Régiment des Gardes françaises

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Régiment des Gardes françaises


Ordonnanzfahne 1691–1789
Aktiv 1563 bis 1789
Staat Frankreich
Streitkräfte Armee des Ancien Régime
Truppengattung Infanterie
Typ verstärktes Infanterieregiment
Stärke 9600
Unterstellung Königliche Garde
Standort Paris
Führung
Kommandeur Letzter: Louis Marie Florent du Châtelet

Das Régiment des Gardes françaises war eines der beiden Infanterieregimenter der königlichen Garde (Maison militaire du roi) in Frankreich.[1] Es wurde 1563 noch unter der Bezeichnung „Garde du Roi“ aufgestellt.

Das Regiment „marschierte allzeit an der Spitze der französischen Infanterie“.[2][3]

Aufstellung und Umbenennungen in chronologischer Reihenfolge

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  • 1. August 1563: Aufstellung des Régiment de la Garde du Roi aus je fünf Enseignes des „Régiment de Richelieu“ und des „Régiment de Charry“, die beide aufgelöst wurden.
  • 1566: Umbenennung in Régiment de Strozzi mit Verlust des Gardestatus[4]
  • 1566: Das Régiment de la Garde du Roi wurde entlassen.
  • 1569: Aufstellung des Régiment des Gardes françaises aus Teilen des „Régiment de Strozzi“, welches aufgelöst wurde.
  • 1573: Kassiert[5]
  • 1574: Wiederaufstellung des Régiment des Gardes françaises
  • 1. September 1789: Auflösung

Seit 1691 gab es eine neue Ordonnanz- und Leibfahne. In jedem der Viertel befanden sich jetzt 41 goldene Lilien.

  • Die Uniform war blau, mit roter Abzeichenfarbe und weißen Verzierungen
Hôtel de Montmorency, Boulevard des Capucines, Dépôt der Gardes françaises

Auf Anregung von Pierre de Bourdeille, genannt Brantôme, wurden 1563 das „Régiment de la Garde du Roi“ für König Charles IX. aufgestellt. Das „französisch“ in ihrem Namen war bei der Umbenennung 1569 nur gewählt worden um sie von den anderen königlichen Garden, der Garde écossaise und den Gardes suisses zu unterscheiden. Die Gardes françaises wurden nach und nach immer mehr verstärkt. Es handelte sich um eine Elitetruppe, die zusammen mit der Schweizergarde die „Garde de l'extérieur“ (also die Garde „außerhalb“) bildete und die königlichen Paläste daher von außen bewachte. Die Gardes françaises schritten allen anderen Infanterieeinheiten voran, das betraf auch ihre alten Rivalen, die Gardeschweizer.

Die Rekrutierung erfolgte aus den besten Leuten der Linienregimenter. Es handelte sich dabei meistens um nicht adlige Soldaten, weswegen es diesen und auch den „bas-officiers“, (den heutigen Unteroffizieren entsprechend) nicht möglich war, Offizier zu werden. Die Offiziere entstammten dem privilegierten Stand und wurden bevorzugt von den Musketieren abgeworben, so zum Beispiel der Charles de Batz-Castelmore d’Artagnan.

Die Offiziere der Gardes françaises[6] hatten das Privileg sich mit ihren Angelegenheiten direkt an das Parlament in Paris zu wenden.

Einige der Kompanien waren in Paris stationiert, um in der Hauptstadt im Bedarfsfall für öffentliche Ruhe und Ordnung zu sorgen. Die Kaserne in der Rue de Babylone im 7. Arrondissement war 1780 für die Gardes françaises gebaut worden. Heute beherbergt sie eine Einheit der Garde républicaine.

Das Regiment stand in enger Beziehung zu der Pariser Bevölkerung, was auch an der großen Anzahl der von den Gardes françaises besetzten Wachen lag.

