Entführung von Natascha Kampusch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Fall Kampusch)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Entführung von Natascha Kampusch begann am 2. März 1998, als die damals zehnjährige Österreicherin auf dem Schulweg in einen Lieferwagen gezerrt und in der Folge von dem arbeitslosen Nachrichtentechniker Wolfgang Přiklopil (* 14. Mai 1962 in Wien[1]; † 23. August 2006 ebenda) in seinem Haus in der niederösterreichischen Gemeinde Strasshof an der Nordbahn über acht Jahre gefangengehalten wurde. Sie konnte am 23. August 2006 fliehen, was zu einem weltweiten Medienecho führte.

Medien und Untersuchungskommissionen äußerten massive Kritik an den Ermittlungen der Sicherheitsbehörden.

Am Morgen des 2. März 1998 verließ Natascha Kampusch kurz nach 7 Uhr die elterliche Wohnung in der Wiener Donaustadt, um zur Schule zu gehen, kam dort aber nicht an. Da ein Streit mit ihrer Mutter vorausgegangen war, nahm man zunächst an, sie sei in einer Trotzreaktion von zu Hause weggelaufen. Hinweise von Anwohnern deuteten aber auf einen Entführungsfall hin: Kampusch verließ die Wohnung am Rennbahnweg, überquerte die Wagramer Straße und ging weiter den Rennbahnweg in nordwestliche Richtung. Bei der Kreuzung Melangasse-Murrstraße beim Ingeborg-Bachmann-Park bog sie nach rechts in nordöstliche Richtung in die Melangasse ein. Auf Höhe der Hausnummern 26 bis 30 fiel ihr der weiße Kleintransporter auf. Sie hatte bis dahin einen Fußweg von 600 Metern zurückgelegt. Zur Volksschule am Brioschiweg waren es noch 300 Meter. Laut Aussage einer damals zwölfjährigen Schulkameradin wurde Kampusch, als sie jenen am Straßenrand haltenden Kleintransporter passierte, von einem Mann durch die Seitentür in den Innenraum gezerrt. Eine weitere, für die junge Zeugin nicht zu erkennende Person soll am Steuer des Wagens gesessen haben.[2]

Laut späteren Zeugeneinvernahmen fuhr Přiklopil nach der Entführung nicht direkt zu seinem Haus mit dem zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertiggestellten Verlies, sondern zu einem Waldstück. Dort telefonierte er und erklärte Kampusch dann, dass „die anderen“ nicht kommen würden. Die Aussage nährte später Spekulationen, dass es mehrere Täter geben könnte.[3]

Die Polizei kontrollierte kurz nach der Entführung mehr als 1000 Besitzer weißer Kleinbusse,[4] unter anderem auch den tatsächlichen Entführer Wolfgang Přiklopil. Den Ermittlern gegenüber gab Přiklopil an, das Fahrzeug für Bauarbeiten zu benötigen. Nachdem die Polizei bei der Untersuchung im Innenraum des Transporters Bauschutt gefunden hatte, wurde der damals unbescholtene Přiklopil nicht für verdächtig erachtet.[5]

Die Tageszeitung Kurier beauftragte einen Berufsdetektiv, dessen Recherchen jedoch erfolglos blieben.

Am 14. Mai 1998 wies ein aus Strasshof stammender Polizeihundeführer beim Sicherheitsbüro Wien auf Přiklopil als möglichen Täter hin. Im Protokoll wird die Aussage folgendermaßen geschildert:

„Betreffend der Fahndung nach dem weißen Kastenwagen mit dunklen Scheiben im bezirk Gänserndorf in Bezug zur Abgängigkeit der KAMPUSCH Natascha gibt es in Strasshof/Nordbahn eine Person, welche mit dem Verschwinden in Zusammenhang stehen könnte und auch in besitz eines weißen kastenwagens Marke Mercedes mit abgedunkelten Scheiben ist. Dieser Mann sei ein sogenannter ‚Eigenbrötler‘, welcher mit seiner Umwelt extreme Schwierigkeiten habe und Kontaktprobleme habe. Er soll gemeinsam mit seiner Mutter in Straßhof/Nordbahn, Heinestraße 60 (Einfamilienhaus) wohnen, welches jedoch elektronisch voll abgesichert sei. Auch soll der Mann eventuell Waffen zu Hause haben. Vor dem Areal Heinestraße 60 sei ögfters [sic] sein weißer kastenwagen, Marke Mercedes, Kennzeichen unbekannt, mit seitlich und hinten total abgedunkelten Scheiben stehen. Dieser Mann sei früher bei der Fa. SIEMENS als Nachrichtenelektroniker beschäftigt gewesen und könnte dies auch jetzt noch sein. Eventuell lebt der Mann mit seiner betagten Mutter in diesem haus und soll er einen hang zu ‚Kindern‘ in Bezug auf seine Sexualität haben, ob er diesbezüglich bereits vorbestraft ist, ist unbekannt.
Der Namen des Mannes ist dem Anrufer unbekannt, ist er ihm nur aus der Nachbarschaft bekannt.
Der Mann soll ca. 35 jahre alt sein, blondes Haar haben und 175 – 180 cm groß sein und schlank sein.
Nähere Angaben konnte der anonyme Anrufer nicht machen.“

Polizeiprotokoll (Schreibfehler wie im Original)[6]

Da der Polizist anonym bleiben wollte, wurde sein Name nicht vermerkt.[7]

Der den Hinweis aufnehmende Beamte ließ Einsicht in das Melderegister nehmen. Nachdem klar geworden war, dass mit dem Hinweis Wolfgang Přiklopil gemeint war, der bereits befragt und überprüft worden war, wurde die Spur nicht weiter verfolgt.[8]

Trotz aufwendiger Ermittlungen – verdächtige Personen aus dem Umfeld der Entführten wurden einem Lügendetektortest unterzogen – konnte der Fall über Jahre hinweg nicht aufgeklärt werden.

Leben in Gefangenschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kampusch wurde 3096 Tage lang im niederösterreichischen Strasshof an der Nordbahn festgehalten.[9] Laut Aussage des Leiters des österreichischen Bundeskriminalamts war sie in einer Montagegrube unter der Garage eines Einfamilienhauses versteckt. Die Grube war mit einer schalldichten Tresortür verschlossen. Der kleine, fensterlose Raum war 181 Zentimeter breit und vom 50 × 50 Zentimeter großen Eingang an der Schmalseite aus betrachtet linksseitig 278 Zentimeter und rechtsseitig 246 Zentimeter lang. Auf der linken Seite stand kurz hinter dem Eingang ein Hochbett, darunter blieb eine 157 Zentimeter hohe Fläche frei; insgesamt war der Raum 237 Zentimeter hoch. Auf der dem Bett gegenüberliegenden Seite stand ein kleiner Schreibtisch, darüber ein kleiner Fernseher. Der Rest dieser Wand war mit Regalen ausgefüllt. In der Ecke rechts neben dem Eingang befanden sich ein WC und eine Edelstahlspüle mit zwei Becken als Waschgelegenheit. Ermittler berichteten später, der Eingang zu dem Versteck sei so gut getarnt gewesen, dass er wahrscheinlich auch bei einer Hausdurchsuchung nicht gefunden worden wäre.

Außenansicht des Hauses, in dem Natascha Kampusch gefangen gehalten wurde

Kampusch gab an, sie sei im ersten halben Jahr nach der Entführung dort permanent verblieben. Später sei sie zeitweise (unter anderem zum Duschen) in das Haus des Entführers gelassen worden, wenn dieser allein war. Nach mehreren Jahren habe sie das Versteck im Beisein ihres Entführers auch für gelegentliche Einkäufe und Spaziergänge, einmal auch für einen Skiausflug verlassen dürfen.[10] Sie durfte dabei keinerlei Kontakt zu anderen Personen herstellen. Er drohte ihr im Falle einer Zuwiderhandlung an, sie und die betreffenden Personen zu töten.

Während der gesamten Zeit ihrer Entführung wurde Kampusch nach den Angaben in ihrer Autobiografie immer wieder von Přiklopil unter anderem in Form von Schlägen und Tritten körperlich schwer misshandelt: Dies führte, neben anderen Verletzungen, zu mehreren Gehirnerschütterungen. Außerdem seien ihr lange Zeit die Haare abgeschoren worden und sie sei wiederholt gedemütigt und gezwungen worden, für Přiklopil zu putzen, zu kochen und – insbesondere für ein Kind – körperlich schwere Renovierungsarbeiten an seinem Haus und seiner zuletzt gekauften Wohnung durchzuführen.

Kampusch erhielt von Přiklopil im späteren Verlauf der Entführung ausgewähltes Zeitungsmaterial, durfte gelegentlich Bücher lesen, Radio hören und Videos anschauen. Auch gab sie an, dass der Entführer ihr gelegentlich Unterricht in Lesen und Schreiben gegeben habe. Psychologen und Polizisten, die nach ihrer Flucht mit ihr sprachen, stellten eine trotz der langjährigen Isolation hohe Intelligenz und Sprachgewandtheit fest. Kampusch war über das Tagesgeschehen in der Welt gut informiert.

Den polizeilichen Ermittlungen[11] zufolge lebte Kampusch in der letzten Zeit ihrer Gefangenschaft nicht im Kellerverlies, sondern im oberen Teil des Hauses. Sie habe das Haus zusammen mit dem Entführer mehrmals für unterschiedliche Ausflüge verlassen. Die schwere Tür des Verlieses war nur mit Hilfe von innen zu verschließen.

Im März 2016 wurde die Existenz eines Videos bekannt, welches das Leben von Kampusch und Přiklopil dokumentiert. Die Ermittler hatten es 2006 bei der Hausdurchsuchung beschlagnahmt. Es zeugt von großer Machtausübung Přiklopils und bestätigt die Aussagen des Opfers.[12]

Flucht und erste Zeugenaussage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kampusch konnte nach eigenen Angaben infolge einer Nachlässigkeit Přiklopils am Mittag des Mittwochs, 23. August 2006, von Přiklopils Grundstück fliehen. Als sie Přiklopils Fahrzeug reinigte und dabei Staub saugte, läutete um 13 Uhr sein Mobiltelefon. Ein Wiener hatte Přiklopils Zeitungsinserat gelesen, in dem er eine Wohnung im 15. Wiener Bezirk anbot, die Kampusch mit ihm unter harten Bedingungen renovieren musste, und erkundigte sich danach. Přiklopil entfernte sich wegen des Staubsaugerlärms einige Meter. Kampusch nutzte diese Gelegenheit und floh. Sie gelangte durch eine dieses Mal von Přiklopil versehentlich offen gelassene Gartentür in einen Gang. Nachdem ihr mehrere Passanten und Anwohner trotz ihres Bittens nicht geholfen hatten, betrat sie einen Garten unweit des Entführungshauses und klopfte an ein Fenster. Die Nachbarin, der Kampusch ihre Situation erklärte, informierte die Polizei, von der Kampusch zur Polizeidienststelle Deutsch-Wagram gebracht wurde.

Eine junge Streifenbeamtin kümmerte sich bis zum Eintreffen der Beamten des Kriminaldienstes um das Opfer und stellte ihm zahlreiche Fragen. Auf die Frage, ob es mehrere Täter gäbe, antwortete Kampusch: „Ich kann keine Namen nennen.“ Die Aussage nährte in der Folge Spekulationen, dass es mehrere Täter geben könnte.[13]

Später wurde Kampuschs Identität zweifelsfrei durch einen DNA-Test bestätigt. Auch ihre Eltern erkannten sie wieder, und im Haus des Entführers wurde ihr Reisepass gefunden, den sie wegen eines Auslandsaufenthaltes wenige Tage vor ihrer Entführung noch bei sich gehabt hatte.[14]

Přiklopils Flucht

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Polizei erklärte nach Kampuschs Entkommen die gesamte Hauptstadt zum Fahndungsgebiet, doch Přiklopil wurde nicht aufgegriffen. Er bemerkte die Flucht Kampuschs, kurz nachdem er sein rund vier Minuten dauerndes Telefongespräch beendet hatte, und begab sich auf die Suche nach ihr. Sein Fahrzeug entdeckte man bald im Parkhaus des Wiener Donauzentrums, das daraufhin von der Polizei umstellt wurde. Přiklopil hatte einen Bekannten verständigt und gebeten, ihn abzuholen; er sei bei einer Kontrolle alkoholisiert am Steuer erwischt worden und benötige Hilfe. Er versprach dem Bekannten aber, sich der Polizei später zu stellen. Der Bekannte holte ihn vom Donauzentrum ab und brachte Přiklopil in die Nähe des Praters. Kurz vor 21 Uhr desselben Tages wurde Přiklopil im 2. Wiener Bezirk zwischen den Stationen Wien Nord und Traisengasse von einem Richtung Gänserndorf fahrenden Zug der Wiener S-Bahn überfahren und zog sich tödliche Verletzungen zu.[15] Der österreichische parlamentarische Geheimausschuss von 2012 unter Vorsitz von Werner Amon zweifelte diese Darstellung an, weil die Verletzungen von Přiklopil nicht zum Tod durch Überfahren mit einem Zug passen würden.[16] 2013 bestätigte ein Evaluierungsbericht internationaler Experten den Suizid.[17]

Im August 2010 wurde der Freund Přiklopils, Ernst Holzapfel, den dieser nach Kampuschs Flucht getroffen hatte, wegen Begünstigung angeklagt. Er habe Přiklopil absichtlich der Verfolgung zum Teil entzogen.[18] Holzapfel gab, wie sein Verteidiger Manfred Ainedter der Nachrichtenagentur APA bestätigte, bei der polizeilichen Vernehmung im November 2009 an, dass ihm Přiklopil kurz vor dessen angeblichem Suizid die Entführung in einer Art „Lebensbeichte“ gestanden habe.[19] Holzapfel wurde vom Straflandesgericht Wien freigesprochen.[20]

Ungeklärt ist eine Geldüberweisung von 500.000 Schilling (rund 36.300 Euro) von Holzapfel an Přiklopil rund um den Zeitpunkt der Entführung. Nachdem die ursprüngliche Erklärung, dass Holzapfel seinem Freund das Geld für ein Auto geliehen habe, nicht schlüssig gewesen war, hat Holzapfel seine Aussage geändert.[3]

Im Jahr 2008 erklärte Kampusch gegenüber den Medien, dass sie in engem Kontakt zu Ernst Holzapfel stehe und dass die beiden mittlerweile ein fast freundschaftliches Verhältnis verbinde.[13]

Nach der Flucht

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Helfer und Berater

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach ihrer Flucht hielt sich Kampusch im Wiener Allgemeinen Krankenhaus auf,[21] bevor sie in eine betreute Wohngemeinschaft übersiedelte.[22] Verschiedentlich konnte sie Besuche empfangen, unter anderem von ihren Eltern. Sie wurde von einem Team betreut, dem der Wiener Kinderpsychiater Max Friedrich sowie die Jugendanwältin der Stadt Wien, Monika Pinterits, angehörten. Ziel des Teams war es, einerseits Kampuschs Therapie zu koordinieren und andererseits ihren Weg in ein eigenständiges Leben zu sichern. Dazu zählte auch das Nachholen des versäumten Schulbesuchs.

