Gesprächskreis Nachrichtendienste in Deutschland

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von GKND)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Gesprächskreis Nachrichtendienste in Deutschland e. V. (GKND) wurde am 4. Juli 2003 in Berlin gegründet.[1] Der Verein wurde im Januar 2004 ins Vereinsregister beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg eingetragen und kurz darauf als gemeinnützig anerkannt.

Das offizielle Anliegen des Vereins ist, „zu einer konstruktiven und öffentlichen Diskussion über die geheimen Nachrichtendienste sachlich beizutragen“.[2] Die Initiatoren der Gründung waren unter anderem das ehemalige Spitzenpersonal deutscher Geheimdienste. Das Forum sucht den Kontakt zu den Nachrichtendiensten, schließlich will man deren Vertreter auch als Teilnehmer für die geplanten Veranstaltungen gewinnen. Zugleich versteht sich der Kreis als unabhängiger Think-Tank, der ohne Rücksicht auf politische Erwägungen und bürokratische Eifersüchteleien aktuelle Fragen erörtert.[3]

  • Vorsitzender des Vorstands: Oberst a. D. Klaus Schmidt (ehem. Bundesnachrichtendienst (BND); Vorsitzender des GKND seit April 2022)
  • Stellvertretender Vorsitzender: Wolfgang Krieger, Historiker an der Philipps-Universität Marburg
  • Stellvertretender Vorsitzender: Peter Wolff, Amtsgerichtsdirektor
  • Schatzmeister: Malte Roschinski, Geschäftsführer Plan4Risk
  • Geschäfts- und Schriftführer: Bodo Wegmann
  • Beisitzer sind Gerhard Conrad (ehem. Direktor beim BND und ehem. Direktor eU INTCEN), Hans-Dieter Herrmann (ehem. Direktor beim BND und bis 2022 Vorsitzender der GKND) und Ronald Schulze

Ehrenvorsitzender des GKND war Wolbert K. Smidt. Der ehemalige Erste Direktor im BND hat die Gründung des GKND maßgeblich vorangetrieben und war acht Jahre lang Vorsitzender seines Vorstands.[4]

Ehemaliger Vorsitzender ist Hans-Georg Wieck.

Obwohl bei seiner Gründung beabsichtigt war,[1] nur bestimmte Personengruppen, wie z. B.

  • Wissenschaftler
  • Ehemalige leitende Mitarbeiter der deutschen Nachrichtendienste
  • Politiker
  • Vertreter der Justiz, der Wirtschaft, der Medien und zivilgesellschaftlicher Einrichtungen sowie von Regierungsstellen, die teilweise zugleich Auftraggeber der deutschen Dienste sind,

als Mitglieder aufzunehmen, wurden in der Vereinssatzung keine bestimmten Personengruppen aufgeführt. Für die Beantragung der Mitgliedschaft ist ein schriftlicher Aufnahmeantrag notwendig, über welchen der Gesamtvorstand mehrheitlich entscheidet.[5]

Der GKND unterstützt wissenschaftliche und Medienprojekte wie z. B. die fünfteilige Dokumentation Top Secret – Die Geschichte der Spionage, die von der Bavaria Film[6] für ARD und ORF produziert wurde. Mitglieder des GKND stehen Print-, Online-, Hörfunk- und Fernseh-Medien seit vielen Jahren als Gesprächs- und Interviewpartner zur Verfügung. Sie wirken in aktuellen Livesendungen, die Themen der geheimen Nachrichtendienste, des Terrorismus und der Sicherheitspolitik behandeln, ebenso mit wie sie Hintergrundgespräche führen, als Referenten auftreten und als Fachberater wirken.

Im LIT-Verlag gibt der GKND die Sachbuchreihe „Demokratie und Geheimdienste“ heraus.

Die Unabhängige Historikerkommission (UHK) zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes wird vom GKND u. a. durch die Vermittlung von Zeitzeugen unterstützt. Zu den weiteren Partnern des GKND, mit denen er auch Veranstaltungen zu nachrichtendienstlichen Themen durchführt, gehören u. a. der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK), die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP), die International Intelligence History Study Group, die Europäische Sicherheit & Technik, das Institut für Terrorismusforschung, verschiedene politische Stiftungen, die Clausewitz-Gesellschaft und im Ausland z. B. die Association of Former Intelligence Officers (AFIO, USA).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Presseerklärung zur Gründung des GKND vom 4. Juli 2003 (Memento vom 5. November 2009 im Internet Archive) ()
  2. Otto Köhler: Eichmann, Globke, Adenauer. CIA-Aktenfunde Warum die rechte Hand des Bundeskanzlers geschont werden musste. In: Freitag, die Ost-West Wochenzeitung. 16. Juni 2006, abgerufen am 6. Juni 2018.
  3. Dunkelmänner suchen das Licht. In: Neue Zürcher Zeitung. 1. November 2003, abgerufen am 26. Mai 2021.
  4. Ehrenvorsitzender Wolbert Smidt 31.05.2017
  5. Satzung des Vereins (Memento vom 24. Februar 2015 im Internet Archive) (PDF; 95 kB)
  6. Dokumentarfilm „Top Secret“ im Produktionsarchiv der Bavaria Film