Gabrielle Beyer
Gabrielle Beyer, auch Gabriele Beyer, geboren als Gabrielle Bertrand (* 1737 in Lunéville; † 11. April 1802 in Wien), war eine österreichische Malerin.[2]
Leben und künstlerischer Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gabrielle Bertrand, deren Geburtsjahr in zeitgenössischen Lexika mit 1730 angegeben wird,[3] kam 1738 nach Wien, wo ihr Vater François (Franz) Bertrand Schlosshauptmann von Schönbrunn wurde. Der Ortswechsel der Bertrands von Lunéville nach Schönbrunn stand vermutlich mit der Heirat des Herzogs Franz Stephans von Lothringen mit Maria Theresia von Österreich im Jahre 1736 in Zusammenhang.
Gabrielle Bertrand wurde Kammerdienerin der Töchter Maria Theresias und zwar von Marie Karolina (1752–1814) und Marie Antoinette (1755–1793). Aufgrund ihres zeichnerischen Talents unterrichtete sie die beiden Erzherzoginnen in Mal- und Zeichenunterricht.
Ihr künstlerisches Augenmerk lag auf Pastell- und Miniaturtechniken. Es ist denkbar, dass Jean-Étienne Liotard, dessen Werke am Wiener Hof geschätzt wurden, ihr Vorbild war. Im Jahre 1771 wurde sie als vollwertiges Mitglied in die Akademie der bildenden Künste Wien aufgenommen.[4] Im gleichen Jahr hatte sie den Bildhauer, Maler und Gartenarchitekten Johann Christian Wilhelm Beyer (1725–1796) geheiratet, dem u. a. ein großer Anteil an der figurativen Ausstattung des Schönbrunner Schlossparks zugeschrieben wird. Gabrielle Beyer beteiligte sich nachweislich an Kunstausstellungen der Wiener Akademie in den Jahren 1774, 1777 und 1786.[5]
Für das Jahr 1785 ist ihre Scheidung von J. C. Wilhelm Beyer vermerkt.[6]
Sie starb mit 65 Jahren am 11. April 1802 im Haus Himmelpfortgasse 21 in Wien.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ignaz de Luca: Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch. Band 1/Teil 2, Wien 1778.
- Ausstellungskatalog: Verzeichnis von der k.k. Adademie bildender Künste aufgestellten Kunstwerke, Wien 1786.
- Felix Czeike: Historisches Lexikon, Band 1, A–Da, Wien 1992.
- Constantin von Wurzbach: Beyer, Gabriele. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 1. Theil. Universitäts-Buchdruckerei L. C. Zamarski (vormals J. P. Sollinger), Wien 1856, S. 365 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gabriele Beyer-Bertrand
- Gabriele Beyer, geb. von Bertrand
- Himmelpfortgasse 21 im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien, Inv.-Nr. GG-185.
- ↑ Neil Jeffares: Dictionary of pastellists before 1800. 23. Juni 2020, abgerufen am 12. März 2022 (englisch).
- ↑ Ignaz de Luca: Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch. Band 1, Teil 2. Wien 1778, S. 290.
- ↑ Gabrielle Beyer im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
- ↑ Verzeichnis der von der k. k. Akademie bildender Künste aufgestellten Kunstwerke, Wien 1786.
- ↑ Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Band 1, A-Da. Wien 1992.
Personendaten | |
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NAME | Beyer, Gabrielle |
ALTERNATIVNAMEN | Beyer, Gabriele; Bertrand, Gabrielle (Geburtsname); Bertrand, Gabriele (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Malerin |
GEBURTSDATUM | 1737 |
GEBURTSORT | Lunéville |
STERBEDATUM | 11. April 1802 |
STERBEORT | Wien |