Franz-Joseph zu Isenburg-Birstein
Franz Joseph Maria Leopold Anton Carl Aloys Viktor Wolfgang Bonifacius 6. Fürst zu Isenburg und Büdingen (ab 1913 war sein Titel Fürst von Isenburg;[1] * 1. Juni 1869 in Birstein; † 15. September 1939 in Frankfurt am Main) war Chef des hochadeligen Hauses Isenburg und Büdingen in Birstein, Standesherr, Offizier, preußischer und österreichischer Oberstleutnant, 1915–1918 Chef der deutschen Militärverwaltung in Litauen.
Abstammung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er war der zweitgeborene Sohn des Fürsten Karl zu Isenburg-Birstein (1838–1899) und dessen Gemahlin Erzherzogin Maria Luisa von Österreich-Toskana (1845–1917), der Tochter Großherzogs Leopold II. von Toskana (1797–1870) und dessen Gattin Maria Antonia von Neapel-Sizilien (1814–1898).
Sein älterer Bruder Erbprinz Leopold (1866–1933) verzichtete 1898 auf sein Erstgeburtsrecht, sodass Franz Joseph nach dem Tode des Vaters Standesherr und Fürst zu Isenburg und Büdingen(-Birstein) wurde.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Chef der deutschen Militärverwaltung von Litauen 1915. 1901–1918 Mitglied des Preußischen Herrenhauses, 1902–1918 Mitglied der Ersten Kammer des Großherzogtums Hessen, 1912–1919 Mitglied des Kommunallandtags von Kassel und Hessen-Nassau, 1915 1. Adjutant des Verwaltungschefs von Russen-Polen, danach Verwaltungschef von Litauen, 1921 Mitglied des Landesamtes für Familiengüter.[2] Laut Professor Wolfgang Stribrny, in einer geschichtlichen Abhandlung über das Fürstenhaus Isenburg, soll sich Fürst Franz Joseph einer ungewöhnlichen Beliebtheit erfreut haben.[3] Andere Quellen sprechen jedoch auch davon, dass er in Litauen sehr streng regiert habe, weshalb er 1918 als Chef der dortigen Verwaltung abgelöst wurde.[4]
Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Fürst war ab 1896 verheiratet mit Prinzessin Friederike zu Solms-Braunfels (1873–1927), Tochter von Prinz Hermann zu Solms-Braunfels. Franz Joseph und Friederike hatten sieben Kinder:
- Marie Louise (* 9. August 1897 in Birstein; † 14. August 1918 in Birstein)
- Wolfgang (* 21. April 1898 in Birstein; † 4. April 1899 in Birstein)
- Alexandra (* 21. Dezember 1899 in Barcola; † 22. Dezember 1945 in Barcola)
- Franz Ferdinand (* 17. Juli 1901 in Birstein; † 9. Dezember 1956 in Birstein)
- Sophie (* 7. Januar 1903 in Birstein; † 4. Juli 1971 in Gelnhausen)
- Anna Agnes (* 7. März 1904 in Birstein; † 5. November 1970 in Klagenfurt)
- Ferdinand Karl (* 20. Februar 1906 in Birstein; † 5. Mai 1968 in Regensburg)
Ihre Urenkelin Sophie Prinzessin von Isenburg (* 1978)[5] ehelichte den derzeitigen Chef des Hauses Hohenzollern, Georg Friedrich Prinz von Preußen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 198.
- Dieter Pelda: Die Abgeordneten des Preußischen Kommunallandtags in Kassel 1867–1933 (= Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Bd. 22 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 8). Elwert, Marburg 1999, ISBN 3-7708-1129-1, S. 97.
- Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 396.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz-Joseph zu Isenburg-Birstein in der Online-Version der Edition Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik
- Genealogische Webseite zu Fürst Franz Joseph
- Isenburg-Birstein, Franz Joseph Maria Leopold Anton Karl Alois Viktor Wolfgang Bonifatius Fürst von. Hessische Biografie. (Stand: 30. Oktober 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Nachlass Bundesarchiv N 82
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ GHdA, Fürstliche Häuser Band XV, Band 114 der Gesamtreihe, Limburg an der Lahn 1997, S. 273.
- ↑ Zu Fürst Franz Joseph ( vom 16. Juni 2018 im Internet Archive)
- ↑ Abhandlung zum Fürstenhaus Isenburg, von Professor Wolfgang Stribrny
- ↑ Reinhard Schiffers: Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Droste Verlag, 1979, Seite 153, ISBN 3-7700-5103-3; Ausschnitt aus der Quelle
- ↑ Biografische Webseite zu Sophie Prinzessin von Isenburg
Personendaten | |
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NAME | Isenburg-Birstein, Franz-Joseph zu |
ALTERNATIVNAMEN | Isenburg, Franz Joseph von; Fürst Franz Joseph Maria Leopold Anton Carl Aloys Viktor Wolfgang Bonifacius 6. Fürst zu Isenburg und Büdingen |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Adeliger, Standesherr und Chef des Hauses Isenburg-Birstein |
GEBURTSDATUM | 1. Juni 1869 |
GEBURTSORT | Birstein |
STERBEDATUM | 15. September 1939 |
STERBEORT | Frankfurt am Main |
- Titularfürst (Isenburg)
- Familienmitglied des Adelsgeschlechts Isenburg (Linie Birstein)
- Mitglied des Preußischen Herrenhauses
- Mitglied der Ersten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen
- Mitglied des Kurhessischen Kommunallandtags
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Deutscher
- Geboren 1869
- Gestorben 1939
- Mann