Winterlinge

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Winterlinge

Winterling (Eranthis hyemalis)

Systematik
Eudikotyledonen
Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
Unterfamilie: Ranunculoideae
Tribus: Actaeeae
Gattung: Winterlinge
Wissenschaftlicher Name
Eranthis
Salisb.

Die Winterlinge (Eranthis) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae): Die etwa neun Arten sind in Eurasien verbreitet.

Illustration von Eranthis hyemalis, mit Rhizom, grundständigen Laubblättern, Blütenstandsschaft, Hochblättern, Blüte und Balgfrüchten

Vegetative Merkmale

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Winterling-Arten wachsen als ausdauernde, krautige Pflanzen. Sie bilden ein Rhizom[1] mit einem Durchmesser von etwa 1 Zentimeter und mehreren knolligen Segmenten[2] als Überdauerungsorgan aus. Für Eranthis hyemalis ergaben genaue Untersuchungen, dass eine Hypokotylknolle gebildet wird.[3][4]

Es sind höchstens ein oder zwei grundständige Laubblätter vorhanden, die in Blattstiel und Blattspreite gegliedert sind. Der Blattstiel ist relativ lang. Die handförmig geteilte Blattspreite besitzt einen unregelmäßig gezähnten Blattrand.[1]

Generative Merkmale

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Der Blütenstandsschaft ist stets unverzweigt und endet in einer endständigen, einzelnen Blüte. Unter der Blüte sitzt ein Wirtel aus waagerechten Hochblättern in je nach Art wechselnder Anzahl.

Die Blüte ist zwittrig und radiärsymmetrisch. Die Schauorgane der Blüte bilden fünf bis acht gelbe, weiße oder rosarote, kronblattähnliche Kelchblätter, die eine längliche, elliptische oder eiförmige Form besitzen. Es sind fünf bis acht kleine und röhrenförmige Nektarien vorhanden, die manchmal sterile Staubbeutel besitzen. Es sind zehn bis viele (bis 36) Staubblätter vorhanden mit einnervigen, schmal linealen Staubfäden und ellipsoiden oder kreisförmigen Staubbeuteln.[1] Je Blüte sind vier bis neun, selten mehr freie Fruchtblätter vorhanden, die in einer deutlich erkennbaren Narbe enden. Jedes Fruchtblatt enthält sechs bis neun Samenanlagen.[2]

Es stehen vier bis neun, selten mehr Balgfrüchte zusammen, die 2 bis 3 mm lang, gerade oder im oberen Bereich gekrümmt sind, in einem Schnabel enden und jeweils viele Samen enthalten. Die etwas abflachten, eiförmigen bis ellipsoiden Samen besitzen eine oliv-braune, glatte oder netzartig skulpturierte Oberfläche.[2][1]

Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 8. Alle Pflanzenteile sind giftig.

Systematik und Verbreitung

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Die Gattung Eranthis wurde 1807 durch Richard Anthony Salisbury mit der Typusart Eranthis hyemalis aufgestellt.[5] Der Gattungsname Eranthis leitet sich von den griechischen Wörtern er für Frühling und anthos für Blüte ab.[2] Ein Synonym für Eranthis Salisb. ist Cammarum Hill nom. rej.

Die Gattung Eranthis ist in Eurasien verbreitet.

Die Gattung Eranthis gehört zur Tribus Actaeeae in der Unterfamilie der Ranunculoideae[6] innerhalb der Familie der Ranunculaceae. Die Gattung Eranthis gliedert sich in zwei Sektionen[7] mit acht bzw. neun Arten:

