Die Ursprünge der Fourragère sind vage, die Historiker sind diesbezüglich unterschiedlicher Meinung. Der Begriff leitet sich womöglich von „fourrage“ (Verpflegung bzw. Futter) ab, da sich die Soldaten in früherer Zeit, ohne genügend Taschen, den Beutel mit der Verpflegung an einem geflochtenen Seil über die Schulter hängten. Bei Nichtgebrauch wurde der Strick bzw. das Seil, das an den Enden Schlaufen in Form eines Tennisschlägers (oder Schneeschuhs) hatte und die als „Raquettes“ bezeichnet wurden, um die Schulterklappe oder Epaulette geschlungen.
Erstmals als Auszeichnung wurde sie im Ersten Weltkrieg vergeben.
Die Fourragère darf nur von Soldaten getragen werden, deren Einheit diese Auszeichnung zuerkannt wurde. Sollten sie zu einer Einheit wechseln, der diese Auszeichnung nicht zusteht, muss die Fourragère abgelegt werden. Eine Ausnahme besteht nur, wenn der Soldat im Moment der Verleihung selbst Angehöriger dieser Einheit war. Dann trägt er bei Verlassen dieser weiterhin die Schnur „à titre individuel“, was ihm vom Chef seiner neuen Einheit bestätigt wird. Dazu erhält er an seine Fourragère eine kleine Metallplakette, auf der die Nummer der betreffenden Einheit zu lesen ist.
Das Recht „à titre individuel“ bezog sich jedoch nur auf die Verleihungen insgesamt während seiner Verbandszugehörigkeit. Sollte der Einheit wegen fünf Belobigungen die „Medaille militaire“ zustehen, der Betreffende aber nur bei zwei oder drei Belobigungen zugehörig gewesen sein, so trug er zwar in der Einheit die Schnur der Medaille militaire, musste diese jedoch bei einem Wechsel gegen die Schnur des Croix de guerre tauschen – ausgenommen natürlich, die neue Einheit führte eine gleichwertige oder höherrangige Fourragère.
Gemäß der Anordnung vom 21. April 1916 handelt es sich um eine geflochtene Schnur, die am hinteren Ende in der Form eines dreiblättrigen Kleeblattes ausläuft. Das vordere Ende geht in eine einfache Schnur über, auf die eine Spitze (oder Hülse) aus Messing geschoben ist. Oberhalb der Messinghülse ist die Schnur viermal um sich selbst geschlungen und bildet hier einen mehrfachen Überhandknoten. Zwischen dem Knoten und der Metallspitze befinden sich, so vorhanden, die Oliven als zusätzliche Kenntlichmachung von Auszeichnungen.
Normalerweise wird die Fourragère um den linken Arm geschlungen und mit beiden Halteschlaufen an einem Knopf befestigt, der sich einen Zentimeter innerhalb der Schulternaht unter der Epaulette oder Schulterklappe befindet. Die Trageweise „en bataille“ sieht das vordere Ende der Schnur nicht unter der Schulterklappe, sondern an einem Hemdknopf in der Knopfleiste eingehängt.
Das Ehrenzeichen der Fourragère entstand 1916 mit der Order vom 21. April:
„Il est créé un insigne spécial destiné à rappeler d'une façon permanente les actions d'éclat de certains régiments et unités formant corps cités à l'ordre de l'armée. Cet insigne sera constitué par une fourragère aux couleurs de la croix de guerre.“
(Zur ständigen Erinnerung an die glanzvollen Aktionen bestimmter Regimenter und Einheiten, die sich laut Armeebefehl ausgezeichnet haben, wird eine spezielle Auszeichnung geschaffen. Das Abzeichen wird aus einer Fourragère in den Farben des Croix de guerre bestehen.)
Tatsächlich waren im Jahre 1916 bereits eine beträchtliche Anzahl von Einheiten mehrfach in den verschiedenen Armeebefehlen lobend erwähnt worden. Diese erhielten dann die neue Auszeichnung verliehen. Durch den weiteren Kriegsverlauf wurden dann einzelnen Einheiten mehr und mehr Belobigungen zuteil, sodass es notwendig wurde Abstufungen zu schaffen. Dies geschah durch Differenzierungen in Form und Farbe mit Befehl vom 22. Februar 1918.
Am 9. Juli 1925 wurde die Fourragère des „Croix de guerre des Théâtres d'opérations extérieures“ (T.O.E.) für Einheiten, die außerhalb des französischen Territoriums gekämpft hatten und mehrmals belobigt worden waren, geschaffen. Die Schur war in den Farben blassrot-blassblau gehalten. Um die Fourragère T.O.E von der Medaille militaire 1914–1918, die die gleiche Schnur führte, abzugrenzen, befand sich an der T.O.E. eine Olive in den Farben des „Croix de guerre des Théâtres d'opérations extérieures“ zwischen dem Knoten und der Spitze.
Am 27. November 1954 erschien eine neue Regelung, die besagte, dass für die Einheiten, die seit dem 11. November 1918 für Frankreich außerhalb seines Territoriums gekämpft hatten, für das Tragen der Fourragère T.O.E. am Ausgehanzug und am Kampfanzug die gleichen Regularien gelten sollten wie für die innerfranzösischen Auszeichnungen von 1914 bis 1918 und von 1939 bis 1945.
Mit einer Entscheidung des Präsidenten der Republik Jacques Chirac wurde am 23. Februar 1996 der Ordre de la Libération geschaffen, um das Andenken an die Kämpfer der Befreiung (Compagnons de la Libération) nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Die Kommandanten von 17 Einheiten und Schiffen, die mit diesem Orden ausgezeichnet wurden, nahmen die neue Fourragère am 18. Juni 1996 in einer Zeremonie am Mahnmal der Französischen Frontkämpfer auf dem Mont Valérien aus der Hand des Präsidenten entgegen.
Diese Fourragère wird von Einheiten getragen, die in den betreffenden Armeeberichten zwei- oder dreimal lobend erwähnt wurden. Die Schnur für die Verleihung aus dem Ersten Weltkrieg ist ohne Olive, die für die Auszeichnung aus dem Zweiten Weltkrieg mit einer grün-rot gestreiften Olive versehen.
Diese Fourragère ist für Einheiten bestimmt, die vier- oder fünfmal im Bericht ihrer Armee lobend erwähnt wurden.
Die Schnur für die Verleihung aus dem Ersten Weltkrieg ist ohne Olive. Für die Auszeichnung aus dem Zweiten Weltkrieg ist sie mit einer gelb-grün und rot-grün gestreiften Olive versehen.
Für Einheiten, die sechs- sieben- oder achtmal im Bericht ihrer Armee lobend erwähnt wurden.
Die Schnur für die Verleihung aus dem Ersten Weltkrieg ist ohne Olive. Für die Auszeichnung aus dem Zweiten Weltkrieg ist sie mit einer rot, rot-grün gestreiften Olive versehen.
Für mehr als achtmalige Erwähnungen im Armeebericht sind die folgenden Auszeichnungen vorgesehen:
die zweifache Fourragère der Légion d’Honneur und Croix de Guerre für 9, 10 oder 11 Belobigungen
die zweifache Fourragère der Légion d’Honneur und Médaille Militaire für 12, 13 oder 14 Belobigungen
die zweifache Fourragère der Légion d’Honneur ab 15 Belobigungen
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist weder die zweifache Fourragère der Légion d’Honneur und Médaille Militaire, noch die zweifache Fourragère der Légion d’Honneur vergeben, da bis heute keine Einheit der französischen Armee bisher mehr als 11 Belobigungen in einer Konfliktperiode erhalten hat.
Die zweifache Fourragère der Légion d’Honneur und Croix de guerre trägt bisher das „3e Régiment étranger d'infanterie“ (3. Regiment der Fremdenlegion-Infanterie) und das „Régiment d'infanterie-chars de marine“ (Gepanzertes Infanterie-Landungsregiment). Dem 3e REI wurden zwar insgesamt bereits 15 Belobigungen zuerkannt (9 × im Ersten Weltkrieg, 2 × im Zweiten Weltkrieg und 4 × auf exterritorialen Schauplätzen, da es sich jedoch um verschiedene Epochen handelt, kann eine Summierung nicht erfolgen.) Gleiches gilt auch für das RICM, die am höchsten dekorierte Einheit Frankreichs mit zusammen 18 Auszeichnungen, 10 × im Ersten Weltkrieg, 2 × im Zweiten Weltkrieg, 5 × in den Kolonialkriegen und einmal für den Libanoneinsatz.
Fourragères des Croix de guerre de Théâtres d'opérations extérieurs – T.O.E.
Diese Fourragère wird von Einheiten geführt, die für den Einsatz außerhalb Frankreichs zwei- oder dreimal lobend im Armeebericht erwähnt wurden/werden. Die Schnur ist in den Farben des „Croix de guerre des théâtres d'opérations extérieurs“, rot und blassblau gehalten.
Verliehen für Einsätze außerhalb Frankreichs mit vier- oder fünfmaliger Erwähnung im Armeebericht. Es ist die Fourragère der Médaille militaire mit einer Olive in den Farben des „Croix de guerre des Théâtres d'opérations extérieures“ zwischen dem Knoten und der Metallspitze.
