Fuldaer Zeitung

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Fuldaer Zeitung

Beschreibung Abonnement-Tageszeitung
Verlag Verlag Parzeller (Deutschland)
Hauptsitz Fulda
Erstausgabe 1. Januar 1874
Erscheinungsweise montags bis samstags
Verkaufte Auflage 29.306 Exemplare
(IVW 2/2024, Mo–Sa)
Reichweite 0,175[1] Mio. Leser
(MA 2009 TZ)
Chefredakteur Michael Tillmann
Herausgeber Thomas Schmitt
Weblink fuldaerzeitung.de
ZDB 960240-9
Logo der Hünfelder Zeitung
Logo der Kinzigtal Nachrichten
Logo des Schlitzer Boten

Die Fuldaer Zeitung ist eine deutsche regionale Tageszeitung mit Sitz in Fulda für die Region des Landkreises Fulda sowie angrenzende Gebiete in Osthessen und dem nordöstlichen Südhessen. Sie erreicht zusammen mit den Kopfblättern Kinzigtal-Nachrichten, Hünfelder Zeitung und Schlitzer Bote eine verkaufte Auflage von 29.306 Exemplaren, ein Minus von 44,3 Prozent seit 1998.[2]

Die Zeitung wird vom Herausgeber Thomas Schmitt im Verlag Parzeller veröffentlicht, dessen Mitarbeiterstamm circa 150 Personen umfasst, davon sind 31 Mitarbeiter Redakteure unter Chefredakteur Michael Tillmann. Gedruckt wird die Fuldaer Zeitung von Parzeller Druck- und Mediendienstleistungen. Verleger ist Michael Schmitt. Verbreitet wird die Zeitung über den Verteilerdienst Osthessen.

Sitz der Fuldaer Zeitung und Produktionsstätte im 19. Jahrhundert

Zum 1. Januar 1874 erschien die Zeitung zum ersten Mal. Sie wurde von der Fuldaer Actiendruckerei in Fulda hergestellt und vertrieben. Dort wurde mit einer Schnellpresse gedruckt, die nur mit Handbetrieb bedient werden konnte. Für 14 Silbergroschen bezogen 1000 Abonnenten dreimal wöchentlich das vom Katholizismus geprägte Blatt. Fünf Jahre später erscheint die Zeitung täglich.

1929 warnte die Fuldaer Zeitung vor den Auswirkungen der NS-Ideologie: „Der Nationalsozialismus der Hitlerpartei, die Überschätzung des Nationalen, das Bekenntnis zur Gewalt und Macht könnte nimmermehr in Einklang gebracht werden mit der katholischen Lehre. Die antisemitischen Verleumdungen und Aufforderungen zur Gewalttat verletzen nicht nur die katholischen Lehrmeinungen über den Staat und Gesellschaft, sondern auch die für die ganze Menschheit geltenden 10 Gebote.“

1933 wurde die Fuldaer Zeitung für vier Tage verboten mit der Begründung, sie habe einen Aufruf der katholischen Verbände veröffentlicht, der Kritik an der Regierung enthalte. Am 10. Dezember 1933 wurden die Redaktions- und Produktionsräume von SA- und SS-Angehörigen verwüstet. Von 1935 bis 1945 stand die FZ unter der Zensur.

Am 1. April 1951 erschien die Zeitung erstmals wieder, mit einer Auflage von 15.000 Exemplaren. Maßgeblichen Anteil daran hatte der Diplomkaufmann Michael Schmitt sen., der von 1951 bis 1992 Verleger war. 1995 erschien das Blatt erstmals teilweise in Farbe.

Am 21. November 2009 erfolgte ein Design-Relaunch.

Die Fuldaer Zeitung hat wie die meisten deutschen Tageszeitungen in den vergangenen Jahren an Auflage eingebüßt. Die verkaufte Auflage ist in den vergangenen 10 Jahren um durchschnittlich 4 % pro Jahr gesunken. Im vergangenen Jahr hat sie um 6,7 % abgenommen.[3] Sie beträgt gegenwärtig 29.306 Exemplare.[4] Der Anteil der Abonnements an der verkauften Auflage liegt bei 97 Prozent.

Entwicklung der verkauften Auflage[5]
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
52630 53344 52499 52344 52855 51365 51275 51679 50879 50280 48699 48009 47546 46877 45841 44741 43711 41325 39887 42242 37550 36328 34690 33658 32020 29867
Name Zeit
Joseph Pauly 1874–1877
Johann Wilhelm Arenhold 1877–1883
Armin Kraussen 1883–1885
Ludwig Deibel 1885–1895
Joseph Braun 1895–1907
Karl Schütte 1907–1921
Johannes Kramer 1921–1933
Karl Austermann 1933–1934
Alfred Maria Ott 1934–1935
Justus Meinardi 1935–1945
Josef-Hans Sauer 1951–1969
Stefan Schnell 1969–1981
Hermann-Joseph Konze 1981–1995
Uwe-Bernd Herchen 1995–2000
Hermann-Josef Seggewiß 2000–2011
Michael Tillmann seit 2011
Logo der DGB-Aktion gegen die Fuldaer Zeitung

Im Jahre 2009 protestierten Anhänger des DGB und Beschäftigte vor dem Verlagshaus der Fuldaer Zeitung. Sie bemängelten eine schlechte Behandlung der Mitarbeiter und niedrige Bezahlung und kritisierten, dass die Zeitung größtenteils einseitig unternehmerfreundlich berichte.[6][7] Die Fuldaer Zeitung hat eine Medienpartnerschaft mit der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft.[8]

  • Festschrift aus Anlass des 75-jährigen Geschäftsjubiläums der Firma Parzeller & Co. vormals Fuldaer Actiendruckerei Fulda 1873–1948.
  • schreiben und drucken in Fulda 1874–1974, Parzeller Verlag 1974, ISBN 3-7900-0047-7.
  • Gabor Steingart: Widerspruch unerwünscht. Beobachtungen aus 111 Jahren Fuldaer Zeitung. In: Fuldaer Hefte, Nr. 3, 1984, ISBN 3-924789-02-9.

Einzelnachweise

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  1. Angaben für Fuldaer Zeitung Gesamtausgabe (Fuldaer Zeitung, Hünfelder Zeitung, Kinzigtal-Nachrichten, Schlitzer Bote, Rhön- und Streubote, Rhön- und Saalepost)
  2. laut IVW, zweites Quartal 2024, Mo–Sa (Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
  3. laut IVW (online)
  4. laut IVW, zweites Quartal 2024, Mo–Sa (Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
  5. laut IVW, jeweils viertes Quartal (Details auf ivw.de)
  6. „Fuldaer Zeitung“ ohne Bodenhaftung. (Memento vom 18. August 2012 im Internet Archive) ver.di
  7. DGB-Protestaktion „gegen einseitige Berichterstattung“ der Fuldaer Zeitung. Osthessen-News
  8. Sabine Nehls, Magnus-Sebastian Kutz: Angriff der Schleichwerber. In: Frankfurter Rundschau Online, 9. Januar 2007; abgerufen am 19. September 2013.