François Dusart
François Dusart, auch Frans Dieussart (* um 1600 in Armentières; † 1661 in London) war ein flämisch-wallonischer Bildhauer, der für Fürstenhöfe in England, den Vereinigten Niederlanden und Nordeuropa arbeitete und Porträtbüsten im italienischen Barockstil herstellte.[1]
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als er mit Anfang 20 nach Rom kam, war Dusart wahrscheinlich bereits ein aktiver Bildhauer. 1622 schrieb er sich im Pilgerhospiz der Kirche San Giuliano dei Fiamminghi ein, dessen Vorsitz er um 1630 übernahm. 1636 wurde er vom Earl of Arundel nach England eingeladen und machte sich dort durch die Konstruktion einer prächtigen, mehr als 12 Meter hohen Monstranz für die Kapelle von Königin Henrietta Maria im Somerset House einen Namen.[1][2]
Seine Büste von Karl I. von England, die wahrscheinlich vom Earl of Arundel in Auftrag gegeben worden war, befindet sich auf Arundel Castle.[3] Von einer weiteren Porträtbüste von Karl I. die sich auf Schloss Windsor befindet (um 1737–44 möglicherweise von Thomas Adye oder Francis Bird erstellt), wird angenommen, dass sie eine Kopie einer verlorengegangenen Büste aus Dusarts Werkstatt ist.[4]
Er wird in einem Gedicht von Cornelis de Bie in dessen Buch Het Gulden Cabinet als Hofbildhauer für die Stuarts in England erwähnt.[5] Eine kurze biografische Skizze für Dieussart wurde im frühen kunstgeschichtlichen Nachschlagewerk Die Teutsche Academie von Joachim von Sandrart veröffentlicht.[6] Nach Angaben des Niederländischen Instituts für Kunstgeschichte lernte er sein Handwerk in Rom von François Duquesnoy.[7]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Frits Scholten: François Dieussart, Constantijn Huygens, and the Classical Ideal in Funerary Sculpture. In: Simiolus: Netherlands Quarterly for the History of Art. 25. Jahrgang, Nr. 4, 1997, S. 303–328 (englisch).
- Dusart (Dieussart), François. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 10: Dubolon–Erlwein. E. A. Seemann, Leipzig 1914, S. 225 (Textarchiv – Internet Archive).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Charles Avery: François Dieussart (c. 1600—1661), Portrait Sculptor to the Courts of Northern Europe. In: Victoria and Albert Museum Yearbook. Band 4. Phaidon, London 1974, S. 63–99 (englisch).
- ↑ Edward Chaney: Thomas Howard, 14th Earl of Arundel by Francois Dieussart. In: Apollo. CXLIV. Jahrgang, Nr. 413, 1996, S. 49–50 (englisch).
- ↑ Michael Vickers: Rupert of the Rhine: a new portrait by Dieussart and Bernini's Charles I. In: Apollo. Nr. 107, 1978, S. 161–169 (englisch).
- ↑ Gudrun Raatschen: Plaster Casts of Bernini's Bust of Charles I. In: The Burlington Magazine. 138. Jahrgang, Nr. 1125, 1996, S. 813–816 (englisch).
- ↑ Cornelis de Bie: Franciscvs du Sart ghenoempt Waloni. In: Het Gulden Cabinet der Edel Vry Schilderconst. Jan Meyssen, Antwerpen 1662, S. 556 (niederländisch, Digitalisat in der Google-Buchsuche).
- ↑ Joachim von Sandrart: Franciscus du Sart. In: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Nürnberg 1675, S. 350 (sandrart.net).
- ↑ François Dieussart. Biografische Daten und Werke im Niederländischen Institut für Kunstgeschichte (niederländisch)
Personendaten | |
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NAME | Dusart, François |
ALTERNATIVNAMEN | Dieussart, Frans |
KURZBESCHREIBUNG | flämischer Bildhauer |
GEBURTSDATUM | um 1600 |
GEBURTSORT | Armentières |
STERBEDATUM | 1661 |
STERBEORT | London |