Rahmennummer
Die Rahmennummer ist ein für Fahrradrahmen spezifischer Code, bestehend aus einer Buchstaben- und/oder Zahlenkombination, die vom Fahrradhersteller eingestanzt oder mittels eines überlackierten Etiketts am Fahrrad angebracht wird. Sie ist das wichtigste Kriterium, um ein Fahrrad seinem Eigentümer zuordnen zu können und gilt als die wichtigste Grundlage bei Diebstählen, um die Eigentümerschaft verifizieren zu können.
Platzierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rahmennummern werden in den meisten Fällen am Tretlagergehäuse eingeschlagen. Weitere Fundorte sind das Sattelrohr, das Unterrohr, das Oberrohr, das Steuerrohr, der Sitzstrebensteg, die Pletscherplatte und vereinzelt sogar die Ausfallenden. Lackierungen und Zug-/Kabelführungen am Tretlagergehäuse behindern die Lesbarkeit zum Teil erheblich.
Länge und Inhalt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Nummer soll aus mindestens sechs Ziffern oder Zeichen bestehen. Diese Vorgabe stand in der inzwischen zurückgezogenen DIN 79100. Sie wurde ersetzt durch mehrere Europäische Normen, wie z. B. die EN 14764 City- und Trekking-Fahrräder - Sicherheitstechnische Anforderungen und Prüfverfahren. In der Praxis halten sich nicht alle Hersteller an die Normung. Teilweise werden identische Seriennummern für mehrere Rahmen statt individueller Rahmennummern vergeben.
Konkurrierende alphanumerische Sequenzen erschweren dem Laien, zu erkennen, welche davon die Rahmennummer darstellt. Wird aus Platzgründen die Rahmennummer in zwei oder mehr Zeilen getrennt, so ist die richtige Reihenfolge für den Laien oft schwer erkennbar. Ebenso sind für ihn die Unterschiede zwischen einer Modellnummer und einer eigentlichen Rahmennummer kaum nachvollziehbar.
Rahmennummern sind weder normiert noch zwingend eindeutig. In der sog. Fahrrad-Ausrüstungsverordnung (FAusrüstV) wurde eine eindeutige Identifizierbarkeit verlangt.[1] Diese Gesetzesinitiative wurde im Bundesrat 2006 abgelehnt.[2]
Im Unterschied dazu ist beispielsweise in Dänemark eine eindeutige Vehicle Identification Number schon seit 1948 gesetzlich vorgeschrieben.[3]
Diebstahl
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit Hilfe der Rahmennummer kann das Fahrrad nach dem Kauf im Internet registriert werden[4]. Sie sollte in einem Fahrradpass archiviert werden, vor allem, wenn sie nicht auf dem Kaufbeleg vermerkt ist. Bei einer Diebstahlsanzeige können die bei einer Registrierung erhobenen Daten in eine Fahndungsdatei der Polizei (beispielsweise POLAS) übernommen werden.
Da die Rahmennummer nicht immer eindeutig ist, kann der Fahrradeigentümer auch selbst eine eigene, individuelle Fahrradcodierung anbringen lassen.
Historie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit den 1950er Jahren wurden Rahmennummern fortlaufend eingeschlagen. Sie begannen bei 0 und wurden fortgeschrieben, teilweise in Millionenhöhe. Rahmennummern können auch zur Klärung des Alters eines Rades herangezogen werden. Allerdings ist die Rahmennummer allein nicht immer eindeutig: bei einigen Firmen wurde, als die erste Million überschritten war, wieder bei 0 begonnen.
Andere Hersteller beginnen bei jeder neuen Modellserie wieder neu mit Nummer 1.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Fahrrad-Ausrüstungsverordnung. Abgerufen am 30. August 2020. , § 9 Kennzeichnung von Fahrrädern
- ↑ Bundestag: Fahrrad-Ausrüstungs-Verordnung. Abgerufen am 30. August 2020. , Beschlussdrucksache vom 7. April 2006
- ↑ Lov nr. 135 af 23. marts 1948: Bekendtgørelse af lov om mærkning af cykelstel m.v. 23. März 1948, abgerufen am 18. Juni 2011 (dänisch).
- ↑ Fahrradnummer.de. Abgerufen am 31. Januar 2018.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zu möglichen Fundstellen von Rahmennummern PDF-Dokument, abgerufen am 4. Juli 2015
- Erläuterung, Fundstellen von Rahmennummern und Vorgehen bei Diebstahl. Website, abgerufen am 14. Januar 2020