Feldbahn Genale
Feldbahn Genale Decauville di Genale oder Decauville per Merca | |||||||||||||||||||||||||||||||||
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Trasse der Decauville-Bahn (gestrichelt)[1] | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 12 + 32 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 600 mm (Schmalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Feldbahn Genale war die erste Eisenbahn, die in Somalia gebaut wurde.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als die Regierung der Kolonie Italienisch-Somaliland ab 1912 im Tal des Flusses Shabelle 50 km südwestlich von Mogadischu ein umfangreiches Kanalsystem errichtete, um die Gegend der Landwirtschaft zu erschließen, wurde dazu eine Feldbahn in der Spurweite 600 mm errichtet.[2] Dies war die erste Eisenbahn in Somalia. Mit der Zeit entwickelte sich aus dieser Baubahn ein Netz im Umfeld des Ortes Genàle (heute: Janaale).
Von 1924 bis 1926 wurde eine etwa 12 km lange Strecke gebaut, die Genale mit dem nächstgelegenen Hafen, Merka, am Indischen Ozean verband.[3][4][5] Die direkte Entfernung zwischen beiden Orten war zwar nur etwa halb so weit, allerdings musste unmittelbar vor der Küste die mehrere Kilometer breite Wanderdüne überwunden werden, was einen weiten Gleisbogen erforderte.
Weitere Strecke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die zweite „Hauptstrecke“ des Systems verband Genale mit Vittorio d'Africa (heute: Scialambod) und war etwa 32 km lang. Die Bahn hatte anfangs zwei zweiachsige Dampflokomotiven. Als Ergänzung kam später noch eine zweiachsige Diesellokomotive hinzu. Alle Maschinen lieferte eventuell Orenstein & Koppel.[6]
Zum Betriebsende der Bahn gibt es keine Angaben. Es dürfte allerdings spätestens mit der Besetzung von Italienisch-Ostafrika im Zweiten Weltkrieg durch britische Truppen im Februar 1941 erfolgt sein, die auch in großem Umfang Eisenbahnmaterial beschlagnahmten, abbauten und auf anderen Kriegsschauplätzen oder in ihren eigenen Kolonien einsetzten.[7]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Aldo Riccardi: Ferrovie Italiane nel corno d’Africa. Duegi, Abano Terme 2023, ISBN 978-88-95096-26-1.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Alberto Alpozzi: Il tracciato della decauville und Il collaudo della decauville di genale. In: 'Come l'Italia modernizzò l'agricoltura in Africa' – 'Romanamente', Vol. 13 (auch als Video abrufbar), S. 15 und 18.
- ↑ Riccardi, S. 147.
- ↑ Alberto Alpozzi: Ottobre 1924. L’Italia costruisce la più grande diga della Somalia.
- ↑ A. Maugini: Un altro grande esempio di bonifica agraria nella Somalia: Genale, L'Agricoltura Coloniale, November 1926, S. 409–413.
- ↑ Gennaro Mondaini: „Um das Konzessionsgebiet mit dem Meer zu verbinden, wurde mit dem Bau des ersten Abschnitts der Decauville-Bahn Merca-Genale begonnen, die vom Zollhaus Merca aus über die Düne im Scialambot-Sattel 1926 das Dorf Dai-Uiled an der Straße Brava–Audegle erreichte.“ Manuale di storia e legislazione coloniale del regno d'Italia. A. Sampaolesi, 1927, S. 594.
- ↑ Riccardi, S. 148f.
- ↑ Neil Robinson: World Rail Atlas and historical summary 7: North, East and Central Africa. World Rail Atlas Ltd., 2009, ISBN 978-954-92184-3-5, S. 66.
Koordinaten: 1° 48′ 28,6″ N, 44° 41′ 19,2″ O