Verbreitungskarte der acht bzw. neun Arten der Winterlinge in Europa und Asien. (Versuch einer Darstellung gemäß der natürlichen Verbreitung.) Man beachte: Nr. 3 und Nr. 4 sind vertauscht.
Name Trivialname Verbreitung Bild
Section Eranthis:
Eranthis hyemalis (L.) Salisb. (Winterling) Syn.:
Eranthis ×tubergenii Hoog
(Eranthis cilicica × Eranthis hyemalis)[7][8][9][2]
Südeuropa. Sie dient als Zierpflanze und tritt in Europa und Nordamerika verwildert auf.
Eranthis cilicica Schott & Kotschy Türkei – südliches Anatolien
Eranthis longistipitata Regel Im nordöstlichen Iran und im südlichen Zentralasien verbreitet (Auf der Karte Nr. 3!)
Eranthis sect. Shibateranthis (Nakai) Tamura:
Sie wird von manchen Botanikern auch als eigene Gattung Shibateranthis Nakai abgetrennt.
Eranthis albiflora Franchet Endemit im westlichen Teil der chinesischen Provinz Sichuan.[1]
Eranthis lobulata W.T.Wang Endemit im nördlichen-zentralen und im westlichen Teil der chinesischen Provinz Sichuan.[1] im Qionglai Shan Gebirge Tibet[10]
Eranthis pinnatifida Maxim. Japan – mittleres und westliches Honschu
Eranthis sibirica DC. In den Gebirgen Sibiriens beheimatet: Altai, Angara Gebiet und Sajangebirge (auf der Karte Nr. 4!)[11]
Eranthis stellata Maxim. Im Ussuri-Gebiet, im nördlichen Korea und in den nordostchinesischen Provinzen Jilin und Liaoning.[1]
Eranthis byunsanensis B.Y.Sun [12] Südliches Korea
Commons: Winterlinge (Eranthis) – Sammlung von Bildern
  1. a b c d e f g Li Liangqian, Michio Tamura: Eranthis. In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 6: Caryophyllaceae through Lardizabalaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2001, ISBN 1-930723-05-9, S. 148 (englisch). (flora.huh.harvard.edu PDF, textgleich online bei efloras.org wie gedrucktes Werk).
  2. a b c d e Bruce D. Parfitt: Eranthis in Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 3: Magnoliophyta: Magnoliidae and Hamamelidae. Oxford University Press, New York / Oxford u. a. 1997, ISBN 0-19-511246-6, S. 183–184 (englisch). (efloras.org).
  3. Wilhelm Troll: Vergleichende Morphologie der höheren Pflanzen. Teil 1: Vegetationsorgane. Borntraeger, Berlin-Zehlendorf 1937–1943; Nachdruck Koeltz, Königstein 1967.
  4. Theodor Arzt: Über die Embryobildung von Pseudomonokotylen (Podophyllum Emodi und Eranthis hiemalis). Heinrich, Dresden 1933 (zugleich Dissertation, Universität Göttingen 1929).
  5. Richard Anthony Salisbury: Observations on the Genera of Trollius, Eranthis, Helleborus, Coptis, and Isopyrum. In: Transactions of the Linnean Society of London. Band 8, 1807, S. 300–307, hier: S. 303, Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fwww.biodiversitylibrary.org%2Fitem%2F13718%23page%2F325%2Fmode%2F1up~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D.
  6. Actaeeae im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  7. a b Michio Tamura: Eranthis. In: Adolf Engler, Karl Prantl (Begr.), Paul Hiepko (Hrsg.): Die natürlichen Pflanzenfamilien nebst ihren Gattungen und wichtigeren Arten insbesondere der Nutzpflanzen. Band 17a, Teil 4: Angiospermae: Ordnung Ranunculales, Fam. Ranunculaceae. 2. stark vermehrte und verbesserte Auflage. Duncker & Humblot, Berlin 1995, ISBN 3-428-07980-9, S. 253–255.
  8. Werner Greuter, Hervé-Maurice Burdet, Gilbert Long (Hrsg.): Med-Checklist. A critical inventory of vascular plants of the circum-mediterranean countries. Vol. 4: Dicotyledones (Lauraceae – Rhamnaceae). Conservatoire et Jardin Botanique, Genève 1989, ISBN 2-8277-0154-5, S. 408 (englisch). (bgbm.org).
  9. Peter Hadland Davis (Hrsg.): Flora of Turkey and the East Aegean Islands. Vol. 1 (Pteridophyta to Polygalaceae). Edinburgh University Press, Edinburgh 1965, ISBN 0-85224-159-3, S. 97 (englisch, Nachdruck 1997).
  10. Wen-Tsai Wang, Pei Gen Xiao: Acta Phytotaxonomica Sinica, Additamentum, 1, 1965, S. 53, Tafel 1, f. 1.; (tropicos.org)
  11. Megabook.ru (russ.); Весенник сибирский – Eranthis sibirica D.C.; megabook.ru
  12. B. Y. Sun et al.: A New Species of Eranthis (Ranunculaceae) from Korea: E. byunsanensis. In: Korean Journal of Plant Taxonomy. Band 23, Nr. 1, S. 23.