Enryaku-ji
Das Kloster Enryaku-ji (jap. 延暦寺) ist einer der berühmtesten buddhistischen Tempel in Japan, gegründet 788 vom Mönch Saichō, auf dem Berg Hiei nahe der damaligen Hauptstadt Heian-kyō (heutiges Kyōto).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bald wurde der Yakushi-nyorai gewidmete Tempel um die sogenannte Kompon-chūdō (根本中堂, Haupthalle), in der bei wichtigen Ereignissen alle Angehörigen des Klosters zusammenkommen, erweitert.
Auch am Berg erbaute man in jedem Tal sehr viele Tempel – auf der Höhe der Macht des Enryaku-ji sollen es 3000 gewesen sein. Der Tempelkomplex selbst teilt sich in drei Sektionen: Tōdō (東塔, östliche Pagode) mit der Kompon-chūdō und den wichtigsten Gebäuden, Saitō (西塔, westliche Pagode) und Yokawa (横川).
Es ist seit Beginn der Hauptsitz der Tendai-Richtung gewesen. Viele berühmte buddhistische Mönche und mehrere Personen, die später zu Begründern anderer Schulrichtungen wurden, haben dort studiert: Hōnen, Shinran, Eisai, Dōgen und Nichiren. Noch heute ist der Enryaku-ji ein wichtiges Zentrum des Buddhismus in Japan. In ihm wohnen 56 Jushoku, etwa einhundert Mönche und eintausend Schüler. Neben dem Tempel befindet sich die Hieizan Universität.
Der Enryaku-ji war besonders im Mittelalter mit dem kaiserlichen Hof sowohl religiös als auch politisch eng verbunden. 1571 verbrannte Oda Nobunaga die meisten Teile des Klosters und tötete alle darin lebenden Personen, weil er die Kriegsmönche als Gefahr sah. Die heutigen Gebäude wurden von Toyotomi Hideyoshi, Tokugawa Ieyasu und anderen Daimyō wiederhergestellt.
Das gesamte Kloster wurde 1994 zusammen mit anderen Stätten als UNESCO-Weltkulturerbe Historisches Kyōto (Kyōto, Uji und Ōtsu) registriert.
Bilder
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Daikō-dō (大講堂) Große Lehrhalle
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Kanjō-dō (灌頂堂) Einweihungshalle
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Monju-rō (文殊楼) Monju-Tor
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Shōrō (鐘楼) Glockenturm
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Tō-tō (東塔) Östliche Pagode
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Amida-dō (阿弥陀堂) Amida-Halle
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Kaidan-in (戒壇院) Ordinations-Tempel
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Tenhōrin-dō (転法輪堂) Lehrreden-Halle
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Ninai-dō (にない堂)
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Jōgyō-dō (常行堂) Halle der beständigen Praxis
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Yokokawa-chūdō (横川中堂) Yokawa Haupthalle
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- S. Noma (Hrsg.): Enryakuji. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993, ISBN 4-06-205938-X, S. 345.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).
- Offizielle Website von Enryaku-ji - Englisch
- Informationsangebot der Präfektur Kyōto - Englisch
- Informationsangebot der Stadt Kyōto - Englisch
- Liste buddhistischer Tempel und Klöster in Japan
- Tempel Enryaku-ji bei Kultur-in-Asien: Teil 1 mit Beschreibung – Teil 2 – Teil 3 – Teil 4 – Teil 5 – Teil 6 – Teil 7
Koordinaten: 35° 4′ 13,6″ N, 135° 50′ 27,7″ O