Gau Chutizi
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Der Gau Chutizi (auch Chuntizi, Gudici ...) war eine mittelalterliche Gaugrafschaft zwischen den Flüssen Saale und Mulde. In diesem Gau lag das 974 genannte Forstgebiet Miriquidi, das von Kaiser Otto II. dem Bistum Merseburg geschenkt wurde und lange Zeit irrtümlich als Erzgebirgswald gedeutet wurde. Der Gau lag im östlichen Teil der Mark Merseburg, zugehörig war ein breiter Landstreifen östlich der Mulde, der von Thietmar von Merseburg als chutizi orientalis bezeichnet wurde. Magdeborn wurde 969 als im Gau Chutizi liegend bezeichnet.
Grafen im Gau Chutizi
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gunther von Merseburg († 13. Juli 982 bei Cotrone), 974 Graf im Gau Chutizi[1]
- Rikdag II. († 985), 978 Markgraf von Meißen, 982 Markgraf von Merseburg und Zeitz, 983 Graf im Gau Chutizi, Gau Daleminzi und Schwabengau.
- Hermann I. († 1038), 1007 Graf in Bautzen, 1009 Markgraf von Meißen, 1028 Graf im Hassegau und im Gau Chutizi (Ekkehardiner); ⚭ Sommer 1002 Regelinda (* 989, † nach 21. März 1016), Tochter des Boleslaw I. Chrobry, 992 Fürst und 1025 König von Polen (Piasten)
- Ekkehard II. (1009 bezeugt, † 24. Januar 1046), Hermanns Bruder, Graf im Gau Chutizi und in Burgward Teuchern, 1032 Markgraf der Ostmark, begraben in Naumburg; ⚭ Uta († 23. Oktober ...), wohl Uta von Ballenstedt, Schwester des Grafen Esiko im Schwabengau (Askanier)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gerhard Billig: Die Burgwardorganisation im obersächsisch-meißnischen Raum: archäologisch-archivalisch vergleichende Untersuchungen. Veröffentlichungen des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden 20, Dt. Verl. der Wiss, Berlin 1989, ISBN 3-326-00489-3.
- Leo Bönhoff: Chutizi orientalis. In: Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde Bd. 31, 1910, S. 1–28.
- Robert Holtzmann: Der Slawengau Chutizi und der Ort Schkeuditz. In: Otto Korn (Hrsg.): Zur Geschichte und Kultur des Elb-Saale-Raumes. Festschrift für Walter Möllenberg, Burg bei Magdeburg 1939, S. 39–52.
- Reinhard Spehr: Christianisierung und früheste Kirchenorganisation in der Mark Meißen. Ein Versuch. In: Judith Oexle (Hrsg.): Frühe Kirchen in Sachsen. Ergebnisse archäologischer und baugeschichtlicher Untersuchungen (Veröffentlichungen des Landesamtes für Archäologie und Landesmuseum für Vorgeschichte 23) Stuttgart 1994, ISBN 3-8062-1094-2, S. 8–63.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Königsurkunde von Otto II. vom 30. August 974, ausgestellt in Frohse: die Burg Zwenkau im Gau Chutizi in der Grafschaft Gunthers. RI II,2 n. 670, in: Regesta Imperii Online, http://www.regesta-imperii.de/id/0974-08-30_1_0_2_2_0_189_670 (Abgerufen am 12. November 2019).