In der Mathematik definiert man die Evolution
Φ
{\displaystyle \Phi }
einer Differentialgleichung
x
′
(
t
)
=
f
(
t
,
x
(
t
)
)
{\displaystyle x'(t)=f(t,x(t))}
als eine zweiparametrige Abbildung , gegeben durch:
Φ
t
,
t
0
x
0
:=
x
(
t
)
{\displaystyle \Phi ^{t,t_{0}}x_{0}:=x(t)}
wobei
x
(
t
)
{\displaystyle x(t)}
die Lösung des Anfangswertproblems ist, das aus der o. g. Dgl. und der Anfangsbedingung
x
(
t
0
)
=
x
0
{\displaystyle x(t_{0})=x_{0}}
besteht, und
|
t
−
t
0
|
{\displaystyle |t-t_{0}|}
hinreichend klein sein soll.
In Worten: Die Evolution bildet den Wert
x
0
{\displaystyle x_{0}}
einer beliebigen Lösungskurve
x
{\displaystyle x}
zum Zeitpunkt
t
0
{\displaystyle t_{0}}
ab auf den Wert
x
(
t
)
{\displaystyle x(t)}
der Lösungskurve zum Zeitpunkt
t
{\displaystyle t}
. Sie beschreibt also die weitere Entwicklung der Lösung ausgehend vom Startpunkt
x
0
{\displaystyle x_{0}}
.
Die Evolution der Differentialgleichung hat folgende Eigenschaften:
Φ
t
0
,
t
0
x
0
=
x
0
{\displaystyle \Phi ^{t_{0},t_{0}}x_{0}=x_{0}}
d
d
τ
Φ
t
+
τ
,
t
x
|
τ
=
0
=
f
(
t
,
x
(
t
)
)
{\displaystyle {\frac {d}{d\tau }}\Phi ^{t+\tau ,t}x|_{\tau =0}=f(t,x(t))}
Φ
t
2
,
t
1
Φ
t
1
,
t
x
0
=
Φ
t
2
,
t
x
0
{\displaystyle \Phi ^{t_{2},t_{1}}\Phi ^{t_{1},t}x_{0}=\Phi ^{t_{2},t}x_{0}}
für
t
≤
t
1
≤
t
2
{\displaystyle t\leq t_{1}\leq t_{2}}
(Transitivität ).
Im Fall autonomer Differentialgleichungen
x
′
=
f
(
x
)
{\displaystyle x'=f(x)}
ist die Startzeit
t
0
{\displaystyle t_{0}}
beliebig. Man schreibt dann statt
Φ
t
,
t
0
{\displaystyle \Phi ^{t,t_{0}}}
einfach
Φ
t
{\displaystyle \Phi ^{t}}
und bezeichnet
Φ
t
{\displaystyle \Phi ^{t}}
als Phasenfluss .