  • 1563: bei der Aufstellung bestanden 10 Kompanien zu je 50 Mann
  • 1574: bei der zweiten Aufstellung, bestanden 12 Kompanien
  • 1600: Aufstockung auf 20 Kompanien
  • 1601: Reduzierung auf 18 Kompanien
  • 1612: Aufstockung auf 20 Kompanien
  • 1635: Aufstockung auf 30 Kompanien
  • 1689: Aufstockung auf 32 Kompanien, davon zwei Grenadierkompanien. Gesamtpersonalstand: 9.600 Mann
  • 1701: Am 16. April gab es eine Veränderung per königlichem Dekret. Colonel des Regiments wurde der Maréchal la Feuillade, dem er es überließ alle Offiziersstellen der Leibkompanie zu vergeben, die von Seiner Majestät personalmäßig verstärkt wurde. Außer dem Capitaine-lieutenant würde die Kompanie über drei Lieutenants, drei Sous-lieutenants, zwei Ensignes, von denen einer die Fahne und der andere ein Sponton zu tragen habe, verfügen. Nach dem Tod von la Feuillade ging die Stelle des Colonel an den Maréchal de Boufflers über. Gleichzeitig wurde verfügt, dass die Einnahmen aus dem Verkauf der Offiziersstellen künftig an die Krone fallen sollten. Dadurch wurde Boufflers eine nicht unerhebliche Einnahmequelle entzogen, wo la Feuillad noch enorme Summen zugefallen waren.

Als Veränderung schlug er dem König vor, die Leibkompanie – so wie in den anderen Kompanien des Regiments – auf vier Offiziere zu reduzieren und dafür den Offiziersbestand der beiden Grenadierkompanien zu verdoppeln. Das war dem König nicht unangenehm, da die Offiziersstellen bei den Grenadieren mit einem höheren Kaufpreis verbunden waren als in der Leibkompanie.

Der König suchte dann im ganzen Regiment die Offiziere für die Grenadierkompanien aus:

  • Für die Kompanie Saillant: Fontlebon als Lieutenant, Blorac als Sous-lieutenant und Caderset als Enseigne
  • Für die Kompanie Montgeorge: Mistral als Lieutenant, Chaponay als Sous-lieutenant, und der Chevalier de Montsorea als Enseigne.[7]
  • 1719 bestand das Regiment aus 33 Kompanien, davon drei Grenadierkompanien.
  • Mit Dekret des Königs vom 10. November 1733, hatte das Régiment des Gardes françaises wie folgt zu bestehen:[8]
1 Colonel
1 Lieutenant-colonel
1 Major (Für die Verwaltung zuständig)
6 Aides-major (Gehilfen des Major)
6 Sous aides-major (Untergehilfen des Major)
33 Capitaines (Kompaniechefs)
36 Lieutenants (Oberleutnants)
36 Sous-lieutenants (Leutnants)
66 Enseignes (Fähnriche)
33 Gentilhommes (Adelige ohne Rang im Offiziersstand) – zusammen: 218 Offiziere.
198 Sergeants (Feldwebel) – je sechs pro Kompanie
132 Tambours (Trommler) – je vier pro Kompanie
30 Fahnen
  • Sechs Bataillone zu je fünf gewöhnliche Kompanien zu je 140 Mann und einer halben Grenadierkompanie zu 55 Mann. Pro Bataillon also 755 Mann und insgesamt 4530 Mann im Regiment.

Für den inneren Dienst und die Versorgungsangelegenheiten waren zuständig:

Der Commissaire général
2 Commissaires-aides (Gehilfen)
2 Maréchaux des logis (Maréchal de logis – berittener Feldwebel)
1 Aumonier (Regimentsgeistlicher)
1 Sergent d'ordre (etwa:Unteroffizier vom Dienst)
1 Auditeur (Schreiber)
1 Médecin (Regimentsarzt)
2 Aide (Arztgehilfen)
2 Chirurgiens (Feldschere)
1 Apotiquaire (Apotheker)
1 Tambour-major
1 Aide (Gehilfe)
6 Contrôleurs
1 Prévôt général (Generalprofoß)
1 Lieutenant de prévôt (Profoß-Oberleutnant)
1 Greffier (Protokollschreiber)
12 Archers (eigentlich Bogenschützen, eine Art Militärpolizei)
1 Executeur de justice (Henker)
  • Unter Louis XV. bestand das Regiment noch aus 4.100 Mann

Im 18. Jahrhundert bildete die Gardes françaises mit den Gardes suisses eine Infanteriebrigade.

Das Regiment in der Schlacht bei Fontenoy, 1745 (nicht zeitgenössisches Bild von Henri Félix Emmanuel Philippoteaux)

Pfälzischer Erbfolgekrieg

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Spanischer Erbfolgekrieg

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Polnischer Thronfolgekrieg

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Österreichischer Erbfolgekrieg (1740–1748)

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Siebenjähriger Krieg

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Französische Revolution

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Aktion der Gardes françaises am 12. Juli 1789 gegen das, vom Prince de Lambesc kommandierte Régiment Royal-Allemand cavalerie

Am 12. Juli 1789 stellten sich die Gardes françaises auf Seiten der Pariser Bevölkerung gegen das Kavallerieregiment Royal-Allemand, das einen Volksauflauf zerstreuen sollte. Die Kavalleristen nahmen den Kampf jedoch nicht auf, sondern zogen sich zurück, wobei sie nach einem Schusswechsel drei Verwundete hatten. Am 14. Juli 1789 standen sechs Kompanien des Regiments in Paris, wo sich fünf von ihnen mit dem Volk verbündeten und am Sturm auf die Bastille teilnahmen.

Die im Jahre 1789 neuerrichtete Garde nationale bestand zum großen Teil aus ehemaligen Angehörigen der Gardes françaises. Unter ihnen befand sich auch der Colonel des Regiments Galiot Mandat de Grancey, der 1792 Nachfolger von La Fayette als Kommandeur der Garde nationale wurde.

Persönlichkeiten, die im Regiment gedient haben

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  1. Die, in ihren Fahnen die Lilien führenden Regimenter wie z. B. „du Roi“, „de la Reine“ oder „la Couronne“ hatten zwar ebenfalls einen elitären Status, gehörten jedoch nicht zur Garde
  2. « Rangs réglés » durch Louis XIV. vom 26. März 1670
  3. Lemau de la Jaisse, « Abrégé de la carte générale du militaire de France » 1734 S. 88
  4. Simon Lamoral le Pippre de Nœuville „Abrégé chronologique et historique de l’origine du progrès et de l’état actuel de la maison du Roi et de toutes les troupes de France“ Everard Kints Liège 1735 Kap. 3 Abschnitt 3
  5. Kassiert ist die unehrenhafte Auflösung, so wegen Feigheit am Feind, Meuterei oder ähnlichen Vergehen
  6. sie selbst verwendeten stets „aux gardes“ (etwa „zur Garde“ gehörig) um sich von den anderen Garden hervorzuheben, deren Offiziere nur „des Gardes“ – also „der Garden“ waren
  7. Gabriel-Jules de Gosnac et Edouard Pontal: « Mémoires du marquis de Sourches sur le règne de Louis XIV », Kapitel 7, 1888
  8. Lemau de la Jaisse, « Abrégé de la carte générale du militaire de France » 1734 S. 89.
  9. Guerres de religion-Miquel S. 348.
  10. Mémoires de la Société de l'histoire de Paris et de l'Île-de-France, 1874, S. 143.
  11. de Courcelles, « Dictionnaire des généraux français », Abschnitt 1 S. 8
  • Lemau de la Jaisse: „Abrégé de la carte générale du militaire de France“. Paris 1734.
  • Capitaine Noël Lacolle: „Histoire des Gardes-Françaises“ Paris 1901.
  • Simon Lamoral le Pippre de Nœuville: „Abrégé chronologique et historique de l’origine du progrès et de l’état actuel de la Maison du Roi et des troupes de France“ Éditeur Everard Kints Liège 1735 Band 3 (online)
  • de Courcelles: „Dictionnaire historique et biographique des généraux français“. Paris 1820.
  • Gabriel-Jules de Gosnac, Edouard Pontal: „Mémoires du marquis de Sourches sur le règne de Louis XIV“ Éditeur Librairie Hachette Paris 1888 (online)
  • Liliane Funcken, Fred Funcken: Historische Uniformen. Band 1: 18. Jahrhundert. Französische Garde und Infanterie, britische und preußische Infanterie. Mosaik-Verlag, München 1977, ISBN 3-570-04361-4, S. 38 ff.
  • Adrien Pascal, Jules François Le Comte, Germain Nicolas Brahaut, François Sicard: Histoire de l’armée et de tous les régiments depuis les premiers temps de la monarchie française jusqu’à nos jours. Band 1. Barbier, Paris 1847, S. 300–306, (online)