Erdmann II. von Promnitz

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Erdmann II. Reichsgraf von Promnitz (* 22. August 1683 in Sorau, Markgraftum Niederlausitz; † 7. September 1745 in Waldschloss bei Sorau) war freier Standesherr zu Pleß im Fürstentum Pleß in Schlesien sowie Herr von Sorau und Triebel in der Niederlausitz. Er war Geheimer Rat und Kabinettsminister der sächsischen Kurfürsten August der Starke und Friedrich August II. An seinem Hof war Georg Philipp Telemann von 1705 bis 1708 Hofkapellmeister.

Burg (links) und Schloss Sorau
Promnitz-Schloss

Erdmann II. entstammte der Ehe von Balthasar Erdmann Graf von Promnitz mit Emilie Agnes Gräfin von Reuß zu Schleiz (1667–1729). 1703 übernahm er die Herrschaften seines verstorbenen Vaters. Zu dieser Zeit war er bereits am Hofe Augusts des Starken als Geheimer Rat tätig.

1705 heiratete Erdmann Anna Maria von Sachsen-Weißenfels, die Tochter des Herzogs Johann Adolf I. von Sachsen-Weißenfels und verband sich damit mit dem Hochadel. Zur Hochzeit kam auch August der Starke nach Sorau. Neuer Hofkapellmeister wurde in diesem Jahr der Georg Philipp Telemann,[1][2] als Nachfolger von Wolfgang Caspar Printz.

Erdmann richtete einen aufwändigen Hofstaat mit Kammerdienern und -fräulein, einer Garde usw. ein. 1710 begann er einen barocken Schlossneubau neben dem alten Schloss. Es entstanden eine neue Regierungskanzlei, ein Marstall, eine Reitbahn, ein Lusthaus, Kavaliershäuser, ein Jagdschloss und ein Barockgarten. Daneben verbesserte er das Schulwesen und übernahm den Unterhalt der Schulen und die Lehrerbesoldung.

1745 wurde er von kaiserlichen Husaren getötet.

1705 heiratete er Anna Maria von Sachsen-Weißenfels (* 17. Juni 1683 in Weißenfels; † 16. März 1731 in Sorau), die Tochter des Herzogs Johann Adolf I. von Sachsen-Weißenfels und Urenkelin von Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen. Das Paar hatte folgende Kinder:

In zweiter Ehe heiratete er Henriette Eleonore (* 1. Januar 1706; † 7. April 1762), die Tochter Heinrich XV. Reuß zu Lobensteins (1674–1739). Dieser Ehe entstammte

Einzelnachweise

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  1. Klaus-Peter Koch: Telemann als Sorauer Hofkapellmeister und Nachwirkungen in Sorau im 18. Jahrhundert. In: Carsten Lange, Brit Reipsch (Hrsg.): Komponisten im Spannungsfeld von höfischer und städtischer Musikkultur. Bericht über die Internationale Wissenschaftliche Konferenz, Magdeburg, 18. bis 19. März 2010, anlässlich der 20. Magdeburger Telemann-Festtage. Georg Solms Verlag 2014. ISBN 978-3-487-15197-7. S. 45ff.
  2. Telemann in Żary/Sorau (Memento vom 16. Dezember 2017 im Internet Archive)