Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik

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Die Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik e. V. (GZL) wurde 1992 in Tübingen vom Lyriker und Gymnasiallehrer Gerhard Oberlin unter der Schirmherrschaft von Karl Krolow gegründet. 1996 verlegte der Verein seinen Geschäftssitz nach Leipzig.

Der Verein hat heute ca. 280 Mitglieder aus 8 Ländern, darunter zahlreiche Träger hoher literarischer Auszeichnungen, und ist damit in Deutschland die größte Vereinigung von Lyrikern. Die Gesellschaft ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten.

Vorstandsvorsitzender des Vereins ist seit 2021 der Leipziger Lyriker, Songwriter, Gitarrist und Sänger Ralph Schüller, von 1996 bis 2021 war es Ralph Grüneberger.

Neben literarischen Veranstaltungen auch überregionaler Bedeutung betreut der Verein die Leipziger Lyrikbibliothek (seit 1998 unter diesem Namen), eine Sammlung zeitgenössischer internationaler Poesie. Die Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik e. V. ediert außerdem seit März 2007 halbjährlich die Zeitschrift Poesiealbum neu in der „Edition kunst & dichtung“.[1][2]

Im Juni 2010 veranstaltete der Verein erstmals die „Tage der Poesie in Sachsen“, zu denen sich Poeten aus dem Bundesgebiet und dem Ausland in Leipzig trafen. Zwei Jahre später, im Juni 2012, fand dieses große Lyrikertreffen im Erzgebirge statt. Aufgrund versagter finanzieller Unterstützung pausierten diese Autorentreffen nach den „Tagen der Poesie in Sachsen: Zwickau 2015“ zunächst, wurden aber 2022 wiederbelebt.

2012 richtete die Gesellschaft erstmals eine Schülerschreibwettbewerb zum Thema „Mobilität“ aus. 2012, 2014, 2017 und 2019 folgten Ausschreibungen von Gedichtfilm-Wettbewerben zu den Hörbüchern „Worte sind Boote“, „Schwarze Ängste“, „Tugenden & Sünden“ bzw. zur Lyrik von Joachim Ringelnatz. 2013 veröffentlichte der als gemeinnützig anerkannte Verein die mehr als 200 Seiten umfassende Dokumentation „Geboren in Tübingen, aufgewachsen in Leipzig. 20 Jahre Lyrikgesellschaft“.

2018 wurde im Rahmen der Publikationen der Lyrikgesellschaft die erste Nummer in der neuen Reihe Die besondere Edition mit Texten von Peter Gosse zum Achtzigsten veröffentlicht, gefolgt 2019 von der Nr. 2 mit Texten von Joachim Ringelnatz „Wassertropfen & Seifenblase“. Das Text-/Hörbuch erschien anlässlich des 4. Gedichtfilmwettbewerbs zur Lyrik des 1883 in Wurzen als Hans Bötticher geborenen Ringelnatz. 2021 erschien die dritte, einer Einzelperson gewidmete Sonderausgabe, zur Würdigung von Wolfgang Rischer.[3]

Poesiealbum-neu-Preis

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Seit 2017 wird der Poesiealbum neu-Preis vergeben. Die Auszeichnung prämiert das von einer Jury ausgewählte beste Gedicht aus den jeweiligen Jahresausgaben des Poesiealbum neu. Dotiert ist der Preis mit einem gravierten Füllfederhalter in Sterlingsilber.

Bisherige Preisträger waren:

Veranstaltungsreihen

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  • Sommernacht der Poesie (Leipzig, 1997–2006)
  • Tübinger Wintertag der Poesie (Tübingen, 2001–2002)
  • Paternosterlesung (überregional, 2002–2005)
  • Lehmanns Lyriknacht (Leipzig, 2007–2008)
  • Poetisches Podium (Leipzig, 2008–2011)
  • Tage der Poesie in Sachsen (Sachsen, 2010–2022)
  • Poesiealbum neu-Lesetour (bundesweit, 2013)
  • ZWIE SPRACHE (Leipzig, seit 2013)

Einzelnachweise

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  1. Berliner Zeitung vom 6. Dezember 2007: Die Zeiten für Lyrik sind gar nicht so schlecht
  2. Lyrikzeitung-online vom 4. November 2007: 39. „Poesiealbum“ und „Poesiealbum neu“
  3. Jürgen Paxmann: Ein Lyriker aus Süpplingen beschreibt, was nur die Poesie kann. 15. Januar 2021, abgerufen am 28. Juni 2023 (deutsch).