Gambia Armed Forces

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Gambia Armed Forces
Führung
Oberbefehlshaber: Staatsoberhaupt von Gambia
Verteidigungsminister: Sheikh Omar Faye[1]
Militärischer Befehlshaber: Generalstabschef Yankuba Drammeh[2]
Militärische Stärke
Aktive Soldaten: 4.100[3]
Wehrpflicht: Nein[4]
Wehrtaugliche Bevölkerung: 446.933 (Männer und Frauen, Alter 15–24; 2021)[4]
Wehrtauglichkeitsalter: 18. – 25. Lebensjahr[4]
Haushalt
Militärbudget: 14,8 Mio. US-$ (2020)[5]
Anteil am Bruttoinlandsprodukt: 0,8 % (2020)[6]
Geschichte
Gründung: 1996

Die Gambia Armed Forces (GAF, deutsch Gambische Streitkräfte), die in der heutigen Form seit Änderung der Verfassung 1996 bestehen, sind das rund 4100 Soldaten starke Militär des westafrikanischen Staates Gambia.[3] Sie gehören zum gambischen Verteidigungsministerium (Ministry of Defence), welches dem Office of the President untersteht, der damit Oberbefehlshaber der Streitkräfte (Commander-In-Chief of the Armed Forces) ist.[7] Eine Wehrpflicht besteht nicht.

Die gambischen Streitkräfte wurden betreffend Ausbildung und technischer Hilfe zunächst bis zu dem Putsch von 1994 durch britische, später durch nigerianische Militärs unterstützt. Aber auch die Vereinigten Staaten, China und die Türkei arbeiteten mit den gambischen Streitkräften zusammen.

Nach 1994 arbeitete die GAF mit den Militärs der Türkei und Libyen zusammen.

Gliederung und Ausstattung

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Gambia Armed Forces ist unterteilt in:

Die Dienstgrade in der National Army

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Die Dienstgrade in der Armee:[13]

Jahr Ausgaben
in US-Dollar
Ausgaben in %
bz. auf BIP
1997 3,1 Millionen 0,4 %
2000 2,9 Millionen 0,3 %
2003 2,9 Millionen 0,2 %
2006 3,3 Millionen 0,3 %
2009 6,9 Millionen 0,5 %
2012 11,3 Millionen 0,8 %
2015 15,6 Millionen 1,0 %
2018 11,8 Millionen 0,7 %
2020 14,8 Millionen 0,8 %

Der Anteil der Staatsausgaben für Verteidigung liegt mit 14,8 Millionen US-Dollar ungefähr bei 0,8 Prozent des Bruttoinlandsproduktes.[5][6] Damit gehört Gambia zu den Staaten mit den geringsten Militärausgaben weltweit.

Man verzichtete zunächst bei Erhalt der Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich auf eine kostspielige Berufsarmee, denn aufgrund des gambisch-senegalesischen Verteidigungsabkommen von 1965 konnten senegalesische Truppen Hilfe leisten.[14] Man hatte lediglich eine 750 Mann starke Polizeieinheit und eine halb so viele Köpfe zählende Field Force.[15]

Mitglieder der Presidential Guard beim abendlichen Ausritt der Pferde

Das Verteidigungsabkommen wurde auch beim abgewendeten Putsch vom 30. Juli 1981 genutzt. Im Anschluss wurde die paramilitärische Field Force, die teils mit in den Putsch verwickelt war, aufgelöst und Gambia und Senegal unterzeichneten einen Vertrag, der unter anderem die Vereinigung der Streitkräfte in der Konföderation Senegambia vorsah. Gambia baute dazu eine kleine Armee von zunächst 200 Mann auf, die Heer, Marine und Luftwaffe umfasst. Weiter gab es eine 700 Mann starke Militärpolizei.

Die Konföderation bestand bis zum 30. September 1989, als Gambia aus dem Bund austrat. Senegalesische Truppen wurden zuvor aus Gambia abgezogen.

In Liberia engagiert sich Gambia an einer von der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) geführten ECOWAS Friedenstruppe.[16] Als die gambischen Soldaten vom liberianischen Bürgerkrieg zurückkehrten, gab es heftige Proteste wegen ausstehender Frontzulagen. Der Kommandeur der Armee trat wegen der Proteste zurück und ein Nigerianer wurde zum Nachfolger bestimmt. Mit Nigeria wurde Anfang 1992 ein bilaterales Verteidigungsabkommen geschlossen.

Am 22. Juli 1994 verlangten erneut vom Dienst in Nigeria zurückkehrende Soldaten ihre Frontzulagen. Sie wurden am Flughafen von ihren nigerianischen Offizieren, die zum Empfang Präsident Dawda Jawaras bereit waren, entwaffnet. In Banjul folgten Protestaktionen der Soldaten, sie besetzten das Telekommunikationszentrum, den Flughafen und andere strategisch wichtige Punkte. Der 29-jährige Leutnant Yahya Jammeh als Anführer der Armed Forces Provisional Ruling Council (AFPRC) enthob Jawara seines Amtes und die Rebellen legten alle politischen Aktivitäten lahm. Jammeh erklärte sich zum Präsidenten der Republik.[15][17]

Die abgesonderte Einheit Gambia National Gendarmerie (GNG), die zeitweise Tactical Support Unit genannt wurde, wurde im Anschluss an den Putsch von 1994 mit den anderen Einheiten zusammengeführt.[8]

Teile der Streitkräfte haben sich an zahlreichen Friedenseinsätzen beteiligt. So beispielsweise an der ECOWAS Monitoring Group und an der AU geführten Mission African Union Mission in Sudan (AMIS) waren sie beteiligt.

