hermaphrodit, durch für sein Volk typische ungeschlechtliche Vermehrung Nachwuchs erwartet und spürt, dass es dabei zu Problemen kommen wird, verpflichtet sich Davidge, für das erwartete Kind zu sorgen. Damit der junge Drac später in die Gemeinschaft seines Volkes aufgenommen werden kann, lernt er die Liste seiner Ahnen auswendig. Shigan stirbt bei der Geburt, und Davidge zieht dessen Nachkommen Zammis allein auf, bis Menschen, die Dracs als Arbeitssklaven zur Förderung wertvoller Mineralien halten, diesen gefangen nehmen. Der dabei schwer verwundete Davidge wird später von einem Suchtrupp gerettet und zu seiner Raumstation zurückgebracht, fliegt aber zurück, um Zammis und die anderen Sklaven zu befreien. Der Film endet damit, dass bei der Eingliederungszeremonie auf dem Heimatplaneten der Dracs der Name des Menschen in die Ahnenreihe des jungen Drac aufgenommen wird.
Buchvorlage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Handlung des Films beruht auf einer Science-Fiction-Kurzgeschichte des für dieses Werk auch preisgekrönten (Hugo und Nebula Award) Autors Barry B. Longyear (* 1942), die 1979 erstmals erschien als Enemy Mine. Auf Deutsch wurde sie unter dem Titel Du, mein Feind bzw. Mein lieber Feind als Kernnovelle des Romans Erbfeinde veröffentlicht.[1] Der Roman zum Film wurde von dem SF-Autor David Gerrold auf der Grundlage dieser Kurzgeschichte erweitert.
Produktionsnotizen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ersten Dreharbeiten des 25 Millionen Dollar kostenden Film unter der Regie von Richard Loncraine wurden im Mai 1984 abgebrochen. Wolfgang Petersen drehte den Film dann ab September 1984 in den Münchner Bavaria Filmstudios und auf Lanzarote. Die Spezialeffekte besorgten Karl Baumgartner und Industrial Light & Magic. Das Set der Raumstation und des Planeten konnte bis Ende 2007 in öffentlichen Führungen besucht werden. Die Uraufführung erfolgte am 11. Dezember 1985 im Mathäser-Filmpalast in München.[2]
Kritik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]„Ein trotz aller Anstrengungen nur leidlich interessantes B-Picture in allzu aufgemotzter Verpackung; bombastische Effekte und tricktechnischer Großaufwand werden in holprig aneinandergereihten Szenen ausgestellt.“
„Selten war Science-Fiction sentimentaler als im US-Regiedebüt von Wolfgang Petersen (Das Boot). Fazit: Kleine Geschichte, monströs aufgepeppt.“
„ein Remake von Robinson Crusoe auf dem Mars […]. Von echtem Verständnis für andere Mentalitäten keine Spur.“
Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Antikriegsfilme Der Lohn der Mutigen (1965) und Die Hölle sind wir (1968) haben ein ähnliches Thema: Während des Pazifikkrieges stranden amerikanische und japanische Soldaten auf einer einsamen Insel und lernen, friedlich miteinander zu leben.
- Eine erste Science-Fiction-Version des Stoffes gab es 1969 in Gerry Andersons Fernsehserie UFO, und zwar in der Episode Die Begegnung.
- Auch die Episode Das Geheimnis um Starbuck der SF-Serie Kampfstern Galactica (1980) weist einen ähnlichen Plot auf.
- Der grundsätzliche Plot dieses Filmes wurde insbesondere von Star Trek mehrfach aufgegriffen, so zum Beispiel in der Episode Darmok von Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert und in der Episode Morgengrauen von Star Trek: Enterprise. Die deutlichste Adaption ist jedoch die inhaltlich fast identisch angelegte Das-nächste-Jahrhundert-Episode Auf schmalem Grat.
- 2002 schrieb Arjen Anthony Lucassen für das Musikprojekt Star One den Song Inseparable Enemies, welcher von dieser Geschichte handelt.
- Der Science-Fiction-Film Hunter Prey (2010) weist starke Einflüsse von Enemy Mine auf.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Barry B. Longyear, David Gerrold: Enemy Mine – Geliebter Feind. Deutsche Übersetzung: Eva Malsch. Heyne, München 1986, ISBN 978-3-453-02277-5.
- Ronald M. Hahn, Volker Jansen: Lexikon des Science Fiction-Films. Heyne, München 1997, ISBN 3-453-11860-X, S. 250–252.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Enemy Mine – Geliebter Feind bei IMDb
- Enemy Mine – Geliebter Feind bei filmportal.de
- Enemy Mine – Geliebter Feind bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Enemy Mine – Geliebter Feind in der Online-Filmdatenbank
- Grrrrrrrrrr im Weltraum. In: Der Spiegel 50/1985, 9. Dezember 1985
- Vergleich der Schnittfassungen Int. DVD Vers. – Dt. Tape Fassung, Das Vierte ab 12 – FSK 16 DVD von Enemy Mine – Geliebter Feind bei Schnittberichte.com
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Barry B. Longyear: Erbfeinde. Deutsche Übersetzung: Helmut Pape. Moewig, Rastatt 1984, ISBN 978-3-8118-6739-0.
- ↑ Wolfgang Petersen – Regisseur, Produzent. In: CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film. Lieferung 26, Folge 10.
- ↑ Enemy Mine – Geliebter Feind. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 11. April 2013.
- ↑ Enemy Mine – Geliebter Feind. In: cinema. Abgerufen am 11. April 2013.