Gadgets-Gully-Virus

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Gadgets-Gully-Virus
Systematik
Klassifikation: Viren
Realm: Riboviria[2]
Reich: Orthornavirae[1]
Phylum: Kitrinoviricota[1]
Klasse: Flasuviricetes[1]
Ordnung: Amarillovirales[1]
Familie: Flaviviridae
Gattung: Orthoflavivirus
Art: Orthoflavivirus gadgetsense
Unterart: Gadgets Gully virus
Taxonomische Merkmale
Genom: (+)ssRNA linear
Baltimore: Gruppe 4
Symmetrie: ikosaedrisch
Hülle: vorhanden
Wissenschaftlicher Name
Gadgets Gully virus
Kurzbezeichnung
GGYV
Links

Das Gadgets-Gully-Virus (GGYV, Spezies Orthoflavivirus gadgetsense)[3][4] ist ein Virus, das durch Zecken der Art Ixodes uriae übertragen wird. Diese infizieren während der Blutmahlzeit über den Speichel verschiedene Großpinguine (Kaiserpinguin, Königspinguin) mit dem Virus. Das GGYV ist nach einer Anhöhe (Gadget’s Gully) auf der zwischen Australien und der Antarktis gelegenen Macquarieinsel benannt.

Genomorganisation und Morphologie

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Das Genom des GGYV besteht aus einer linearen, einzelsträngigen RNA mit positiver Polarität. Wie bei allen Flaviviridae umfasst das Genom nur einen offenen Leserahmen, dessen Länge beim GGYV 10.251 nt beträgt. Die Länge der flankierenden, nichtcodierenden Regionen des GGYV ist unbekannt. Die Virusteilchen (Virionen) des GGYV erscheinen im Transmissionselektronenmikroskop als ca. 45 nm große, runde Strukturen mit einem elektronendichten Inneren.

Biologische Bedeutung

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Das GGYV wurde aus 1975 gesammelten Zeckenproben in der Nähe von Königspinguin-Kolonien der Macquarieinsel isoliert und 1985 erstmals beschrieben.[5] In einer 1972 gesammelten Zeckenprobe einer Kolonie von Kaiserpinguinen[6] konnte das GGYV ebenfalls nachträglich nachgewiesen werden. Da der Vektor des Virus, die Zecke Ixodes urinae, auch bei flugfähigen Seevögeln als enzootischer Parasit vorkommt, wird vermutet, dass das GGYV in einer noch nicht identifizierten Seevogelart ein natürliches Reservoir besitzt und möglicherweise auch weltweit auf Tierpopulationen übertragen werden kann. Das GGYV hat nach vergleichenden Untersuchungen neuer Isolate aus dem Jahre 2008 eine nur geringe Variabilität des Genoms und der Antigenität.[7] Eine Gefährdung oder klinisch manifeste Erkrankung von Pinguinen durch das GGYV wurde bislang nicht beobachtet, möglicherweise sind die Pinguinpopulationen ausreichend an das Virus adaptiert. Eine Erkrankung durch das GGYV beim Menschen konnte ebenfalls nicht nachgewiesen werden, obwohl bei etwa 4 % der Einwohner des Great Barrier Reef spezifische Antikörper gegen GGYV gefunden wurden.[8]

Einzelnachweise

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  1. a b c d ICTV: ICTV Taxonomy history: Yellow fever virus, EC 51, Berlin, Germany, July 2019; Email ratification March 2020 (MSL #35)
  2. ICTV Master Species List 2018b.v2. MSL #34, März 2019
  3. ICTV: Taxonomy Browser.
  4. ICTV: Virus Metadata Resource (VMR).
  5. T. D. St George, R. L. Doherty et al.: The isolation of arboviruses including a new flavivirus and a new Bunyavirus from Ixodes (Ceratixodes) uriae (Ixodoidea: Ixodidae) collected at Macquarie Island, Australia, 1975–1979. Am J Trop Med Hyg (1985) 34: S. 406–412 PMID 2984951
  6. R. L. Doherty et al.: Isolation of arboviruses (Kemerovo group, Sakhalin group) from Ixodes uriae collected at Macquarie Island, Southern ocean. Am J Trop Med Hyg (1975)24: S. 521–526
  7. Lee Major, May La Linn, Robert W. Slade et al.: Ticks Associated with Macquarie Island Penguins Carry Arboviruses from Four Genera. In: PLoS ONE, Band 4, Nr. 2, 2009, e4375; PMC 2632750 (freier Volltext)
  8. R. A. Hawkes et al.: Arbovirus infections of humans in New South Wales. Seroepidemiology of the flavivirus group of togaviruses. Med J Australia (1985) 143: S. 555–561 PMID 3007952