Kampuschs Betreuerteam war Veränderungen unterworfen. So musste der ursprünglich vorgesehene Anwalt wegen Überlastung aufgeben und es wurde eine andere Sozietät beauftragt. Zum Team gehörte bis zum 9. September 2006 außerdem der Wiener Medienberater und PR-Experte Dietmar Ecker, der die eintreffenden Interviewanfragen und Buch- und Filmprojekte koordinierte. Ecker hatte nach eigenen Angaben rund 300 Anfragen von internationalen Medien für ein Exklusivinterview erhalten und bezeichnete seine Arbeit als sehr schwierig.[23] Nach langem Auswahlverfahren wurde am 27. Oktober 2006 Stefan Bachleitner von der PR-Agentur The Skills Group zum neuen Medienbetreuer von Kampusch bestimmt. Er übernahm diese Aufgabe unentgeltlich bis Ende Juni 2007.[24]

Nach der gelungenen Flucht interessierten sich Medien aus aller Welt für Kampuschs Geschichte. Die Pressekonferenzen des Teams, das Kampusch betreute, wurden von Medienvertretern aufmerksam verfolgt.

Kampusch wandte sich am 30. August 2006 in einem offenen Brief an Medienvertreter und Öffentlichkeit. Sie schildert darin knapp einige Einzelheiten aus der Zeit ihrer Gefangenschaft und beschrieb ihr Verhältnis zu Přiklopil, das sie als gleichrangig charakterisierte. Auch bat sie um Respekt vor ihrer Privatsphäre.[25] Der Brief wurde zunächst durch den Kinderpsychiater Friedrich auf einer Pressekonferenz vorgelesen und später in den Medien veröffentlicht. Friedrich gab an, Kampusch selbst habe den Brief auf Zetteln formuliert, er selbst habe lediglich eine handschriftliche Zusammenfassung dieser Notizen angefertigt. So stamme auch die Passage von Kampusch selbst, wonach Přiklopil sie „auf Händen getragen und mit Füßen getreten“ habe.

Zwei Wochen nach Kampuschs Flucht strahlte der Österreichische Rundfunk (ORF) am 6. September 2006 das erste, von Christoph Feurstein geführte Interview mit Kampusch im kurzfristig geänderten Hauptabendprogramm des Fernsehens sowie im Hörfunk aus. Natascha Kampuschs Gesicht war dabei entgegen vorherigen Spekulationen weder verhüllt, noch wurde es nachträglich unkenntlich gemacht. Kampusch berichtete trotz ihres langen Freiheitsentzuges weitgehend gefasst und mit einer mindestens ihrem Alter entsprechenden Sprachfertigkeit über die Umstände ihrer Gefangenschaft, aber auch über ihre Sicht des Entführers und ihr Gefühlsleben. Sie bat nochmals eindringlich um die Wahrung ihrer Privatsphäre. Teletest ermittelte, dass 2,6 Millionen Österreicher (älter als zwölf Jahre) das Interview verfolgten, was einem Marktanteil von 80 Prozent entspricht.[26]

Der Österreichische Rundfunk, der nach eigenen Angaben nichts für das Interview bezahlte, übernahm kostenlos die internationale Rechtevermarktung und zahlte die Erlöse in einen für Kampusch eingerichteten Fonds ein. Spiegel Online berichtet von einer ca. sechsstelligen Summe beim Verkauf der Erstrechte an den deutschen Privatfernsehsender RTL, der mit dem Interview 7,13 Millionen Zuschauer erreichte,[27] sowie von einem Aufkauf von Rechten durch die ARD für eine spätere Ausstrahlung nach Mitternacht.

Ein weiteres Interviewpaket wurde mit der Wiener Neue Kronen Zeitung sowie der Wochenzeitschrift News ausgehandelt. Kampusch wurde in diesem Zusammenhang von den Journalisten Marga Swoboda und Alfred Worm befragt. Die Interviews wurden in beiden Zeitschriften bebildert und annähernd gleichzeitig wenige Stunden vor der TV-Ausstrahlung veröffentlicht. Basis für den Zuschlag an News und Kronen Zeitung waren laut dem Standard die Angebote, Kampusch für ihr zukünftiges Leben materiell zu unterstützen.

Es folgte ein zweites Fernsehinterview, das in Ausschnitten am 18. Dezember 2006 im ORF ausgestrahlt wurde und teilweise in die Dokumentation Der Fall Kampusch einfloss, die am 3. Jänner 2007 vom ORF und RTL und einen Tag später auch auf 3sat gezeigt wurde.

Ein weiteres Motiv für die Vergabe der Interviews war – neben finanziellen Interessen – aus Sicht des zeitweise als Kampuschs Medienberater engagierten Dietmar Ecker der Versuch, auf die Boulevardmedien Einfluss zu nehmen, wie Ecker im Interview mit der Wiener Stadtzeitung Falter angab.[28][29] In einem Interview mit der deutschen Zeit wies Ecker zudem auf den ungewöhnlichen Druck hin, den viele Journalisten auf Kampusch, deren Angehörigen sowie auf die Angehörigen Přiklopils ausgeübt haben und der mit der Drohung einhergegangen sei, der Phantasie entsprungene Berichte über Natascha Kampusch zu veröffentlichen, falls diese sich nicht zu einem Gespräch bereitfinden.

Kritik an Ermittlungsbehörden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Medien haben wiederholt vorgebracht, dass die Behörden im Fall Natascha Kampusch viel früher hätten eingreifen können, da schon kurz nach der Entführung Hinweise auf den Täter bekannt geworden sind.[6] Das Ermittlungsverfahren wurde am 15. November 2006 durch die Staatsanwaltschaft eingestellt.[30]

Vorwurf des Präsidenten des Bundeskriminalamtes

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der seinerzeit amtierende Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA) Herwig Haidinger beklagte, dass ihm trotz Weisung vier Wochen lang das Protokoll der ersten Vernehmung von Natascha Kampusch von seinem Untergebenen vorenthalten wurde. Er entschloss sich daraufhin, an die Presse zu gehen und beschuldigte das Innenministerium öffentlich, die Aufarbeitung der Ermittlungsfehler abgewürgt zu haben.[13] Die Folge war ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss (siehe Abschnitt: Parlamentarische Untersuchungen).

Versäumnisse laut Evaluierungskommission

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 10. Februar 2008 setzte der damalige österreichische Innenminister Günther Platter eine Evaluierungskommission unter der Leitung des Juristen Ludwig Adamovich ein, „um Erkenntnisse über strukturelle Verbesserungsmöglichkeiten sowie den Bedarf an der Entwicklung neuer kriminalistischer Methoden, Techniken etc. zu gewinnen.“ Nach zwei Zwischenberichten legte die Kommission am 9. Juni 2008 ihren Abschlussbericht vor,[31][32] in dem sie ihren Eindruck bekräftigt, dass „die sachdienlichen Ermittlungsansätze bisher nicht vollständig ausgeschöpft wurden.“ Zudem beklagt sie, dass ihr die Akten der Staatsanwaltschaft sowie des Untersuchungsrichters nicht zur Verfügung gestellt wurden.[31]

Am 12. Dezember 2008 wurde die Kommission von der kurz zuvor vereidigten neuen Innenministerin Maria Fekter erneut mit einer Evaluierung beauftragt. Der Abschlussbericht[33] vom 15. Jänner 2010 ergab, dass „insbesondere kriminalistisch relevante Fragestellungen zu drei Themenstellungen ungenügend bis überhaupt nicht aus den zur Verfügung stehenden Unterlagen beantwortbar waren“, darunter die Umstände der eigentlichen Entführung, die Begleitumstände der Gefangenhaltung, sowie die Frage, ob weitere Personen über den Verbleib von Natascha Kampusch bei Přiklopil Bescheid wussten. Zudem kritisierten die Kommissionsmitglieder, dass die Staatsanwaltschaft Wien auf keinen der sechs Berichte, die ihr die Evaluierungskommission zukommen ließ, reagierte.[34]

Laut dem ehemaligen Präsidenten des Obersten Gerichtshofes und Mitglied der Evaluierungskommission Johann Rzeszut gab es im Fall Kampusch insgesamt 27 Indizien bzw. „fachlich plausibel nicht zu erklärende Besonderheiten des staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahrens“.[35][36][37]

  • Fehlende Zeugeneinvernahme: Die damals 12-jährige Augenzeugin der Entführung hatte in sechs verschiedenen Einvernahmen durchgängig angegeben, am Tag der Entführung von Natascha Kampusch am 2. März 1998 zwei Männer in einem weißen Transporter gesehen zu haben. Erst am 3. Dezember 2009, nach einer Gegenüberstellung mit Natascha Kampusch, hätte die Zeugin gesagt, dass sie sich geirrt haben könnte. Über Jahre hinweg wurde die Zeugin nicht von einem Staatsanwalt oder einem Richter einvernommen. Am 29. Juli 2011 sagte sie vor dem Gericht in Innsbruck unter Eid aus, Polizisten hätten sie unter Druck gesetzt, sie dürfe niemandem von zwei Tätern erzählen.[37]
  • Druck vonseiten der Staatsanwaltschaft auf die polizeiliche Ermittlungskommission: Dem Chef-Ermittler Franz Kröll, der „massive Bedenken“ bezüglich des Freitodes Přiklopils hatte, sei „unmissverständlich nahe gelegt“ worden, die Ermittlungen im Entführungsfall rasch einzustellen.
  • Verzögerungen bei den Ermittlungen: Laut Kommission gab es im Fall Kampusch eine „langfristige Verzögerung bzw. bis zuletzt gänzliche Unterlassung nachhaltigst indizierter wesentlicher Ermittlungsschritte.“ Weitere Ermittlungen in Richtung eines erweiterten Personenkreises wurden von der Staatsanwaltschaft weder vor der Verfahrenseinstellung 2006 noch nach einem ausdrücklichen Hinweis durch die Evaluierungskommission eingeleitet. Zudem soll der führende Staatsanwalt Werner Pleischl der Evaluierungskommission am 30. April 2008 die formlose Wiederaufnahme der Ermittlungen ausdrücklich zugesichert haben, nur um kurz darauf dem Justizministerium in einem Bericht mitzuteilen, dass es nichts mehr zu ermitteln gäbe.
  • Behinderung der Evaluierungskommission: Es soll auch zu einer „wesentlichen und langfristigen Behinderung der vom Innenressort angeordneten Evaluierung sicherheitsbehördlicher Ermittlungsmaßnahmen“ gekommen sein. So wurde etwa der Adamovich-Kommission die Einsichtnahme in die Einvernahmeprotokolle von Natascha Kampusch verwehrt.
  • Mediale Verbreitung wahrheitswidriger Informationen: Im Sommer 2009 war verlautet worden, die Polizei habe in mehreren Monaten „nur eine einzige Einvernahme“ durchgeführt. Tatsächlich, so Rzeszut, seien aber vom 4. Februar bis 14. Juli 2009 insgesamt sechs Zwischenberichte an die Anklagebehörden erstattet worden. Diesen Berichten lagen 102 Befragungen und zwei Zeugeneinvernahmen zugrunde.

In einem späteren Interview im Jahr 2011 schloss Rzeszut die Ein-Täter-Theorie dezidiert aus und warf der Staatsanwaltschaft weitere Mängel in ihren Ermittlungen vor:[38]

  • Nichtauswertung der Rufdatenrückerfassung: Im September 2006 kurz nach dem Ende von Natascha Kampuschs Freiheitsentzug soll die Staatsanwaltschaft die Rufdatenrückerfassung sichergestellter Mobiltelefone angeordnet, die Daten dann aber nicht ausgewertet haben. Erst die Evaluierungskommission nahm sich im Februar 2008 der Sache an. Dabei fielen „massiv aufklärungsbedürftige Zusammenhänge“ auf, darunter Gespräche zwischen Přiklopils Freund Ernst H. und einem Milizoffizier B., der in Ernst H.s Handy als „Be Kind Slow“ gespeichert war, obwohl beide angaben, sich nicht zu kennen.[39] Gleich nach diesen Gesprächen telefonierte H. jeweils mit der Geschäftsführerin eines Sex-Shops.
  • Einstellung der Ermittlungen gegen einen Milizoffizier noch vor seiner Einvernahme: Ein halbes Jahr später wurden die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nach Interventionen der Innen- und der Justizministerin im November 2008 formlos wieder aufgenommen, die Verdächtigen jedoch erst im Herbst 2009 und ausschließlich polizeilich vernommen. Die Ermittlungen gegen den Milizoffizier wurden sogar am 10. September 2009 eingestellt, obwohl seine erstmalige Vernehmung erst für den 8. Oktober 2009 anberaumt war. Im Jahr 2013 wurde der Presse ein Foto zugespielt, das den Offizier mit einem hohen Wiener Polizeibeamten zeigt, der bei den Kampusch-Ermittlungen aktiv war.[39]
  • Unterlassene Ermittlungen trotz gefälschten Abschiedsbriefs: Laut Ernst H. soll Přiklopil nach der Flucht von Natascha Kampusch einen Abschiedsbrief an seine Mutter mit dem Schriftzug „Mama“ begonnen, dann aber abgebrochen haben. Laut graphologischem Gutachten vom 18. November 2009 sei der Text jedoch sehr wahrscheinlich von Ernst H. und nicht von Přiklopil geschrieben worden. Demnach wären weitere Ermittlungsschritte, insbesondere wegen des Ablebens bzw. einer möglichen Ermordung Přiklopils geboten gewesen; diese sind jedoch nicht erfolgt.

Versäumnisse laut Polizei-Chefermittler Franz Kröll

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch nach den neuen Ermittlungen von November 2008 bis Dezember 2009 blieben laut Polizei-Chefermittler Franz Kröll zahlreiche Fragen offen:

  • Nicht gesicherte Spuren: Der Leiter des Landespolizeikommandos Oberösterreich, der im Sommer 2009 die polizeilichen Arbeitsschritte im Haus des Entführers in Strasshof evaluierte, stellte fest, dass sehr viele Spuren nicht gesichert worden seien. Da aber ein „sehr erfahrener“ Beamter Dienst gehabt habe, könne dieses Manko nur dadurch erklärt werden, „dass der Tatortermittler keinen konkreten Auftrag hatte, Spuren von eventuellen Mittätern zu suchen“.[40]
  • Entfernung von Beweismaterial: Einen Tag nach dem Suizid Přiklopils wurde seinem Freund Ernst H. gestattet, während der Spurensicherung angeblich geborgte Gegenstände zu entfernen.[37] Der Geschäftspartner von Přiklopil berief sich dabei auf eine mündliche Vollmacht der Mutter Přiklopils. Die Frau wusste jedoch nichts von dieser Vollmacht.
  • Fehlender Computer: Im Haus Přiklopils wurden (mit Ausnahme eines antiquierten Commodore 64) keinerlei Computer gefunden, obwohl zwei IP-Adressen auf den Namen Přiklopils registriert waren.[30]
  • Chef-Ermittler wird Zugang zu Einvernahmeprotokollen verwehrt: Kröll erhielt erst Ende Juli 2009 Zugang zu den geheimen Einvernahmeprotokollen mit Natascha Kampusch aus dem Jahr 2006, die die Justiz der Kriminalpolizei zunächst vorenthalten hatte. Kopien durften Kröll und sein Kollege nicht machen. Sie erhielten nur die Erlaubnis, die Protokolle sechs Stunden lang im Wiener Straflandesgericht zu lesen und sich Notizen zu machen.[30]

Da Krölls Bedenken kein Gehör fanden, verweigerte er im Jänner 2010 die Teilnahme an der „Abschlusspressekonferenz“ von Staatsanwaltschaft und Polizei.[30] Nach öffentlicher Kritik am Abschlussbericht des Falles, in dem seiner Ansicht nach zweifelhafte Aussagen von Natascha Kampusch fehlten, wurde er nach Angaben seines Bruders gemobbt und in den Innendienst versetzt.[41] Kröll starb am 25. Juni 2010 unter Umständen, die eine Selbsttötung nahelegen. Dies wird jedoch von einigen, unter anderem Krölls Bruder, bezweifelt.[37] Letzterer wunderte sich auch darüber, dass sich Kröll als Rechtshänder in die linke Schläfe geschossen haben soll.[37] Der im Hause des Oberst Kröll gefundene Abschiedsbrief war nach Aussage seines Bruders nicht in der Handschrift des Verstorbenen und nicht mit der vom Bruder gewohnten Unterschrift verfasst.[42] Ein am 6. November 2013 bekannt gewordenes Gutachten des von Krölls Bruder beauftragten Institutsleiters der Gerichtsmedizin Graz, Peter Leinzinger, widerspricht der Suizid-Theorie der Ermittler.[43]

Vorwurf des Amtsmissbrauchs gegen fünf Staatsanwälte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Rzeszut hatte am 29. September 2010 mit einem 25-seitigen Bericht[44] an alle Parlamentsparteien Ermittlungen gegen fünf Staatsanwälte ausgelöst.[45] Die Staatsanwälte Werner Pleischl, Thomas Mühlbacher, Otto Schneider, Hans-Peter Kronawetter und Gerhard Jarosch hätten sich, so der Vorwurf, des Amtsmissbrauches in der Causa Kampusch schuldig gemacht.[35]

Im Sommer 2011 beauftragte das Justizministerium die Staatsanwaltschaft Innsbruck, die Vorwürfe zu überprüfen.[46][47] Im September 2011 wurde der vertrauliche Abschlussbericht des Innsbrucker Richters an das Justizministerium übermittelt. Damit ist der Vorhabensbericht über die Amtsmissbrauchsvorwürfe, die Rzeszut gegen die Staatsanwälte erhoben hatte, abgeschlossen.[48] Am 24. September 2011 stellte die Justiz das Verfahren gegen die Staatsanwälte ein.[49] Bundesministerin Beatrix Karl (ÖVP) kündigte daraufhin an, den Akt noch einmal vom unabhängigen und weisungsfreien Rechtsschutzbeauftragten der Justiz prüfen zu lassen.[50] Dann sollte entschieden werden, ob das Verfahren neu aufgerollt oder endgültig eingestellt wird.[51][48]

Parlamentarische Untersuchungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Untersuchungsausschuss – 2008

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im März 2008 wurde ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss eingerichtet, um die vermuteten Versäumnisse auch politisch zu untersuchen.[52]

Im April 2008 druckte die Tageszeitung Heute bis dahin unveröffentlichte private Details aus Vernehmungsakten ab. Die Sozialdemokratische Partei Österreichs und die Österreichische Volkspartei beschuldigten einander, diese Daten, die sowohl dem Innen- und Justizministerium als auch dem Untersuchungsausschuss des Parlaments zugänglich waren, an die Presse weitergegeben zu haben. Der Fall wurde schließlich an die Staatsanwaltschaft übergeben.[53]

Geheimer Untersuchungsausschuss – 2011

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 21. Oktober 2010 beantragte die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) mit Zustimmung der Grünen und des Bündnisses Zukunft Österreich (BZÖ) die „Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zur näheren Untersuchung der politischen und rechtlichen Verantwortung im Zusammenhang mit dem staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahren im Abgängigkeitsfall Natascha Kampusch“. Der Antrag wurde von den Koalitionsparteien Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) und Österreichische Volkspartei (ÖVP) zunächst abgelehnt.[54] Schließlich einigten sich die Parteien doch noch, die Causa Kampusch neu aufzurollen und auch die Kritiker Ludwig Adamovich und Johann Rzeszut nochmals zu hören.[55] Zudem solle festgestellt werden, ob die Einstellung des Verfahrens gegen die fünf Staatsanwälte wegen Amtsmissbrauch rechtens war.[37] Am 1. Dezember 2011 wurde hierfür im Parlament ein unter Ausschluss der Öffentlichkeit tagender Unterausschuss des Innenausschusses mit 16 Vertretern aller fünf Parlamentsparteien eingerichtet, der bis Ende März 2012 zwei Berichte vorlegen soll. Ein „Evaluierungsbericht“ solle dem Parlament und ein geheimer Bericht an Justizministerin Karl übermittelt werden.[56][40]

Am 28. Juni 2012 veröffentlichte der Ausschuss einen Abschlussbericht.[57] Bereits zuvor ließ der Ausschussvorsitzende Werner Amon (ÖVP) aufhorchen, indem er in einem Interview erklärte, dass die „Einzeltätertheorie nur schwer aufrechtzuerhalten“ sei,[58] und dass darüber hinaus die Möglichkeit bestehe, dass Přiklopil nicht Selbstmord begangen habe, sondern ermordet wurde.[59][58] Im Abschlussbericht selbst stellen die Abgeordneten fest, dass es keine Hinweise zur Bestätigung von Gerüchten über weitere Täter oder gar einen Kinderpornoring gebe. Allerdings stellten sie einige Ermittlungspannen fest.[60] Weder seien die Ermittler von Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei ihrer Aufgabe mit der notwendigen Sorgfalt und Professionalität nachgekommen, noch sei den wesentlichen Fragen, die sich im Laufe der Ermittlungen ergeben haben, ausreichend nachgegangen worden. Insbesondere dem Hinweis des Polizei-Hundeführers auf den Entführer Přiklopil sei nicht nachgegangen worden. Zudem sei die junge Zeugin, die die Entführung beobachtet hatte und von zwei Tätern sprach, „unter Druck gesetzt worden“, ihre Aussage zu ändern. Auch die Durchleuchtung der Vermögensverhältnisse sowie der Vermögensverschiebungen nach dem Ableben des Wolfgang Přiklopil sei niemals erfolgt. Zudem kritisierten die Abgeordneten auch den Umstand, dass ihnen nicht alle Akten vorgelegt worden seien. Es bestehe der Verdacht, „dass eine objektive Evaluierung der Ermittlungen von außen beeinflusst worden ist.“[61] Die zentrale Frage, ob der Entführer Mittäter oder Mitwisser hatte, könne mit den vorliegenden Ermittlungsergebnissen allerdings „nicht abschließend beantwortet werden“.[60]

Abschließend empfiehlt der Ausschuss dem Innen- und Justizministerium die Evaluierung der Ermittlungsarbeiten durch Cold-Case-Spezialisten mit internationaler Beteiligung. Eine mögliche Wiederaufnahme des Verfahrens sei „dabei abhängig von neuen Ermittlungsansätzen, die sich auch aus dieser Evaluierung ergeben können“. Heftig kritisiert wurde die zuständige Staatsanwaltschaft Wien, die offensichtliche Ungereimtheiten und Fehler in keiner Weise hinterfragt oder aufgegriffen habe. Insbesondere Staatsanwalt Hans-Peter Kronawetter soll die SOKO Kampusch behindert haben, indem er eine gemeinsame Vereinbarung mit der Adamovich-Kommission vom 30. April 2008 zugunsten weiterer Ermittlungen ignorierte und am 11. Juli 2008 an das Ministerium berichtete, dass keine weiteren Ermittlungen nötig seien.[61]

Neuerlicher Evaluierungsbericht durch internationale Experten – 2012/2013

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitte Juli 2012 wurde bekannt, dass der Fall Natascha Kampusch durch ein 14-köpfiges internationales Expertenteam, bestehend aus Vertretern des Innen- und Justizministeriums, des Verfassungsschutzes, einem Staatsanwalt der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft, mehreren Kripobeamten und mindestens einem Vertreter des FBI und des deutschen BKA, neuerlich aufgearbeitet wird.[62] Am 27. August 2012 begann das Team mit der neuerlichen Überprüfung des mittlerweile 270.000 Seiten umfassenden Aktenmaterials. Die Überprüfung sollte ursprünglich bis Ende 2012 laufen.[62] Im Januar 2013 verlautbarte der Sprecher des Innenministeriums, dass sich der Abschluss der Prüfung bis Februar oder März 2013 verzögern werde.[39] Der Abschlussbericht, der die Einzeltätertheorie mit hoher Wahrscheinlichkeit bestätigt, wurde am 15. April 2013 präsentiert. Im Auto und Haus Přiklopils seien keine Hinweise auf weitere Täter gefunden worden. Verbindungen Přiklopils zur Rotlicht-, Sado-Maso- oder Pädophilenszene konnten nicht festgestellt werden. Des Weiteren gebe es keine Zweifel am Suizid Přiklopils. Die Kommission stellte jedoch „Ermittlungsfehler“ und „Fehleinschätzungen“ bei den Ermittlungen fest.[17][63]

Rechtswidrige private Ermittlungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Februar 2012 wurde bekannt, dass ein einzelner der FPÖ nahestehender Polizist ohne Ermittlungsauftrag versuchte, DNA-Proben eines Kindes zu beschaffen, über das ein Gerücht umgeht, es handele sich um eine Tochter Natascha Kampuschs.[64] Der Polizist wurde vorläufig vom Dienst suspendiert.[65] Im Ermittlungsverfahren gegen den Polizisten wurde Ex-OGH-Präsident Johann Rzeszut als Zeuge vernommen. Dieser sagte unter Wahrheitspflicht aus, den Mann nicht zu kennen. Allerdings sollen die beiden mehrfach telefonischen Kontakt gehabt haben. Im Dezember 2014 wurde Rzeszut wegen falscher Zeugenaussage angeklagt.[66][67] Der Prozess endete im Februar 2015 mit einem Freispruch.[68]

Abgelehnte Entschädigungszahlung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang Mai 2011 verweigerte die Republik Österreich Kampusch eine finanzielle Entschädigung für ihren jahrelangen Freiheitsentzug. Sie hatte im Februar 2011 beim Innenministerium eine Entschädigung in Höhe von einer Million Euro beantragt und als Grund polizeiliche Ermittlungsfehler angegeben. Natascha Kampusch habe die Summe einem Hilfsprojekt zukommen lassen wollen und werde nach der Ablehnung auf einen Prozess gegen den Staat verzichten.[69]

Weitere laufende Rechtsstreitigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Anzeige des Bruders des verstorbenen Chef-Ermittlers Kröll

Im September 2012 brachte Karl Kröll, der Bruder des verstorbenen Chef-Ermittlers Franz Kröll, drei Strafanzeigen ein. Die ersten beiden Anzeigen richten sich gegen die Innsbrucker Staatsanwältin Brigitte Loderbauer sowie gegen das Stadtpolizeikommando Graz und die Tatortgruppe im LKA Steiermark, die bei der Aufklärung nachlässig agiert haben sollen. Die dritte Anzeige richtet sich gegen Unbekannt wegen Mordes, da ein Fremdverschulden beim Tod des Bruders nicht auszuschließen sei. Zudem sei die nie durchgeführte Obduktion nachzuholen.[70][71]

Anzeige des Vaters von Natascha Kampusch

Ludwig Koch, der Vater von Kampusch, zeigte 2012 einen Freund Přiklopils an und bezichtigt diesen der Mittäter- bzw. Mitwisserschaft. Zudem fordert er Schadensersatz.[71]

Kulturelle Rezeption

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In dem Theaterstück Die Beteiligten beschäftigte sich die österreichische Schriftstellerin Kathrin Röggla mit den Reaktionen von Medien und Gesellschaft sowie der Entwicklung des Umgangs mit dem Opfer. Die österreichische Erstaufführung war am 16. Oktober 2010 im Wiener Akademietheater.[72]

Nachdem Natascha Kampusch zuvor der Meinung gewesen war, es sei für eine Verfilmung zu früh, schloss sie im Mai 2010 mit dem Produzenten Bernd Eichinger und der Constantin Film eine Vereinbarung über eine „behutsame Verfilmung“ ab. „Viele einfühlsame Zusendungen der letzten Jahre haben mich dazu bewegt, mein Schicksal verfilmen zu lassen.“ Am Drehbuch wirkte der Journalist Peter Reichard mit. Der für 2011 geplante Drehbeginn[73] wurde nach Eichingers Tod um ein Jahr verschoben;[74] die Arbeiten begannen im Mai 2012.[75] Sherry Hormann führte Regie.[76] Die Filmpremiere von 3096 Tage war am 25. Februar 2013 in Wien,[77] der Kinostart am 28. Februar.

  • Walter Pöchhacker: Der Fall Natascha. Wenn Polizisten über Leichen gehen. Verlag Detektivagentur Pöchhacker, Wien 2004, ISBN 3-200-00235-2 (Berufsdetektiv Walter Pöchhacker[78] berichtet fast zwei Jahre vor dem Wiederauftauchen Natascha Kampuschs über seine Ermittlungen in dieser Vermisstensache.)
  • Allan Hall, Michael Leidig: Girl in the Cellar. The Natascha Kampusch Story. Hodder & Stoughton, London 2006, ISBN 978-0-340-93648-1. (Das Buch ist nicht in deutscher Sprache erschienen. Laut Der Standard-Online nannte Natascha Kampuschs Anwalt Gerald Ganzger das Buch einen „spekulativen Schnellschuss“,[79] die geplanten rechtlichen Schritte gegen das Buch wurden aber nicht eingeleitet.[80] Die Klage gegen die Times und deren Online-Ableger wegen des Vorabdrucks von Auszügen endete mit einem Vergleich.[81])
  • Peter Jamin: Vermisst – und manchmal Mord. Verlag Deutsche Polizeiliteratur, Hilden 2007, ISBN 978-3-8011-0538-9. (Natascha Kampusch schrieb das Geleitwort zu diesem Buch, das ihren Fall an mehreren Stellen exemplarisch analysiert.)
  • Brigitta Sirny-Kampusch: Verzweifelte Jahre. Mein Leben ohne Natascha. Verlag Carl Ueberreuter, Wien 2007, ISBN 978-3-8000-7295-8. (Natascha Kampuschs Mutter erzählte den Journalisten Andrea Fehringer und Thomas Köpf von ihren Erlebnissen und Gefühlen vor, während und nach der Zeit der Entführung ihrer Tochter.)
  • Martin Wabl: Natascha Kampusch und mein Weg zur Wahrheit. Das Protokoll. Eigenverlag, Fürstenfeld 2007, ISBN 978-3-200-01038-3. (Der pensionierte Richter Martin Wabl schildert seine Bemühungen bei der Suche nach Natascha Kampusch.)
  • Christoph Feurstein: (ein)geprägt. eingeprägt: Täter – Opfer – Menschen Verlag Carl Ueberreuter, Wien 2008, ISBN 978-3-8000-7385-6. (Der ORF-Journalist widmet eines der zehn Kapitel seines Buches der Geschichte um das Entführungsopfer.)
  • Jens Bergmann, Bernhard Pörksen (Hrsg.): Skandal! Die Macht öffentlicher Empörung. Verlag Halem, 2009, ISBN 978-3-938258-47-7. (Natascha Kampusch berichtet in einem Kapitel dieses Buches, wie sie ihre Privatsphäre gegen Übergriffe der Boulevardpresse verteidigt.)
  • Martin Pelz: Der Fall Natascha Kampusch. Die ersten acht Jahre eines einzigartigen Entführungsfalles im Spiegel der Medien. Tectum Verlag, Marburg 2010, ISBN 978-3-8288-2294-8. (Publizistik-Diplomarbeit, die die Medienberichterstattung vor dem Wiederauftauchen von Natascha Kampusch analysiert.)
  • Natascha Kampusch: 3096 Tage. List Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-471-35040-9. (Kampuschs Autobiografie, verfasst von den Ghostwritern Corinna Milborn und Heike Gronemeyer.[82])
 Wikinews: Natascha Kampusch – in den Nachrichten

