Villa Fridheim
Villa Fridheim | ||
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Daten | ||
Ort | Bjørøya, Krødsherad, Norwegen | |
Architekt | Herman Major Backer | |
Bauherr | Svend Haug | |
Baustil | Schweizerstil | |
Baujahr | 1890–1892 | |
Grundfläche | 1000 m² | |
Koordinaten | 60° 10′ 3″ N, 9° 37′ 51″ O | |
Besonderheiten | ||
* Märchenmuseum
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Die Villa Fridheim befindet sich auf der Insel Bjørøya, in der norwegischen Gemeinde Krødsherad und entstand zwischen 1890 und 1892 während der Nationalromantik. Das Gebäude ist im Schweizerstil mit Elementen des Drachenstils entworfen und beherbergt heute ein Märchenmuseum. Das Museum beschäftigt sich hauptsächlich mit der Sammlung, der Erzähler und Herausgeber Peter Christen Asbjørnsen und Jørgen Moe.
Bauwerk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Architekt Herman Major Backer entwarf das Haus für den Holzhändler Svend Haug aus Drammen. Das Bauwerk wurde in einer für die Zeit in Norwegen typischen Fachwerkbauweise, dem reisverk, errichtet und hat zwei Geschosse mit großen Dachgauben Richtung Süden und einem Turm im Südwesten. Das Gebäude ist asymmetrisch und wirkt zusammengesetzt. Es hat ungewöhnlich große Dimensionen, deren 1.000 Quadratmeter sich auf die zwei Hauptgeschosse, einen Keller, das Dachgeschoss und den Turm verteilen. Ursprünglich hatten alle Giebel eine dreiteilige, hölzerne Giebelspitze, deren Mittelpartie genauso lang, wie das Erdgeschoss hoch war. Das Haus bekam dadurch einen starken Ausdruck. Die mächtigen Balken erscheinen durch die Größe des Hauses schlank und filigran. Das Dach ist mit Schiefer gedeckt.
– Riksantikvarens vurdering av kulturminnet[1] |
– Riksantikvarens Anforderungen an das Kulturdenkmal |
Das Haus sollte als Landsitz für den Holzhändler und seine Frau Thea dienen, doch Haug verstarb 1891 noch während der Bauarbeiten. Nach Abschluss der Arbeiten zog die Witwe mit ihren Kindern dauerhaft in das Haus ein. Nach Jahren baute die Familie das Haus zum Hotel um, doch kurz danach verkauften sie es.
Das Hotel war von 1914 bis 1960 in Betrieb.[2] Danach stand es leer und verfiel. Das Außenhaus war die ganze Zeit bewohnt.
Innenausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Treppenhaus ist original erhalten, nur die Märchenmalereien sind später eingefügt worden. Das Riksantikvar sieht es als Besonderheit in der norwegischen Architekturgeschichte an. Die originalen Möbel sind nicht erhalten. Dennoch stammen der Kachelofen und die Heizungen, die im Winter noch im Gebrauch sind, sowie die Türgriffe und Lampen noch aus der Bauzeit.
Die Villa wird zum Museum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Jahren des Verfalls wollte man das Gebäude während einer Feuerwehrübung zerstören, doch ein Widerstand, mit dem damaligen Bürgermeister an der Spitze, verhinderte die Aktion. Nachdem der Märchenerzähler Moe Kaplan in Krødsherad und der Olberg Kirche wurde, kam man auf die Idee, in dem Haus ein Märchenmuseum einzurichten. Das Museum hat die Zeichnungen des Architekten Backer ausgestellt, in denen die Gebäude der Villa und andere Entwürfe, bspw. der Jakobskirche in Bergen, zu sehen sind. Der Plan des Haupthauses der Villa ist leider verschwunden.
Denkmalschutz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch eine Anfrage der Besitzer an die Denkmalschutzbehörde, dem Riksantikvar, wurde das Gebäude im Jahr 2006 unter Schutz gestellt. Der Schutz umfasst das Hauptgebäude, das Nebengebäude und das nähere Gelände um die beiden Gebäude mit dem Garten im Osten. Des Weiteren sind die äußeren und inneren Hauptelemente des Hauptgebäudes sowie deren Raumaufteilung und die Baumaterialien geschützt, ebenso alle Oberflächen mit dem Dekor, Fenstern, Türen, Zargen und Leisten und dem festen Inventar, beispielsweise den Kaminen.
Trivia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Drei Staffeln der Fernsehserie Soria Moria wurden von 2000 bis 2001 in der Villa gedreht.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eldal, Jens Christian; Historisme i tre, «Sveitserstil», byggeskikks-romantikk og nasjonal egenart i europeisk og norsk trearkitektur på 1800-tallet, Oslo 1997, ISBN 82-00-12982-9
- Gunnarsjaa, Arne; Norges arkitekturhistorie, Oslo 2006, ISBN 82-7935-127-2
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Siehe Denkmalbeschluss Riksantikvaren. - abgerufen am 22. September 2013 (norwegisch)
- ↑ Arne Gunnarsjaa: Norges arkitekturhistorie. S. 272
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heimseite der Villa Fridheim. Abgerufen am 23. September 2013 (norwegisch).
- Villa Fridheim. In: kulturminnesøk. Riksantikvaren, abgerufen am 23. September 2013 (norwegisch).
- Kråkeslottet er fredet. NRK, abgerufen am 23. September 2013 (norwegisch).
- Villa Fridheim fredet. bygdepost, abgerufen am 23. September 2013 (norwegisch).