Centrogenys

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Centrogenys

unbestimmte Centrogenys-Art an der Nordküste Australiens

Systematik
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Eupercaria
Ordnung: Labriformes
Familie: Centrogenyidae
Gattung: Centrogenys
Wissenschaftlicher Name der Familie
Centrogenyidae
Fowler, 1907
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Centrogenys
Richardson, 1842

Centrogenys (griech. Kentron = Dorn, genys = Wange) ist eine mit den Lippfischen (Labridae) verwandte Fischgattung[1] und die einzige Gattung der Familie Centrogenyidae. Sie kommt mit drei Arten im Indopazifik von Mauritius im südwestlichen Indischen Ozean bis an die Küste des nördlichen Australien und nördlich bis zu den Ryūkyū-Inseln im nordwestlichen Pazifik vor.[2] Sie lebt dort in flachen, küstennahen Meeresregionen in Felsriffen und auf Geröllböden und im Brackwasser.

Centrogenys-Arten können maximal 25 Zentimeter lang werden, bleiben für gewöhnlich aber bei einer Länge von etwa 10 Zentimeter. Sie ähneln in Gestalt, Flossenform und Farbe den Büschelbarschen und den Skorpionfischen, werden aber in eine eigene Familie der Barschverwandten gestellt. Ursprünglich wurde Centrogenys vaigiensis, die erste bekannte Art der Gattung, sogar als Angehöriger der Gattung Scorpaena beschrieben. Ihm fehlen aber die für Skorpionfische typische Knochenspange über den Wangenknochen sowie die giftigen Flossenstacheln.

Centrogenys-Arten sind tagaktiv und ernähren sich von kleineren Fischen, Garnelen und Krabben.

Der „Falsche Skorpionfisch“ (Centrogenys vaigiensis)

Der „Falsche Skorpionfisch“ wurde 1824 durch die französischen Naturforscher Jean René Constant Quoy und Joseph Paul Gaimard erstmals wissenschaftlich beschrieben und erhielt dabei die Bezeichnung Scorpaena vaigiensis.[3] Im Jahr 1842 führte John Richardson die Gattung Centrogenys ein und 1907 wurde durch den US-amerikanischen Zoologen Henry Weed Fowler die Familie Centrogenyidae aufgestellt.[4] Die Familie ist monotypisch. Lange Zeit war auch die Gattung monotypisch mit Centrogenys vaigiensis als einziger, weit verbreiteter Art und Centropristes scorpenoides und Sebastes stoliczkae als Synonyme. Im November 2023 wurden zwei weitere Arten beschrieben. Centrogenys algrahami und Centrogenys pogonoskii kommen beide nur an der Küste Australiens vor.[2]

Welcher Ordnung die Familie Centrogenyidae innerhalb der Barschverwandten zuzuordnen ist, ist noch nicht endgültig geklärt. Nach Near und Mitarbeitern ist sie die Schwestergruppe der Sandaale (Ammodytidae) und Sandbarsche (Pinguipedidae)[5] und liegt damit in einer Klade, der R. Betancur-R. et al. den Ordnungsnamen Uranoscopiformes (Himmelsguckerartige) zugewiesen haben. Die Wahrscheinlichkeit einer monophyletischen Klade Uranoscopiformes unter Einschluss der Centrogenyidae liegt bei Betancur-R., berechnet nach der Bootstrap-Methode, aber lediglich bei 41 %.[6] Im Jahr 2021 fand man, dass die Fische, die zahlreiche für die Lippfische (Labridae) typische Modifikationen des Kieferapparats aufweisen, die Schwestergruppe der Lippfische sind und stellten sie in die Ordnung Labriformes. Die Uranoscopiformes sind die Schwestergruppe von Lippfischen und Centrogenys.[1]

  • Joseph S. Nelson: Fishes of the World, John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7
  • S.G. Poss: Scorpionfishes (also, lionfishes, rockfishes, stingfishes, stonefishes, and waspfishes). PDF

Einzelnachweise

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  1. a b Ava Ghezelayagh, Richard C. Harrington, Edward D. Burress, Matthew A. Campbell, Janet C. Buckner, Prosanta Chakrabarty, Jessica R. Glass, W. Tyler McCraney, Peter J. Unmack, Christine E. Thacker, Michael E. Alfaro, Sarah T. Friedman, William B. Ludt, Peter F. Cowman, Matt Friedman, Samantha A. Price, Alex Dornburg, Brant C. Faircloth, Peter C. Wainwright, Thomas J. Near: Prolonged morphological expansion of spiny-rayed fishes following the end-Cretaceous. doi: 10.1101/2021.07.12.452083
  2. a b Mizuki Matsunuma und Jeffrey W. Johnson (2023): Revision of the Indo-Pacific Genus Centrogenys Richardson, 1842 (Centrogenyidae) with Descriptions of Two New Species from Australia. Ichthyology & Herpetology, 111(4):503-521. doi: 10.1643/i2022103
  3. Jean René Constant Quoy und Joseph Paul Gaimard: Description des Poissons. Chapter IX. In: Louis de Freycinet (Hrsg.): Voyage autour du Monde...exécuté sur les corvettes de L. M. "L'Uranie" et "La Physicienne," pendant les années 1817, 1818, 1819 et 1820. Paris.
  4. Henry Weed Fowler (1907): Notes on Serranidae. Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia, 59, 249–269.
  5. Thomas J. Near, A. Dornburg, R.I. Eytan, B.P. Keck, W.L. Smith, K.L. Kuhn, J.A. Moore, S.A. Price, F.T. Burbrink, M. Friedman & P.C. Wainwright. 2013. Phylogeny and tempo of diversification in the superradiation of spiny-rayed fishes. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America. 101:12738-21743. doi: 10.1073/pnas.1304661110
  6. Ricardo Betancur-R, Edward O. Wiley, Gloria Arratia, Arturo Acero, Nicolas Bailly, Masaki Miya, Guillaume Lecointre und Guillermo Ortí: Phylogenetic classification of bony fishes. BMC Evolutionary Biology, BMC series – Juli 2017, doi: 10.1186/s12862-017-0958-3
Commons: Falscher Skorpionfisch (Centrogenys vaigiensis) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien