Kameralamtsstil
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Der Kameralamtsstil (auch Finanzkammerstil) bezeichnet einen Typus auf Staatskosten errichteter Kirchen im Königreich Württemberg, die im 19. Jahrhundert im Sinne eines Musterplans von staatlichen Baubeamten als Kameralbau erstellt wurden. Dieser Baustil hatte seinen Höhepunkt in den 1830er- und 1840er-Jahren. Diese auf ihre Funktionalität bedachten Gebäude wurden unter der Aufsicht der örtlichen Kameralämter errichtet. Der Normplan eines Emporensaals war in seiner Anlage in der Regel symmetrisch, ein rechteckiger Saalbau mit auf beiden Längsseiten angebrachten Emporen und einem Mittelgang. Der Turm lag über dem Haupteingang und die Sakristei befand sich an der gegenüberliegenden Seite.
Kirchen dieser Bauart sind Arbeiten oder Entwürfe folgender alphabetisch geordneter Personen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wilhelm Bäumer
- 1868–1869: Evangelische Christuskirche in Baiersbronn-Mitteltal[1][2]
- Johann August Bruckmann
- 1816–1818: Katholische Pfarrkirche St. Afra in Ratshausen[3]
- De Pay, Baurat
- 1858: Ev. Kirche Schönbronn (Schramberg)
- Ludwig Friedrich Gaab
- 1833: Kirche für die Pfarrgemeinde Pfrondorf
- 1833–1834: Evangelische Johanneskirche, An der Kirchstraße 10[4] in Dettenhausen[5]
- Friedrich Bernhard Adam Groß
- 1828: Martinskirche Oberesslingen
- 1837–1839: Kirche Sulzgries gemeinsam mit Bauinspektor Beckh
- 1838/39: Evangelische Martinskirche in Steinenbronn
- Johann Adam Groß III
- Sulpiz Manz
- 1835: Katholische Kirche in Herlikofen
- Carl Christian Nieffer
- 1830/31: Karsthans-Kirche in Täbingen
- 1834–1837: Kirche St. Markus in Binsdorf
- Johann Georg Rupp (1797–1883)
- 1846–1848: Evangelische Dionysiuskirche in Bodelshausen[7] (Kirchenschiff[8])
- Baurat Abel
- 1849/50: Mauritiuskirche (Güglingen)
- Hofbaurat Roth
- 1827: St. Stephanus in Bempflingen
- Unbekannter Architekt
- Kath. Kirche St. Johann Baptist (Rexingen)[9]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Aus der Geschichte der Kirchengemeinde. ( vom 17. Juni 2013 im Internet Archive), abgerufen am 5. Juli 2013
- ↑ Datenblatt, abgerufen am 5. Juli 2013
- ↑ Farbfotografie und geschichtlicher Hintergrund, abgerufen am 29. Juni 2013
- ↑ Bau und Zustandsbeschreibung ( des vom 26. Januar 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 8. Mai 2013
- ↑ Datenblatt, abgerufen am 30. Juni 2013
- ↑ Aus der Geschichte der Öschinger Martinskirche., abgerufen am 25. Oktober 2021.
- ↑ Datenblatt, abgerufen am 5. Juli 2013
- ↑ Die Dionysius-Kirche. (PDF; 48 kB), abgerufen am 5. Juli 2013
- ↑ 03 Katholische Kirche St. Johann Baptist im Kameralamtsstil, 1841. In: rexinger-themenwege.de. Förderverein für Vereinsgemeinschaft und Dorfkultur e.V., abgerufen am 3. Oktober 2020.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Siegwart Rupp: Kirchenbauten im württembergischen Kameralamtsstil. In: „Schwäbische Heimat“, Heft 3/1972, Stuttgart 1972, S. 178–196 – dazu im Leser-Forum des übernächsten Heftes ein Beitrag von Wilhelm Berner in: „Schwäbische Heimat“, Heft 1/1973, Stuttgart 1973, S. 44–46.
- Siegwart Rupp: Über protestantischen Kirchenbau in Württemberg. In: „Schwäbische Heimat“, Heft 2/1974, Stuttgart 1974, S. 123–136 – mit Auflistung nachreformatorischer Kirchenbauten in Württemberg. Allerdings hat sich Rupps Grundannahme, die Schickhardt-Kirchen seien längsorientiert und führten „als Typenschöpfung“ auf die württembergischen Kameralamts-Kirchen des 19. Jahrhunderts hin, inzwischen als falsch erwiesen.
- Eva-Maria Seng: Der Kameralamtsstil in Württemberg. In: Kirchenbau zwischen Politik, Kunst und Liturgie: Theorie und Wirklichkeiten im evangelischen Kirchenbau des 19. Jahrhunderts, 1995, S. 49–55.
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