Verliehen für Einsätze außerhalb Frankreichs mit sechs- sieben- oder achtmaliger Erwähnung im Armeebericht. Es ist die Schnur der Légion d’honneur mit einer Olive in den Farben des „Croix de guerre des Théâtres d'opérations extérieures“ zwischen dem Knoten und der Metallspitze.
Verliehen für Einsätze außerhalb Frankreichs mit neun- zehn- oder elfmaliger Erwähnung im Armeebericht. Es ist die zweifache Schnur der Légion d’honneur mit einer Olive in den Farben des „Croix de guerre des Théâtres d'opérations extérieures“ zwischen dem Knoten und der Metallspitze. (Ist nicht vergeben)
Diese Fourragère besteht aus zwei, nicht ineinander verflochtenen Rundschnüren. Die Schnüre sind von grünschwarz vermischter Farbe, also der Farbe des Bandes des Ordre de la Libération. Das Kleeblatt (trèfle) und die Messingspitze unterscheiden sich nicht von den anderen Ausführungen. Unterhalb des Knotens befindet sich eine kleine Metallplatte mit dem Zeichen der Befreiung, dem Lothringer Kreuz.
Analog zu den Bestimmungen für die Verleihungen, die auf Grund der Feindseligkeiten von 1914 und 1918 vorgenommen worden waren, wurde im April 1945 beschlossen, für die Einheiten, die seit dem 2. September 1939 im Kampf gestanden hatten und mindestens zweimal lobend erwähnt wurden eine gleichartige Auszeichnung zu schaffen. Es war allerdings nicht an eine neue Fourragère gedacht, sondern es wurden die bereits existierenden verwendet, die für die Auszeichnungen des Zweiten Weltkrieges mit einer oder zwei zusätzlich angebrachten Oliven in speziellen Farbkombinationen ausgestattet wurden. Dies galt natürlich nur für die Einheiten, die im Ersten Weltkrieg bereits eine Fourragère erhalten hatten.
Diese beiden Bandschnallen zeigen den Unterschied zwischen dem Croix de guerre 1914–1918, und dem Croix de guerre 1939–1945.
Das Croix de la Valeur militaire wurde am 12. Oktober 1956 per Dekret durch den Staatspräsidenten Monsieur René Coty gestiftet und ist zur Auszeichnung von Personen für Militärverdienste in Kriegsgebieten vorgesehen, die aber nicht für eine Verleihung des Croix de guerre in Frage kommen. Mit Beschluss des Präsidenten, Monsieur Nicolas Sarkozy vom November 2011, kann das „Croix de la Valeur militaire“ auch an ausländische Einheiten[4] verliehen werden. Für eine Verleihung ist eine mindestens zweimalige lobende Erwähnung durch die Armee im Zuge der gleichen Operation notwendig. Bei mehreren Belobigungen wird jeweils eine unterschiedliche Olive hinzugefügt. Die Fourragère ist in den Farben rot und weiß gehalten.[5] :
Kombinationen
2 und 3 Belobigungen – ohne Olive
4 und 5 Belobigungen – eine Olive in den Farben der Médaille militaire
6 und 7 Belobigungen – eine Olive in den Farben der Médaille militaire / Légion d’honneur
8 und 9 Belobigungen – eine Olive in den Farben der Légion d’honneur
10 Belobigungen – eine Olive in den Farben der Médaille militaire und der Légion d’honneur getrennt durch eine weiße Litze
Die Olive trägt eine Metallplakette, auf der der Name des Operationsgebietes eingraviert ist.
Die hier beschriebenen Fourragères dürfen nicht verwechselt werden mit den sogenannten „Aiguillettes“, einer Verschnürung an der Uniform, die nichts mit einem Orden oder Ehrenzeichen zu tun hat:
Aides de camp: Goldfarbenen mit zwei Spitzen. Getragen an der rechten Schulter
Garde républicaine: gleichmäßig rot-gold gemischt mit zwei Spitzen. Getragen an der linken Schulter.
Polizei von Paris: Eine einfache rote Schnur nach Art der Légion d’honneur[6] zur Paradeuniform an der linken Schulter.
Vom Militär Belgiens, der Niederlande und Portugals werden die gleichen Schnüre getragen, ohne jedoch miteinander etwas zu tun zu haben. Ebenfalls wurde von der vormaligen südvietnamesischen Armee eine solche Schur geführt.
Teile der Streitkräfte der USA führen zu besonderen Anlässen eine Schulterschnur (in verschiedenen Farben), die der Fourragère nachempfunden ist.
