Boldenon

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Strukturformel
Allgemeines
Freiname Boldenon
Andere Namen

17β-Hydroxyandrost-1,4-dien-3-on

Summenformel C19H26O2
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 846-48-0
EG-Nummer 212-686-0
ECHA-InfoCard 100.011.533
PubChem 13308
ChemSpider 12744
DrugBank DB01541
Wikidata Q891284
Arzneistoffangaben
Wirkstoffklasse

Anabolikum

Eigenschaften
Molare Masse 286,41 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

164–166 °C[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Boldenon ist das 1,2-Dehydro-Derivat des Testosterons und ein in der Tiermedizin verwendetes anaboles Steroid. In Deutschland gibt es keine zugelassenen Fertigarzneimittel, die Boldenon enthalten.

Funktionsweise und Missbrauch im Sport

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Boldenon findet im Bodybuilding missbräuchlich als Dopingmittel Verwendung.[3]

Boldenon wurde im Jahre 1949 von dem Pharmaunternehmen Ciba entwickelt und ähnelt dem Dianabol, lediglich die beim Boldenon fehlende 17α-Alkylierung unterscheidet beide. Dennoch ist die Wirkung der beiden Substanzen vollkommen gegensätzlich. Boldenon konvertiert im männlichen Körper etwa 50 Prozent weniger zu Östrogen als Testosteron. Damit ist bei gleichzeitigem Training ein magerer Muskelaufbau ohne hohen Fett- und Wasseranteil möglich, weshalb Boldenon hauptsächlich in einer Diät oder bei Athleten, die primär hochqualitativen Muskelaufbau verfolgen, im Einsatz ist. Des Weiteren bildet Boldenon stark Erythrozyten, also rote Blutkörperchen, deren erhöhte Zahl zu einer auffälligen Vaskularität verhelfen kann.

Oft eintretende Nebenwirkungen sind unregelmäßiger Ruhepuls, Erhöhung des Blutdrucks und Verschlechterung der Blutfettwerte. Eine längerfristige Anwendung erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen enorm.

Bei höheren Dosierungen können fettige Haut, Akne und Haarausfall dazukommen. Eine oft beobachtete Nebenwirkung ist, dass ab einer Dosierung von etwa 400 mg (Undecylenat) pro Woche der Appetit stark zunehmen kann.[4] Östrogene Nebenwirkungen sind selten, da Boldenon als Testosteron-Abkömmling zwar aromatisiert werden kann, dies allerdings nur in sehr geringem Maße tut und in diesem Punkt deutlich schwächer als Testosteron wirkt. Eine Vergrößerung der Prostata kann auftreten, da Boldenon mittels 5α-Reduktase in das Dihydroboldenon konvertiert wird.

  • Eintrag zu Boldenon bei Vetpharm, abgerufen am 11. August 2012.

Einzelnachweise

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  1. The Merck Index: An Encyclopedia of Chemicals, Drugs, and Biologicals. 14. Auflage. Merck & Co., Whitehouse Station NJ 2006, ISBN 0-911910-00-X.
  2. Datenblatt Boldenone bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 13. Mai 2017 (PDF).
  3. The World Anti-Doping Code – The 2008 Prohibited List. (PDF; 146 kB) Verbotsliste 2008. In: wada-ama.org. 2008, abgerufen am 4. April 2020 (englisch).
  4. Das Schwarze Buch – Anabole Steroide. 2007, ISBN 978-3-00-020944-4, S. 33.