Mediale Berichterstattung

Parlamentarische Unterlagen

Dokumente der Evaluierungskommission

Wolfgang Přiklopil

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Reisepass Přiklopil (Memento vom 6. Juni 2012 im Internet Archive) Faz.net
  2. Natascha-Entführung: Soko prüft Hinweis auf Komplizen. In: Spiegel Online. 25. August 2006, abgerufen am 11. Dezember 2015.
  3. a b Die offenen Fragen im Fall Kampusch. In: derstandard.at. 13. Juli 2012, abgerufen am 11. Dezember 2015.
  4. Kindesentführung: Vermisstes Mädchen taucht nach acht Jahren wieder auf. In: Spiegel Online. 23. August 2006, abgerufen am 11. Dezember 2015.
  5. Peter Pilz: Die Affäre / Priklopil. 9. Dezember 2010, archiviert vom Original am 8. März 2016; abgerufen am 11. Dezember 2015.
  6. a b Wichtiger Hinweis auf Kampusch-Entführer Wolfgang Priklopil: Der Akt im Wortlaut. In: news.at. 7. Februar 2008, abgerufen am 11. Dezember 2015.
  7. Peter Pilz: Die Affäre / Der zweite Hinweis. 9. Dezember 2010, archiviert vom Original am 9. März 2016; abgerufen am 11. Dezember 2015.
  8. profil über den ‚Fall Kampusch‘. In: profil.at. 9. Februar 2008, archiviert vom Original am 25. November 2012; abgerufen am 11. Dezember 2015.
  9. Kindesentführung: 3096 Tage hinter einer schalldichten Tresortür. In: Spiegel Online. 24. August 2006, abgerufen am 11. Dezember 2015.
  10. Kampusch war mit Entführer auf Skiausflug. In: noe.ORF.at. 15. September 2006, abgerufen am 13. April 2022.
  11. Petra König: Natascha hauste längst nicht mehr im Verlies. In: 20min.ch. 28. Juni 2011, abgerufen am 11. Dezember 2015.
  12. Stefan Aust, Peter Reichard: Das gefilmte Martyrium. Videoprotokoll aus dem Verlies. In: Die Welt, 20. März 2016.
  13. a b c Der Fall Kampusch: Auf der Suche nach einem zweiten Täter. In: stern.de. 24. Oktober 2008, abgerufen am 11. Dezember 2015.
  14. Wo ist Natascha? (Memento vom 3. Dezember 2007 im Internet Archive)
  15. Großfahndung nach dem Entführer. Abgerufen am 29. März 2021.
  16. Verschlepptes Mädchen: Neue Zweifel an Einzeltat im Fall Kampusch. In: Spiegel Online. 26. Februar 2012, abgerufen am 11. Dezember 2015.
  17. a b Priklopil mit „hoher Wahrscheinlichkeit“ Einzeltäter. In: diepresse.com. 15. April 2013, abgerufen am 11. Dezember 2015.
  18. Begünstigungsvorwurf: Freund des Kampusch-Entführers soll vor Gericht. In: Spiegel Online. 16. März 2010, abgerufen am 11. Dezember 2015.
  19. Geständnis: Kampusch-Entführer beichtete einem Freund die Tat. In: Spiegel Online. 16. November 2009, abgerufen am 11. Dezember 2015.
  20. Der Fall Kampusch: Ein Entführungsfall, der nicht zur Ruhe kommt. In: diepresse.com. 23. August 2009, abgerufen am 11. Dezember 2015.
  21. Natascha Kampusch braucht jetzt Ruhe, Die Presse, 7. September 2006
  22. Kampusch in Wohnung übersiedelt. In: ORF, 28. September 2006.
  23. Dorothee Hermann: Dietmar Ecker: Der Medien-Coach von Natascha Kampusch. In: Schwäbisches Tagblatt. 30. April 2011, abgerufen am 2. März 2016.
  24. Neuer Medienbetreuer für Natascha Kampusch. APA-OTS, 27. Oktober 2006
  25. Der Offene Brief auf netzeitung.de, eingesehen am 18. April 2011 (Memento vom 21. Mai 2007 im Internet Archive)
  26. @1@2Vorlage:Toter Link/mediaresearch.orf.atTV-Interview mit Natascha Kampusch (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven), ORF Mediaresearch, 7. September 2006
  27. Kampusch-Interview lockt sieben Millionen zu RTL, quotenmeter.de, 7. September 2006 (Zugriff am 16. Dezember 2013)
  28. Handel mit Emotionen. Falter, Ausgabe 37/06 S. 21 f
  29. „Handel mit Emotionen“. In: misik.at. Archiviert vom Original am 12. Februar 2014; abgerufen am 12. Februar 2014.
  30. a b c d Natascha Kampusch: Nach fünf Jahren sind viele Fragen offen, Oberösterreichische Nachrichten, 5. März 2012
  31. a b BM.I.: Bericht der Evaluierungskommission an Innenminister Platter übergeben (Memento vom 24. Februar 2012 im Internet Archive)
  32. Ludwig Adamovich, Rudolf Keplinger, Thomas Müller, Susanne Reindl-Krauskopf, Johann Rzeszut, Mathias Vogl: Abschlussbericht der vom Bundesminister für Inneres eingesetzten „Evaluierungskommission“ für den Fall Natascha Kampusch. Wien 9. Juni 2008, S. 58 (online [PDF]). Abschlussbericht der vom Bundesminister für Inneres eingesetzten „Evaluierungskommission“ für den Fall Natascha Kampusch (Memento vom 24. Februar 2012 im Internet Archive)
  33. bmi.gv.at (Memento vom 16. August 2013 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt
  34. Adamovich-Abschlussbericht II (Memento vom 16. August 2013 im Internet Archive) (PDF; 2,2 MB)
  35. a b 25-seitige Sachverhaltsdarstellung, Wikilegia.org. (PDF) Archiviert vom Original am 5. März 2016; abgerufen am 2. März 2016.
  36. Fall Kampusch: Ermittlungen gegen fünf Staatsanwälte in: DiePresse.com vom 2. November 2010
  37. a b c d e f Julia Jüttner: Fall Natascha Kampusch: Das Erbe des Oberst Kröll. In: Spiegel Online. 2. März 2012, abgerufen am 11. Dezember 2015.
  38. DiePresse.com Fall Kampusch: „Ein-Täter-These schließe ich aus“, 19. November 2011
  39. a b c DiePresse.com Akte Kampusch: Bericht verzögert sich, 27. Jänner 2013
  40. a b Fall „Kampusch“: USA und Deutschland eingeschaltet. In: diepresse.com. 3. März 2012, abgerufen am 11. Dezember 2015.
  41. Bruder von Natascha-Cop klagt Polizei an. In: oe24.at. 30. Juni 2010, abgerufen am 11. Dezember 2015.
