Fantasy Filmfest

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Fantasy Filmfest White Nights)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Offizielles Logo 2008
Altes Logo

Das Fantasy Filmfest ist ein internationales Genre-Filmfestival.

Das Fantasy Filmfest findet jedes Jahr zeitversetzt hintereinander, normalerweise im August und September, in Berlin, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Nürnberg und Stuttgart statt. Es präsentiert das Genre des fantastischen Films. Thriller, Horror und Science Fiction sind feste Bestandteile des Festivalprogramms.[1] Es werden aber auch Filme aus Genres wie Anime, Schwarze Komödie oder Fantasy gezeigt. Das Festival gliedert sich in verschiedene Sektionen, die während der Festivaljahre leicht variieren.

Das Hauptprogramm Selected Features zeigt aktuelle Genre- und Independent-Filme aus Europa und Amerika. Weitere fest etablierte Programme sind Focus Asia (Genrefilme des panasiatischen Kinos), Midnight Madness (Mitternachts-Screenings für den extremen, bizarren Trash-, Splatter- und Horrorfilm) und Get Shorty (Kurzfilmprogramm). Seit 2006 gibt es einen Publikumspreis, der für Filme aus der Wettbewerbsreihe Fresh Blood (Debüt- oder Zweitfilme von Regisseuren) vergeben wird. Bisher gab es Retrospektiven und Hommagen zu Dario Argento, David Cronenberg, Jess Franco, Peter Jackson, David Lynch, Jimmy Sangster, den Shaw Brothers, Wild Bunch und Brian Yuzna.

Zu einigen Filmen gibt es Publikumsgespräche und persönliche Filmeinführungen von eingeladenen Regisseuren, Schauspielern und Produzenten. Diese finden meist in Berlin und Hamburg statt. Alle Filme werden in der Originalfassung und bei nicht-englischsprachigen Filmen mit englischen, manchmal sogar mit deutschen Untertiteln gezeigt.[1]

Das Fantasy Filmfest wird von Rosebud Entertainment mit einem Kernteam von vier Mitarbeitern organisiert.

Regisseur Benh Zeitlin bei der Publikumsdiskussion zu seinem Film Beasts of the Southern Wild im Cinemaxx 7 am Potsdamer Platz (2012)

Das Fantasy Filmfest wurde 1987 in Hamburg gegründet. Im Alabama und der Markthalle wurden im ersten Festivaljahr Filmklassiker sowie Premieren gezeigt. Am Sonntag gab es einen Kinobrunch mit Kleiner Laden voller Schrecken von Roger Corman und Der kleine Horrorladen von Frank Oz.

Im Sommer 2017 fand das Festival in Berlin, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Nürnberg und Stuttgart statt. 2007 bis 2014 wurden 60 bis 80 Spielfilme in mehreren Städten parallel gezeigt, ab 2015 durch die Änderung auf singuläre Präsentation nur noch gut 50. Die Festivaleröffnung war bis 1992 in Hamburg, von 1993 bis 2007 in München. Seit 2008 wird das Festival in Berlin eröffnet (Ausnahme 2017: München).

Wegen geringem Besucherinteresse wurden folgende Städte nur ein- bzw. zweimal bespielt: Essen (1995), Esslingen statt Stuttgart und Sulzbach statt Frankfurt (1998), Bochum (2006/07), Leipzig (2007, nur FFN), Dortmund (2008), Hannover (2010, nur FFF).

Seit 2003 gibt es in allen Festivalstädten zusätzlich im Frühjahr die Fantasy Filmfest Nights (2003 und 2004 noch unter dem Namen Die Nacht der 1000 Schreie), eine jeweils zweitägige Miniausgabe des Festivals. 2017 machten die Fantasy Filmfest Nights an Wochenenden im April in Berlin, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Nürnberg und Stuttgart Station. Im Herbst 2007 fanden in ausgewählten Festivalstädten einmalig die Focus Asia Nights statt, ebenfalls eine zweitägige Veranstaltung als eigenständige Version des Festivalprogramms Focus Asia mit acht aktuellen Genrefilmen des panasiatischen Kinos. Seit Winter 2015/16 finden außerdem die Fantasy Filmfest White Nights in allen Städten (bis 2017 noch ohne Hamburg) des Hauptfestivals statt.

Fresh Blood Award

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2006 wird auf dem Fantasy Filmfest der Publikumspreis Fresh Blood Award für das beste Erstlings- oder Zweitwerk vergebenen.

Gewinnerfilme

Unter anderen feierten folgende Genre- und Independent-Filme ihre deutsche, europäische oder internationale oder Weltpremiere auf dem Fantasy Filmfest: 11:14, ABCs of Superheroes, American Psycho, Black Water, Blair Witch Project, Bubba Ho-Tep, Der blutige Pfad Gottes (The Boondock Saints), Cube, Dämonisch (Frailty), Dear Wendy, Delicatessen, Diary of the Dead, Die fabelhafte Welt der Amélie (Le fabuleux destin d’Amélie Poulain), District 9, Final Destination, Eden Lake, Freddy vs. Jason, Die Herrschaft des Feuers (Reign of Fire), Im Körper des Feindes (Face/Off), Irreversibel (Irréversible), Jeepers Creepers, Pakt der Wölfe (Le Pacte des Loups), Pulp Fiction, Rendel, Repo! The Genetic Opera, Saw, Scary Movie, Das Schweigen der Lämmer (The Silence of the Lambs), Scream – Schrei! (Scream), Sin City, So finster die Nacht (Låt den rätte komma in), Vidocq, Viergeteilt im Morgengrauen, Vortex, Wasting Away, Zur Hölle mit Dir

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Frederike Dellert im Gespräch mit Patrick Wellinski: Fantasy Filmfest: ‘Bei uns ist nichts geschnitten’. Deutschlandradio Kultur, 1. August 2015.