Ohrenlerche

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Ohrenlerche

Ohrenlerche (Eremophila alpestris)

Systematik
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Lerchen (Alaudidae)
Gattung: Eremophila
Art: Ohrenlerche
Wissenschaftlicher Name
Eremophila alpestris
(Linnaeus, 1758)
Nordamerikanische Unterart
Ohrenlerche in Ystad 2009.

Die Ohrenlerche (Eremophila alpestris) ist im Sommer durch eine Gesichtsmaske und „Teufelshörner“, die beim Weibchen kürzer sind, unverwechselbar. Die Körperlänge dieser Lerchenart beträgt zwischen 16 und 17 cm. Zu Fuß ist die Ohrenlerche fast genauso geschickt wie in der Luft.

Das Verbreitungsgebiet der Ohrenlerche ist sehr groß. Als holarktisch verbreiteter Brutvogel kommt die Art vom Atlasgebirge Marokkos bis nach Nord- und Südamerika vor. Sie ist ein regelmäßiger Wintergast an den Küsten Mitteleuropas.

Baum- und strauchlose Gegenden werden von der Ohrenlerche bevorzugt, diese findet sie in südlichen Gebieten oberhalb der Baumgrenze und in der nördlichen Flechtentundra sowie in den nordamerikanischen Great Plains. So gilt sie in North Dakota beispielsweise als der häufigste Brutvogel.[1] Manchmal findet man sie auch an Ufern von Seen oder an der Küste.

In südlichen Verbreitungsgebieten ist die Ohrenlerche meist ein Standvogel, während nördliche Populationen im Winter nach Süden, vorzugsweise in Küstenbereiche, ziehen. Während sie im Brutgebiet häufig sehr scheu sind, zeigen Wintergäste häufig ein vertrauteres Verhalten.

Verbreitung und Unterarten

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Verbreitungsgebiet der Ohrenlerche:
  • Brutgebiete
  • Ganzjähriges Vorkommen
  • Migration
  • Überwinterungsgebiete
  • Die Ohrenlerche brütet im nördlichen Europa, in Gebirgen des südöstlichen Europa, im nordwestlichen Afrika, in Asien und in Nordamerika von hocharktischen Gebieten bis zur Landenge von Tehuantepec. Es existiert auch eine isolierte Unterart, E. a. peregrina, im Hochland von Kolumbien, welche die einzige Lerche Südamerikas ist.[2]

    Von der Ohrenlerche werden bis zu 40 Unterarten unterschieden. Die Nominatform, E. a. alpestris, brütet in einem Gebiet, das sich von der südöstlichen Baffininsel bis zur nördlichen Labrador-Halbinsel nach Süden streckt. Die nordeuropäische Unterart ist E. a. flava, die im gesamten nördlichen Asien bis zur Beringstraße vorkommt. Der Übergang zwischen den einzelnen Unterarten erfolgt bezüglich des Aussehens schrittweise.

    Eremophila alpestris flava, Sammlung Museum von Toulouse

    Ohrenlerchen erreichen die Geschlechtsreife in ihrem ersten Lebensjahr. Sie gehen eine monogame Saisonehe ein. Das Nest liegt meist gut verborgen unter einem Busch in einer gut isolierten Mulde. Die Brutzeit ist von Juni bis Juli. In dieser Zeit werden meist 4 Eier 10 bis 14 Tage bebrütet. Es brütet nur der weibliche Elternvogel. Die Nestlingsdauer beträgt 9 bis 12 Tage. Das Weibchen hudert die Nestlinge während der ersten fünf Tage, sie werden jedoch von beiden Elternvögeln gefüttert.

    Auf dem Speiseplan stehen Insekten und Sämereien.

    Stammesgeschichte

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    Aus dem Permafrostgebiet von Jakutien in Nordasien wurde im Jahr 2020 über einen tiefgefrorenen Kadaver einer Ohrenlerche berichtet. Dieser stammt vom Ufer des Tirechtjach, der zum Einzugsgebiet der Indigirka gehört. Das Individuum ist radiometrischen Datierungen zufolge rund 42.600 Jahre alt.[3]

    • Hans-Günther Bauer, Einhard Bezzel und Wolfgang Fiedler (Hrsg.): Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas: Alles über Biologie, Gefährdung und Schutz. Band 2: Passeriformes – Sperlingsvögel. Aula-Verlag Wiebelsheim, Wiesbaden 2005, ISBN 3-89104-648-0.
    1. Paul A. Johnsgard: Great Wildlife of the Great Plains. University Press of Kansas, 2003, ISBN 0-7006-1224-6, S. 84–85
    2. Bauer et al., S. 144
    3. Nicolas Dussex, David W. G. Stanton, Hanna Sigeman, Per G. P. Ericson, Jacquelyn Gill, Daniel C. Fisher, Albert V. Protopopov, Victoria L. Herridge, Valery Plotnikov, Bengt Hansson und Love Dalén: Biomolecular analyses reveal the age, sex and species identity of a near-intact Pleistocene bird carcass. Communications Biology 3, 2020, S. 84, doi:10.1038/s42003-020-0806-7
    Commons: Ohrenlerche – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien