Berengarplatz

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Berengarplatz im Hintergrund die Stiftskirche

Mit Berengarplatz wird in Berchtesgaden seit 2002 jenes Areal zwischen der ehemaligen Pfarrkirche St. Andreas und der Stiftskirche bezeichnet,[1] das seit der Gründung des Klosterstifts Berchtesgaden den Einwohnern des Ortes bis 1806 als erster Friedhof diente.[2]

Erster Friedhof Berchtesgadens

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Der erste für Berchtesgaden „schon“ seit 1359 bekannte und vermutlich (siehe Abb. einer Hinweistafel unten) bereits seit Gründung Berchtesgadens ab 1100 genutzte Friedhof war um die noch heute so genannte Pfarrkirche St. Andreas gruppiert[3] sowie in dem Zwischenraum von Pfarrkirche und Stiftskirche angelegt, der heute Berengarplatz genannt wird. Dieser erste Friedhof Berchtesgadens wurde erst 1806 endgültig aufgelassen bzw. eingeebnet.[2]

Da bereits 1685 der Platz auf dem ersten Friedhof Berchtesgadens nicht mehr ausreichte, wurde am Anger neben dem Franziskanerkloster bzw. neben der Franziskanerkirche ein weiterer Friedhof angelegt – der heutige Alte Friedhof, der auch heute noch (Stand: 2023) in Betrieb ist und zusammen mit dem am 22. April 1948 eröffneten Bergfriedhof im Ortsteil Oberschönau der Gemeinde Schönau am Königssee vom Friedhofsverband Berchtesgaden[4] unterhalten wird.

Zu Ehren der während des Deutsch-Französischen Kriegs von 1870/71 gefallenen Berchtesgadener Soldaten wurde 1872 inmitten des Platzes ein schwarzer Obelisk auf hohem, mit Inschriften versehenem Postament aufgestellt. Das Kriegerdenkmal ist unter der Aktennummer D-1-72-116-119 als nachqualifiziertes Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen.[5][6]

Im Rahmen der 900-Jahr-Feier von Berchtesgaden wurde der Platz an der Straße Rathausplatz 6 zwischen der ehemaligen Pfarrkirche St. Andreas und der Stiftskirche zu Ehren von Graf Berengar I. von Sulzbach als Beauftragter seiner Mutter Irmgard von Rott für die Klosterstiftung und damit auch als Begründer von Berchtesgaden in „Berengarplatz“ benannt.[1][7]

Neben der ehemaligen Pfarrkirche wurde 2002 an der rechten Ecke der Rasenfläche ein Gedenkstein in Form eines Steinkissens gesetzt. Es zeigt in einem ovalen Relief das Gesicht Berengars, das dem Gesicht der Stifterfigur im Kloster Kastl entspricht, und darunter die Inschrift „Dieser Platz wurde nach Graf Berengar benannt, der 1102 Berchtesgaden gründete“.

Einzelnachweise

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  1. a b Historisch – Spaziergang durch Berchtesgaden, zum Berengarplatz siehe Anmerkung unter 13 Berengarplatz, PDF mit Grafik und kurzen Erläuterungen, erstellt vom Zweckverband Bergerlebnis Berchtesgaden, online unter berchtesgaden.de
  2. a b A. Helm, Hellmut Schöner (Hrsg.): Berchtesgaden im Wandel der Zeit. Reprint von 1929. Verein für Heimatkunde d. Berchtesgadener Landes. Verlag Berchtesgadener Anzeiger sowie Karl M. Lipp Verlag, München 1973. S. 94
  3. Siehe dem Abscnnitt St. Andreas (Berchtesgaden)#Gebäude und Geschichte kann der laut der Quelle „schon“ seit 1359 bekannte noch nicht um die erst 1397 fertiggestellte Pfarrkirche St. Andreas gruppiert gewesen sein. Andererseits kann aber angesichts der (siehe Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege D-1-8344-0053) belegbaren „untertägigen“ mittelalterlichen sowie frühneuzeitlichen Befunde und Funde bei der Kirche davon ausgegangen werden, dass vor ihrer Errichtung deren Bauplatz auch noch Teil des zur Stiftskirche gehörenden Kirchfriedhofs war.
  4. Friedhofsverband Berchtesgaden, online unter gemeinde.berchtesgaden.de.
  5. Denkmalliste für Berchtesgaden (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, Denkmalnummer D-1-72-116-119
  6. Kriegerdenkmal, Hinweis des Berchtesgadener Heimatkundevereins, online unter heimatkundeverein-berchtesgaden.de
  7. Gernot Anders: Graf Berengar - bedeutender Schwiegervater des 12. Jahrhunderts, bequellter Text mit Bildern auf einer Webseite des Berchtesgadener Heimatkundevereins, online unter heimatkundeverein-berchtesgaden.de
Commons: Berengarplatz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 47° 38′ 2,4″ N, 13° 0′ 13,9″ O