Franz Willibald Schmidt
Franz Willibald Schmidt, auch Franz Wilibald Schmidt (* 7. Juli 1764 in Plan, Böhmen; † 2. Februar 1796 in Prag) war ein böhmischer Botaniker und Pflanzenmaler. Sein botanisches Autorenkürzel lautet „F.W.Schmidt“.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schmidt war Professor der Botanik in Prag. Er verfasste einige Schriften zur Flora Böhmens sowie zu physikalisch-ökonomischen Themen. 1794 bis 1795 entstand sein Werk Flora Boëmica inchoata.[1]
In einem Abschnitt Botanische Forschungsreisende in diesem Werk handelt Schmidt viele Forscherpersönlichkeiten und ihre Forschungsreisen ab. Darunter sind Franz Wilhelm Sieber, der durch seine unzähligen Forschungsreisen stets in Finanznöten war, Thaddäus Haenke, der Entdecker der Riesenseerose Victoria regia (heute Victoria amazonica), die Südamerika-Reisenden Johann Baptist Emanuel Pohl und Friedrich von Berchtold, der Vorderindien-Reisenden Johann Wilhelm Helfer, die Mittel- und Nordamerikareisenden August Karl Joseph Corda und G. Menzel, die Gebrüder Presl und Josef Ruprecht. Philipp Maximilian Opiz (1787–1858) wird ein gesonderter Abschnitt gewidmet; er wird darin als „geistiges Zentrum der Botaniker Böhmens in der ersten Hälfte des XIX. Jahrhunderts“ bezeichnet. In einem weiteren Abschnitt Die floristische Erforschung des Landes werden die Gebiete Böhmens einzeln besprochen. Im 6. Kapitel wird die Pflanzenpflege in Böhmen im 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts abgehandelt; zu den Themen zählen die Parkanlagen Böhmens, die Einführung der Zier- und Kulturpflanzen und die Gründung der böhmischen Gartenbaugesellschaft. Im 7. und letzten Kapitel wird die Geschichte der Botanik in Böhmen der vergangenen Jahrzehnte behandelt, gefolgt von einem Quellenverzeichnis sowie einem Personen- und Sachregister.[2]
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach ihm sind die Pflanzengattungen Schmidtia Moench aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae) und Wilibalda Sternb. samt Wilibald-schmidtia Conrad aus der Familie der Süßgräser (Poaceae) benannt.[3]
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Neue und seltene Pflanzen… 1793.
- Flora Boëmica inchoata, exhibens plantarum regui Boemiae indigenarum species. (1793–1794).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Constantin von Wurzbach: Schmidt, Franz Willibald. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 30. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1875, S. 243 f. (Digitalisat).
- Robert Zander: Zander Handwörterbuch der Pflanzennamen. Hrsg. von Fritz Encke, Günther Buchheim, Siegmund Seybold. 13., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1984, ISBN 3-8001-5042-5.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Autoreintrag für Franz Willibald Schmidt beim IPNI
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Synopsis der mitteleuropaïschen Flora – Internet Archive 1898.
- ↑ Personalnachrichten (PDF) Geschichte der Botanik
- ↑ Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.
Personendaten | |
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NAME | Schmidt, Franz Willibald |
KURZBESCHREIBUNG | böhmischer Botaniker und Pflanzenmaler |
GEBURTSDATUM | 7. Juli 1764 |
GEBURTSORT | Plan, Böhmen |
STERBEDATUM | 2. Februar 1796 |
STERBEORT | Prag |