Faust (Einheit)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Faustbreit)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Faust respektive Faustbreit bezeichnet ein Längenmaß, das sich an der Breite der geballten Faust orientiert. Es entspricht etwa handbreit (die Faust ist etwas breiter als die Handfläche der aufgespannten Hand) und beträgt etwa 10 cm.

Die Faust war ein altösterreichisches Längenmaß und diente zur Messung der Größe eines Pferdes. Im ungarischen Pest wird das k.u.k. Maß auch Marok[1] genannt, und gleich geteilt. Man nennt das Maß nach seiner Verwendung auch Pferdemaß.[2]

Dem Maß entspricht das englische Hands (bzw. „hands high“).

Die Faust als Winkelmaß

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Schätzung von Winkeln über den ausgestreckten Arm: Spanne, Faust, Finger

Die geballte Faust ist auch ein nützliches Maß für die Schätzung von Winkeln. Bei ausgestrecktem Arm markieren die Fingerknochen etwa 3, 5 und 8°.[5][6]

Siehe auch: Daumensprung – hier wird aber die Breite der gekrümmten Finger verwendet (Faust entlang das Armes gesehen)

Weitere Verwendung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus manchen islamischen Schulen ist die „Faustlänge“ bekannt, als die kürzeste Länge, auf die der Bart gestutzt werden darf.[7]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Buchlink [1]
  2. Christian Noback, Friedrich Eduard Noback: Vollständiges Taschenbuch der Münz-, Maß- und Gewichtsverhältnisse ..., Band 1. F. A. Brockhaus, Leipzig 1851, S. 888.
  3. Karl Rumler: Übersicht der Maße, Gewichte und Währungen der vorzüglichsten Staaten .... Verlag Jasper, Hügel u. Manz, Wien 1849, S. 13
  4. Gustav Adolph Jahn: Wörterbuch der angewandten Mathematik: ein Handbuch zur Benutzung, Band 2. Reichenbach’sche Buchhandlung, Leipzig 1855, S. 133
  5. Oswald Thomas in Himmel und Weltall, Paul Neff Verlag, Wien-Stuttgart 1953.
  6. Der Mond als Stern- und Plantetenzeiger. kuffner-sternwarte.at.
  7. Vergl. Wie sieht es nun mit dem Tragen eines Barts im Islam aus?. fragenandenislam.com − das Wort „Faustlänge“ dort als „Büschel“ wiedergegeben