Weitere Beteiligungen an Auslandseinsätzen:

Persönlichkeiten

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Chef des Verteidigungsstabes (Chief of Defence Staff of the Gambia Armed Forces, CDS)

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Chief of Defence Staff of the Gambia Armed Forces
Amtszeit Amtsinhaber Streitkräfte Anmerkung
1999 bis 2004 Colonel Baboucarr Jatta Gambia Armed Forces
ab November 2004 bis Dezember 2004 Lieutenant Colonel Vincent Jatta Gambia Armed Forces
ab 2004 bis 2005 Lieutenant Colonel Assan Sarr Gambia Armed Forces
ab 2005 bis 2006 Lieutenant Colonel Ndure Cham Gambia Armed Forces
ab 2006 bis 2009 Major General Lang Tombong Tamba Gambia Armed Forces
ab 2009 bis 2012 Lieutenant General Masaneh Kinteh Gambia Armed Forces
ab Juli 2012 bis 2017 Lieutenant General Ousman Badjie Gambia Armed Forces
ab Februar 2017 bis März 2020 Lieutenant General Masaneh Kinteh Gambia Armed Forces
ab März 2020 Major General Yankuba Drammeh Gambia Armed Forces

Weitere Persönlichkeiten der gambischen Streitkräfte

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Der Armed Forces Football Club ist auch in der höchsten gambischen Fußball-Klasse, der GFA League First Division vertreten. Sie haben in der Saison 2002/03 die Meisterschaft gewonnen.

  • Arnold Hughes, Harry A. Gailey: Historical dictionary of the Gambia (= African historical dictionaries. Bd. 79). Scarecrow Press, Lanham MD u. a. 1999, ISBN 0-8108-3660-2
Commons: Streitkräfte Gambias – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Lamin Gibba: Gambia: Police Honour Gina Bass With a Promised Built Compound. AllAfrica.com, 13. August 2021, abgerufen am 1. September 2021 (englisch).
  2. Adama Tine: 250 GAF personnel to be trained on Turkish language. In: The Point. 7. April 2021, abgerufen am 1. September 2021 (englisch).
  3. a b c d International Institute for Strategic Studies (Hrsg.): The Military Balance 2021. 121. Auflage. Taylor & Francis, 2021, ISBN 978-1-03-201227-8, S. 467–468.
  4. a b c The World Factbook–Gambia. Central Intelligence Agency, abgerufen am 1. September 2021.
  5. a b Military expenditure by country, in constant (2019) US$ m., 1988–2020. (PDF) Stockholm International Peace Research Institute, abgerufen am 1. September 2021.
  6. a b Military expenditure by country as percentage of gross domestic product, 1988–2020. (PDF) Stockholm International Peace Research Institute, abgerufen am 1. September 2021.
  7. Republic of the Gambia: Office of the President. auf www.qanet.gm (englisch), Zugriff 17. April 2017
  8. a b c Arnold Hughes, Harry A. Gailey: Historical dictionary of the Gambia (= African historical dictionaries. Bd. 79). 3rd edition. Scarecrow Press, Lanham MD u. a. 1999, ISBN 0-8108-3660-2
  9. Ein Foto der gambischen Suchoi Su-25 Zugriff 2. September 2021
  10. Su-25KM Scorpion Frogfoot A Zugriff 30. September 2007
  11. World Air Forces 2021. (PDF) In: flightglobal.com. Abgerufen am 2. September 2021.
  12. Republic of Gambia sells VIP Il-62M to Belarus. ch-aviation, 12. August 2021, abgerufen am 2. September 2021 (englisch).
  13. Gambia National Army / Gambia National Army. In: uniforminsignia.org. Abgerufen am 9. Februar 2017 (britisches Englisch).
  14. Ilona Hupe: Gambia. Kleines Urlaubsparadies in Westafrika. Mit Ausflügen in den Senegal. Der anspruchsvolle Begleiter für Ihre Reise nach Gambia. Reiseführer mit aktuellen Tips und Informationen. 2., aktualisierte Auflage. Hupe, München 1999, ISBN 3-932084-19-5
  15. a b Rosel Jahn: Gambia. Reiseführer mit Landeskunde. Mit einem Reiseatlas (= Mai’s Weltführer. Bd. 29). Mai, Dreieich 1997, ISBN 3-87936-239-4
  16. The Evolution and Conduct of ECOMOG Operations in West Africa (Memento vom 5. April 2013 im Internet Archive) Mitikishe Maxwell Khobe
  17. Jojo Cobbinah: Senegal, Gambia. Praktischer Reiseführer an die Westspitze Afrikas. 3., aktualisierte, neu bearbeitete Auflage. Meyer, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-89859-103-4
  18. Gambia’s FIRST FEMALE ARMY GENERAL DECORATED (Memento vom 19. Dezember 2013 im Internet Archive) The Daily Observer (online) vom 12. Mai 2011