Rot-Esche
Rot-Esche | ||||||||||||
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Rot-Esche (Fraxinus pennsylvanica), Herbstfärbung | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Fraxinus pennsylvanica | ||||||||||||
Marshall |
Die Rot-Esche (Fraxinus pennsylvanica), auch Pennsylvanische Esche, Sumpf-Esche oder Grün-Esche genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Eschen (Fraxinus) in der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae). Die Rot-Esche unterscheidet sich von der ähnlichen Weiß-Esche durch die dünnen, behaarten Zweige. Die Blattunterseiten sind grün (bei der Weiß-Esche silbrig-grün). Die Art ist stark gefährdet.[1]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Rot-Esche wächst als laubabwerfender Baum der meist Wuchshöhen von 15 bis über 30 m, selten bis über 40 m und Stammdurchmesser von bis über 60 cm, selten bis über 1,5 Meter erreicht.[2] Bei jungen Zweigen ist die Rinde braun, grau oder grün, kahl oder flaumig bis wollig behaart, später (im zweiten bis vierten Jahr) ist sie kahl oder flaumig behaart. Die dicke, grobe Borke ist gefurcht und blättert manchmal ab. Die flaumig behaarten rötlich-braunen Winterknospen sind bei einer Länge von 3 bis 5 mm konisch, eiförmig oder eiförmig-konisch.
Die mehr oder weniger gegenständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind mit Blattstiel und -spreite gegliedert und insgesamt 15 bis 30 cm lang. Der Blattstiel und die Rhachis sind rinnig und kahl bis flaumig behaart. Die unpaarig gefiederte Blattspreite besitzt meist 7 bis 9 (5 bis 11) kurz gestielte bis sitzende Fiederblättchen, die bei einer Länge von 5 bis 15 (bis 18) cm und einer Breite von 1,2 bis 9 cm eiförmig bis elliptisch sind mit ganzen, gekerbten oder gesägten Rändern. Die Oberseite ist grün bis gelb-grün und kahl, die Unterseite ist grün, kahl bis flaumig behaart. Nebenblätter fehlen.[3][4] Fraxinus pennsylvanica gehören zu den Baumarten, die am zeitigsten (Anfang September in Nordamerika) mit der Herbstfärbung beginnen, und ihr Laub färbt sich gold-gelb.[3]
Blütenstände und Blüten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Rot-Esche ist zweihäusig (diözisch). Gleichzeitig mit den neuen Laubblättern erscheinen im Frühling die Blüten, die in kompakten, rispigen Blütenständen zusammen stehen. Die eingeschlechtigen Blüten sind sehr klein und besitzen keine Kronblätter. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind (Anemophilie).
Früchte und Samen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es werden flache, einsamige und einseitig geflügelte Nussfrüchte (Samara) gebildet, die 2,5 bis 7,5 cm lang sind. Die Nussfrucht ist 1,5 bis 3 cm lang. Die Flügel sind 2 bis 4 cm lang und 3 bis 7 mm breit.[3]
Chromosomenzahl
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 46.[5]
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Rot-Esche besitzt das größte Verbreitungsgebiet der nordamerikanischen Eschen-Arten. Die Nordgrenze verläuft von Neuschottland bis nach Alberta und Montana, die Südgrenze von Nordflorida bis Texas. Sie steigt in den Appalachen bis auf Höhenlagen von 900 m. ü. NN. Die Rot-Esche kommt vor allem in Auwäldern, auf feuchten Schwemmböden und Sümpfen vor. Sie toleriert aber auch relativ trockene und sogar leicht alkalische Böden und wird deswegen für Anpflanzungen in der Prärie und für Bergbaurekultivierungen verwendet. Sie ist eine Charakterart der Ordnung Ulmen-Silberahornwälder (Ulmo-Aceretalia saccharini).[6]
In den Gemäßigten Breiten ist die Rot-Esche winterhart und wird gelegentlich als Ziergehölz in Parks und Gärten verwendet. Sie neigt zum Verwildern und in manchen Gebieten wird sie als kritische invasive Pflanze betrachtet. Auch in Deutschland wird sie für einige Bundesländer bereits als eingebürgert angegeben.[7] Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Rot-Esche aus forstwirtschaftlichen Gründen auch in den Auenwäldern an der mittleren Elbe angepflanzt.[8]
Krankheiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Rostpilz Puccinia sparganioides befällt die Rot-Esche.[9]
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fraxinus pennsylvanica wurde 1785 durch Humphry Marshall in Arbustrum Americanum, S. 51–52 erstveröffentlicht. Es wurden von manchen Autoren zwei Varietäten unterschieden: Fraxinus pennsylvanica Marshall var. pennsylvanica und Fraxinus pennsylvanica var. lanceolata (Borkh.) Sarg. jedoch werden sie in den letzten Veröffentlichungen nicht mehr für gültig ausgewiesen.
Synonyme für Fraxinus pennsylvanica Marshall sind: Fraxinus juglandifolia var. aucubifolia H.Jaeger, Fraxinus lanceolata Borkh., Fraxinus pennsylvanica f. aucubifolia (H.Jaeger) Rehder, Fraxinus pennsylvanica var. lanceolata (Borkh.) Sarg., Fraxinus pennsylvanica var. subintegerrima (Vahl) Fernald, Fraxinus pubescens Lam., Fraxinus pennsylvanica gehört zur Sektion Melioides aus der Gattung der Fraxinus.[10]
Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Holz der Rot-Esche wird ähnlich dem der Gemeinen Esche verwendet.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Charles Sprague Sargent: The Silva of North America. Volume VI, 1894, S. 49 ff, Tab. CCLXXI, CCLXXII, online auf biodiversitylibrary.org.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fraxinus pennsylvanica Marshall, Rot-Esche. auf FloraWeb.de
- Rot-Esche. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Thomas Meyer: Esche Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).
- Fraxinus pennsylvanica bei Arnold Arboretum of Harvard (Bilder).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Fraxinus pennsylvanica in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2017. Eingestellt von: M. Westwood, S. Oldfield, D. Jerome, J. Romero-Severson, 2017. Abgerufen am 25. Dezember 2021.
- ↑ Fraxinus pennsylvanica bei Fire Effects Information System (FEIS).
- ↑ a b c Common Trees of the North Carolina Piedmont: Fraxinus pennsylvanica
- ↑ Northern Ontario Plant Database: Fraxinus pennsylvanica
- ↑ Fraxinus pennsylvanica bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 748.
- ↑ F. Wolfgang Bomble: Kritische und wenig bekannte Gefäßpflanzenarten im Aachener Raum III. Jahrbuch des Bochumer Botanischen Vereins. Bd. 6, 2015, S. 13–21 PDF (2 MB)
- ↑ Problematik Rotesche. (PDF) WWF Deutschland, abgerufen am 25. April 2016.
- ↑ Ash Rust. University of Delaware. Online Fact Sheet ( des vom 7. Mai 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Germplasm Resources Information Network: Fraxinus pennsylvanica