Torpilleurs Le FOUDROYANT, BOUCLIER, BRANLEBAS, La FLORE, L’INCOMPRISE, ADROIT, La COMBATTANTE & CYCLONE (23. August 1946)
Contre-torpilleurs (Zerstörer) TARTU, BISON, Le MALIN, LÉOPARD & CHEVALIER-PAUL (23. August 1946)
Corvette des F.N.F.L. ACONIT ; Corvettes RENONCULE et ROSELYS (23. August 1946)
Aviso COMMANDANT DUBOC ; Aviso colonial SAVORGNAN DE BRAZZA (23. August 1946)
Sous-marins CURIE, ARÉTHUSE, JUNON, ORPHÉE et PROTÉE (23. August 1946)
Croiseurs auxiliaires (Hilfskreuzer) X. 6 EL-MANSOUR, X. 16 EL-KANTARA et X. 17 EL-DJEZAIR (23. August 1946)
AD 90 BERNADETTE; P. 21 CERONS; P. 22 SAUTERNES (23. August 1946)
Chasseurs 5, 9, 41 et 42 (23. August 1946)
Patrouilleur MARGUERITE VI ; Chalutier ALBATROS II (23. August 1946)
Transport JEANNE & GENEVIÈVE (23. August 1946)
Escadrilles A.B.1, A.B.2, A.C.1 et A.C.2 (23. August 1946)
Escadrille B. 101 (23. August 1946)
1re Flottille de chasse [ 1 F.C. ]
Commando parachutiste de l’Aéronautique navale
Régiment blindé de fusiliers marins (R.B.F.M.).
Fourragère der Légion d’honneur mit Olive des Croix de guerre des Théâtres d'opérations extérieurs
5e B. 2
Commando Jaubert (19. Januar 1955)
Division navale d’assaut n° 3 (19. Januar 1955)
Escadrille 8.S (19. Januar 1955)
28e flottille [ ex-8e flottille ] (19. Januar 1955)
Fourragère der Médaille militaire mit Olive desCroix de guerre des Théâtres d'opérations extérieurs
Commando François (21. April 1952)
Division navale d’assaut n° 6 (21. April 1952)
Commando de Monfort (12. März 1954)
Division navale d’assaut n° 1 (19. Januar 1955)
11e flottille [ ex-1ère flottille ] (19. Januar 1955)
Fourragère des Croix de guerre des Théâtres d'opérations extérieurs
F.A.I.N. (25. Februar 1949)
4e flottille [ héritière de l’escadrille A.B.2. ] (25. Februar 1949)
Divisions navale d’assaut n° 2, n° 4 et n°8 (17. März 1951)
COMMANDANT ROBERT GIRAUD (17. März 1951)
F.A.I.S. (17. März 1951)
L.C.M. 22 (17. März 1951)
PAUL GOFFENY (17. März 1951)
Porte-avions ARROMANCHE (14. April 1953)
L.C.I.217 (21. April 1953)
9e & 12e flottilles (6. Juni 1953)
ARQUEBUSE [ ex-LSSL 9022 ] (19. Januar 1955)
RAPIÈRE [ ex-LSSL 6 ] (19. Januar 1955)
HALLEBARDE (19. Januar 1955)
B.A.N. CAT LAI (19. Januar 1955)
Division navale d’assaut n° 12 (19. Januar 1955)
Fourragère de l'ordre de la Libération
Sous-marin „Rubis“ (S601) als Nachfolger des Minenlege-U-Bootes „Rubis“ (Ausgezeichnet mit dem Croix de la Libération durch Dekret vom 14. Oktober 1941)
Frégate „Aconit“ als Nachfolger der Korvette „Aconit“ (Ausgezeichnet mit dem Croix de la Libération durch Dekret vom 19. April 1943)
L'école des fusiliers marins als Traditionsverband des 1er Régiment de fusiliers marins (Ausgezeichnet mit dem Croix de la Libération durch Dekret vom 12. Juni 1945)
Porte-avions (Flugzeugträger) „Charles De Gaulle“ (zur Ehre von Général De Gaulle)
Armée de l'air (Luftwaffe)
Für 1914–1918 ausgezeichnete Einheiten
Fourragère der Médaille militaire
Escadrille 65 (19. September 1918)
Escadrille Spad 3 (24. November 1918)
Escadrille Spa 62 (10. Dezember 1918)
Escadrille Sal 1 (17. Februar 1919)
Escadrille B.R. 29 (17. Februar 1919)
Escadrille C.46 (17. Februar 1919)
Escadrilles B.R. 66, B.R. 108 et B.R. 111 (17. Februar 1919)
Escadron de bombardement 1/93 « Guyenne » (2. Dezember 1966)