Flughafen Toulon-Hyères
Aéroport de Toulon-Hyères Base d'aéronautique navale d'Hyères Le Palyvestre | ||
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Kenndaten | ||
ICAO-Code | LFTH | |
IATA-Code | TLN | |
Koordinaten | 43° 5′ 51″ N, 6° 8′ 46″ O | |
Höhe über MSL | 2 m (7 ft) | |
Verkehrsanbindung | ||
Entfernung vom Stadtzentrum | 4 km südlich von Hyères | |
Straße | D 42 | |
Nahverkehr | Buslinie 63 und 102 | |
Basisdaten | ||
Betreiber | VINCI Airports (zivil) Marine nationale (militärisch) | |
Fläche | 230 ha | |
Terminals | 1 | |
Passagiere | 427.750 (2022)[1] | |
Luftfracht | 0 (2022)[1] | |
Flug- bewegungen |
9.208 (2022)[1] | |
Kapazität (PAX pro Jahr) |
1.500.000 | |
Start- und Landebahnen | ||
05/23 | 2120 m × 45 m Asphalt | |
14/32 | 1900 m × 50 m Asphalt |
Der Flughafen Toulon-Hyères (französisch Aéroport de Toulon-Hyères, IATA-Code: TLN, ICAO-Code: LFTH) ist der Flughafen der südfranzösischen Stadt Toulon und liegt in Hyères im französischen Département Var. Er wird sowohl militärisch als auch zivil genutzt. Der militärische Bereich wird von der Marine nationale als Base d'aéronautique navale d'Hyères Le Palyvestre bezeichnet.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Nutzung des heutigen Flughafens durch die französische Marine begann 1925 als Centre d'Aviation Maritime du Palyvestre als Landstützpunkt der Träger-Kampfflugzeuge der Béarn. Der Betrieb von Wasserflugzeugen begann 1928. Der Stützpunkt wurde im November 1942 geschlossen und bei der alliierten Landung in der Provence im Sommer 1944 stark zerstört.
Nach dem Krieg errichtete die Marine ein Ausbildungszentrum für Besatzungen von zunächst propellergetriebenen Trägerflugzeugen. Einhergehend mit der Indienststellung der beiden Flugzeugträger der Clemencau-Klasse begann 1961 der Jet-Flugbetrieb.
Die zwischenzeitlich in Hyères stationierten Einsatzstaffeln wurden im Laufe der 1960er-Jahre in die Bretagne verlegt und der Flughafen wurde für einen parallelen zivilen Flugbetrieb geöffnet. Später lagen hier nur noch Hubschraubereinheiten, die mit französischen Typen, aber auch (bis 2012) mit Sea Lynx ausgerüstet waren.
Der erste reguläre zivile Flug fand am 1. April 1967 statt, der Bau des ersten Passagierterminals begann Anfang 1968 und im Frühjahr des gleichen Jahres eröffnete Air Inter die Verbindung nach Paris. Air Alpes nahm 1970 den Flugbetrieb nach Korsika auf, weitere Verbindungen kamen in den folgenden Jahren hinzu.
Die Start- und Landebahn wurde 1978 für den Betrieb von Großraumflugzeugen auf 2.120 m verlängert. Der Ausbildungsbetrieb der Träger-Besatzungen endete 1990, dieser findet heute in den USA und in Landivisiau statt. Im Jahre 1998 wurde das zivile Terminal modernisiert und erweitert.
Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Flughafen können JET A1 und AVGAS getankt werden. Auf einer Fläche von 11.500 m² können maximal 1.500.000 Passagiere jährlich abgefertigt werden.
Befeuerungen : HI/BI auf 05 und 23, PAPI auf 05 und 23.
Militärische Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Aéronavale nutzt die Basis zurzeit (2022) wie folgt:
- Flottille 31F, eine Staffel Mehrzweck-Bordhubschrauber NHIndustries NH90 Nato Fregate Helicopter "Caiman" (seit 2012)
- Flottille 35F, eine Staffel trägergestützte Bordhubschrauber Eurocopter SA.365N "Dauphin" und Aérospatiale SA.319 "Alouette III", erstere dienen als SAR-Hubschrauber in Hyères und den Aussenbasen Le Touquet und Tahiti.
- Flottille 36F, eine Staffel leichte bordgestützte Mehrzweckhubschrauber SA.365N "Dauphin", Stand 2019 war die Umrüstung auf Camcopter S-100 geplant[2]
- Detachement 28F/EPV, eine Abteilung einer Staffel mit Verbindungsflugzeugen Embraer EMB 121A "Xingu"
Hinzu kommen einige nicht-fliegende Verbände sowie das Testcenter Escadrille CEPA/10S.
Nach Schließung der Marinefliegerbasis am Flughafen Nîmes 2011 ist Hyères der einzig verbliebene Stützpunkt der französischen Marineflieger im Süden des Landes.
Zivile Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Betreiber war von 1967 bis 2015 die Chambre de commerce et d'industrie du Var (Industrie- und Handelskammer Var). Zum 1. April 2015 erhielt der private Bau- und Infrastrukturkonzern VINCI Airports vom französischen Staat die Konzession zum Betrieb des Flughafens über die nächsten 25 Jahre.[3]
Der Flughafen wird angeflogen von Air Corsica, Air France, CityJet, Flybe, Jetairfly, Transavia Airlines, Tunisair und Volotea. Direkte Flugziele im Winterflugplan 2015/2016 sind Brest, Brüssel-Charleroi und Paris-Orly. Saisonal bedient werden mit Direktflug im Sommerflugplan Ajaccio, Bastia, Bordeaux, Bournemouth, London-City, Rotterdam und Tunis.
Verkehrsanbindung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Buslinien 63 und 102 des regionalen Nahverkehrsunternehmens réseaumistral verbinden den Flughafen mit dem Zentrum von Hyères respektive Toulon. Zudem stehen am zivilen Flughafenterminal Taxis bereit.
Zwischenfälle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Am 14. Juli 1948 wurde eine Douglas DC-3/C-47B-10-DK der British Overseas Airways Corporation (BOAC) (Luftfahrzeugkennzeichen G-AGKN) auf einem Frachtflug von Malta zum Flughafen Toulon-Hyères südwestlich von Toulon in wolkenverhangene Klippen geflogen. Bei diesem CFIT (Controlled flight into terrain) wurden alle 6 Insassen getötet, vier Besatzungsmitglieder und 2 Passagiere.[4]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website des Flughafens (französisch, englisch)
- Flughafeninformationen ( vom 28. April 2013 im Webarchiv archive.today)
- Website der Marinefliegerbasis
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Bulletin Statistique du trafic aérien commercial - année 2022. In: ecologie.gouv.fr. Ministère de la Transition écologique et de la Cohésion des territoires, abgerufen am 5. August 2023 (französisch).
- ↑ Flottille 36F to become French Navy UAV parent squadron. Janes, 10. Juli 2019
- ↑ toulon-hyeres.aeroport.fr: Corporate (französisch), abgerufen am 6. Oktober 2015
- ↑ Flugunfalldaten und -bericht DC-3 G-AGKN im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 19. Januar 2023.