  42. Der Tod des Oberst Kröll. In: 20min.ch. Abgerufen am 11. Dezember 2015.
  43. Julia Jüttner: Fall Natascha Kampusch: Der rätselhafte Tod des Oberst Kröll. In: Spiegel Online. 6. November 2013, abgerufen am 11. Dezember 2015.
  44. Johann Rzeszut: Betrifft: Art. 52 B-VG – Sachverhaltsmitteilung zum staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahren im Abgängigkeitsfall Natascha Kampusch. (PDF) 29. September 2010, abgerufen am 2. März 2016.
  45. Suizide von Ermittler und Priklopil werfen Fragen auf, DerStandard, 9. November 2010
  46. News Fall Natascha Kampusch: Innsbrucker Staatsanwälte überprüfen Staatsanwälte, 1. März 2011
  47. DiePresse.com Fall Natascha Kampusch: Entführung mit (zu) vielen Geheimnissen, 23. Oktober 2011
  48. a b Vienna Online: Kampusch: Entscheidung über Amtsmissbrauchs-Vorwürfe ausständig, 8. November 2011
  49. Fall Kampusch: Verfahren gegen Staatsanwälte eingestellt, DerStandard, 24. November 2011
  50. Meineabgeordneten.at: Fall Kampusch: Ministerin Karl lässt Kampusch-Bericht der StA Innsbruck nochmals prüfen (Memento vom 3. April 2015 im Internet Archive), 24. November 2011
  51. Fall Kampusch: Parlamentarier fordern weitere Ermittlungen, DerStandard, 14. November 2011
  52. Umfassender Untersuchungsauftrag an U-Ausschuss. In: Kleine Zeitung. 3. März 2008, archiviert vom Original am 24. September 2014; abgerufen am 2. März 2016.
  53. Private Details: Natascha Kampusch „entsetzt“, ORF Wien, 19. April 2008
  54. Antrag auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses 437/GO, siehe auch das stenographische Protokoll der Debatte, Homepage des Österreichischen Parlaments, abgefragt am 2. Dezember 2010
  55. DerStandard Parlament rollt Causa Kampusch wieder auf, 5. Dezember 2010
  56. Geheimnisse im Fall Kampusch. In: diepresse.com. 28. Februar 2012, abgerufen am 11. Dezember 2015.
  57. Kommuniqué des Ständigen Unterausschusses des Ausschusses für innere Angelegenheiten betreffend Überprüfungen im Fall Natascha Kampusch 243/KOMM, Homepage des Österreichischen Parlaments, abgefragt am 24. September 2012
  58. a b Leiter des Kampusch-Ausschusses zweifelt an Einzeltäter-Theorie. In: nachrichten.at. 28. Februar 2012, abgerufen am 11. Dezember 2015.
  59. Neue Zweifel im Fall Kampusch – oesterreich.ORF.at. In: oesterreich.orf.at. 27. Februar 2012, abgerufen am 11. Dezember 2015.
  60. a b Fall Kampusch: Untersuchungsausschuss fordert neue Ermittlungen. In: Spiegel Online. 28. Juni 2012, abgerufen am 11. Dezember 2015.
  61. a b Kommuniqué des Ständigen Unterausschusses des Ausschusses für innere Angelegenheiten betreffend Überprüfungen im Fall Natascha Kampusch [1] (PDF; 211 kB), Homepage des Österreichischen Parlaments, abgefragt am 24. September 2012
  62. a b Fall Kampusch: Beginn der Cold-Case-Überprüfung. In: derstandard.at. 13. Juli 2012, abgerufen am 11. Dezember 2015.
  63. Fall Kampusch: „Mit hoher Wahrscheinlichkeit“ war Priklopil Einzeltäter. In: derstandard.at. 15. April 2013, abgerufen am 11. Dezember 2015.
  64. Kampusch: Polizist ermittelte illegal auf ORF vom 29. Februar 2012, abgerufen am 29. Februar 2012.
  65. Fall Kampusch: Polizist vorläufig vom Dienst suspendiert auf DerStandard vom 1. März 2012, abgerufen am 5. März 2012
  66. Fall Kampusch: Prozess gegen Ex-OGH-Präsidenten. DerStandard, 18. Dezember 2014, abgerufen am 20. Dezember 2014.
  67. Causa Kampusch: Der Höchstrichter mit Tunnelblick, DerStandard, 18. Dezember 2014, abgerufen am 20. Dezember 2014.
  68. Causa Kampusch: Ex-OGH-Präsident Rzeszut freigesprochen. DerStandard, 27. Februar 2015.
  69. vgl. AFP: Österreich verweigert Natascha Kampusch Entschädigung (Memento vom 25. Januar 2013 im Webarchiv archive.today) bei google.com, 3. Mai 2011 (aufgerufen am 4. Mai 2011).
  70. Salzburger Nachrichten: Drei Anzeigen gegen Ermittler im Fall Kampusch, 3. September 2012, abgerufen am 24. September 2012
  71. a b Kurier: Causa Kampusch: Staatsanwälte „nicht verhabert“ (Memento vom 30. September 2012 im Internet Archive), 27. August 2012, abgerufen am 24. September 2012
  72. „Die Beteiligten“: Kampusch und die Opferparasiten auf ORF vom 17. Oktober 2010, abgerufen am 18. Oktober 2010.
  73. „In behutsamer Weise“. In: orf.at. 28. Mai 2010, abgerufen am 13. April 2022.
  74. Constantin dreht Kampusch-Film 2012. In: quotenmeter.de. Abgerufen am 11. Dezember 2015.
  75. Campbell Hughes spielt Natascha Kampusch. In: derstandard.at. 15. April 2012, abgerufen am 11. Dezember 2015.
  76. Natascha Kampusch: Flucht vor genau fünf Jahren. In: diepresse.com. 23. August 2011, abgerufen am 11. Dezember 2015.
  77. Film über Natascha Kampusch – Premiere ohne Feier. In: sueddeutsche.de. 26. Februar 2013, abgerufen am 11. Dezember 2015.
  78. Walter Pöchhacker (Memento vom 12. Oktober 2014 im Internet Archive) auf der Website der Detektivagentur Pöchhacker
  79. Streit um Kampusch-Buch. In: derstandard.at. 4. Dezember 2006, abgerufen am 11. Dezember 2015.
  80. Britisches Kampusch-Buch: Vorerst keine Klage. In: oesterreich.orf.at. 30. November 2006, abgerufen am 13. April 2022.
  81. Vergleich nach Klage gegen Buch. In: oesterreich.orf.at. 2. Dezember 2006, abgerufen am 13. April 2022.
  82. Exklusiv-Interview mit der Autorin Corinna Milborn über Biografie. In: woman.at. 6. September 2010, archiviert vom Original am 14. September 2010; abgerufen am 11. Dezember 2015.