G. J. Göschen’sche Verlagsbuchhandlung

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Die G. J. Göschen’sche Verlagsbuchhandlung war ein von Georg Joachim Göschen im Jahr 1785 in Leipzig gegründeter Verlag.

Auf Rückdeckeln der Sammlung Göschen löste das WdG-Logo (Walter de Gruyter, links) das GJG-Logo (G. J. Göschen, rechts) ab

In der Anfangszeit veröffentlichte die G. J. Göschen’sche Verlagsbuchhandlung Werke der deutschen Klassiker Schiller, Goethe, Klopstock, Lessing und Wieland, die er zunächst drucken ließ, bevor er 1793 in Leipzig selbst eine Druckerei (Officin) gründete.[1] 1796 verlegte Georg Joachim Göschen seinen Wohnsitz nach Grimma und erwarb dort zunächst am Markt (Hausnummer 469, dann 417) ein Gebäude, in die er 1797 die Druckmaschinen der Leipziger Druckerei verbrachte. Bereits im Jahre 1801 verlegte er die Druckerei in die Judengasse (heute Frauenstraße).[2] Seit 1796 wurde der Verlag aus Grimma geleitet.

Nach dem Tod des Gründers im Jahre 1828 ging der Verlag an dessen Sohn Hermann Julius Göschen über. Da dieser aber sehr bald erkrankte, wodurch er die Leitung des Verlages nicht weiter ausüben konnte, wurde die Göschensche Verlagsbuchhandlung 1838 an die Stuttgarter Cotta’sche Verlagsbuchhandlung[3]. 1868 erwarb der langjährige Cotta-Mitarbeiter Ferdinand Weibert den Verlag und verlegte den Sitz nach Stuttgart. Mit Gottfried Keller konnte ein bedeutender Schriftsteller für den Verlag gewonnen werden. Durch einen erneuten Besitzerwechsel auf Adolph Nast erhielt der Verlag eine neue Ausrichtung. Der Verlagsgehilfe Ernst Waiblinger begründete 1889 die Sammlung Göschen als populärwissenschaftliche Reihe der Wissenschaften. 1896 übernahm Wilhelm von Crayen (* 1871; † 25. September 1934) den Verlag und verlegte den Sitz zurück nach Leipzig. Unter seiner Leitung entstanden weitere populärwissenschaftliche Reihen mit der Sammlung Schubert und Göschens Lehrbücherei. Durch den Einstieg von Walter de Gruyter in den Verlag im Jahr 1912 verlor der Verlag seine Eigenständigkeit. Zum Ende des Jahres 1918 fusionierte die G. J. Göschen’sche Verlagsbuchhandlung mit vier weiteren Verlagen zum Verlag Walter de Gruyter.

  • Heinrich Kienz. Verlags-Katalog der G.J. Göschenschen Buchhandlung in Leipzig 1785–1901. (Zum 125. Gründungstag der Göschenschen Verlagsbuchhandlung). Leipzig / Grimma : Göschen 1901 Digitalisat Google Books
  • Doris Fouquet-Plümacher, Michael Wolter: Aus dem Archiv des Verlages Walter de Gruyter. Briefe, Urkunden, Dokumente. Walter de Gruyter, Berlin / New York 1980, ISBN 3-11-008513-5.
  • Ute Liebert: Geschichte der Stuttgarter Kinder- und Jugendbuchverlage im 19. Jahrhundert. Stuttgart 1984
  • Anne-Katrin Ziesak (Hrsg.): Der Verlag Walter de Gruyter. 1749–1999. Walter de Gruyter, Berlin / New York 1999, ISBN 3-11-016698-4.

Einzelnachweise

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  1. Die Göschensche Druckerei erwarb sich große Verdienste für die Geschichte der Typographie in Deutschland, siehe Christian Gottb Lorenz. Die Stadt Grimma im Königreiche Sachsen, historisch beschrieben. Band 2. 1856, S. 929–930.
  2. Zur Geschichte der Druckerei Göschens in Grimma siehe kurz Christian Gottlieb Lorenz. Die Stadt Grimma im Königreiche Sachsen, historisch beschrieben. Band 2. 1856, S. 929–930, dort auch die Hausnummerangaben Markt 469 (1856 Hausnummer 417) sowie für die Judengasse (zum Zeitpunkt des Kaufs des Grundstücks 1801 Hausnummer 74, zum Erscheinen der Geschichte Grimmas 1856 – Hausnummer 221). Bereits im Juni 1828, also im Todesjahr des Verlagsgründers Georg Joachim Göschen, wurde die Buchdruckerei an den Berliner Verleger Georg Andreas Reimer verkauft.
  3. Christian Gottlieb Lorenz. Die Stadt Grimma im Königreiche Sachsen, historisch beschrieben. Band 2. 1856, S. 929–930