Geiß-Nidda

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Geiß-Nidda
Stadt Nidda
Koordinaten: 50° 24′ N, 8° 58′ OKoordinaten: 50° 24′ 12″ N, 8° 58′ 5″ O
Höhe: 152 (141–170) m ü. NHN
Fläche: 6,88 km²[1]
Einwohner: 1010 (2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 147 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Dezember 1970
Postleitzahl: 63667
Vorwahl: 06043

Geiß-Nidda ist ein Stadtteil von Nidda im hessischen Wetteraukreis.

Geographische Lage

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Der Ort liegt in der nördlichen Wetterau. Geiß-Nidda liegt im südwestlichen Teil von Nidda.

Evangelische Kirche Geiß-Nidda
Jüdischer Friedhof

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Geiß-Nidda erfolgte im Jahr 1232 unter dem Namen Gisnith bzw. de Ginsheide.[3] Von 1317 stammt eine Erwähnung als Gysneit und im 15. Jahrhundert wurde Geiß-Nidda als Gysniyde erwähnt.

Die Kirche wurde im 13./14. Jahrhundert erbaut.

Die Gemeinde Geiß-Nidda beabsichtigte 1485, Mitmärker im Markwald Berstadt zu werden. Doch dies gelang nicht, ein weiterer Versuch scheiterte 1530. Heute ist lediglich die Besitzerfamilie des Schleifelder Hofs Mitmärker im Markwald Berstadt.[4]

Früher wurde bei Geiß-Nidda Braunkohle abgebaut, die zum Salzsieden in Bad Salzhausen benötigt wurde.

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Geiß-Nidda:

„Geisnidda (L. Bez. Nidda) evangel. Pfarrdorf; liegt 12 St. von Nidda, hat 106 Häuser und 605 Einw., die, außer 14 Juden, evangelisch, und welche bis auf 24 Handwerker und 10 Bergleute, Bauern sind. Der Ort hat 1 Kirche, 1 kleine Kapelle auf dem Kirchhof, und in der Nähe, bei Salzhausen ein Braunkohlenwerk. – Der Ort wurde im Jahr 1234 durch einen Streit bekannt, den die Herrn von Lißberg mit der Abtei Fuld wegen der dasigen Kapelle führten, und in welchem entschieden wurde, daß sie zur Pfarrei Dauernheim gehöre. Von Geisnidda war 120 von der Gerichtsbarkeit Domanial und 1920 derselben gehörten der Familie von Krug und den Klevesahlschen Erben. Im Jahr 1821 wurde die Patrimonialgerichtsbarkeit und niedere Polizeigewalt, so wie alle damit verbundenen einzelnen Gerechtsamen, von den von Krugischen Erben an den Staat abgetreten.“[5]

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten zum 1. Dezember 1970 die bis dahin selbständigen Gemeinden Bad Salzhausen, Borsdorf, Fauerbach bei Nidda, Geiß-Nidda, Harb, Kohden, Michelnau, Ober-Lais, Ober-Schmitten, Ober-Widdersheim, Stornfels, Ulfa, Unter-Schmitten, Wallernhausen und die Stadt Nidda zur neuen Stadt Nidda.[6][7] Für die ehemals eigenständigen Gemeinden sowie für die Kernstadt wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[8]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Geiß-Nidda angehört(e):[1][9][10]

Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Geiß-Nidda 960 Einwohner. Darunter waren 27 (2,8 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 165 Einwohner unter 18 Jahren, 387 waren zwischen 18 und 49, 222 zwischen 50 und 64 und 186 Einwohner waren älter.[20] Die Einwohner lebten in 435 Haushalten. Davon 144 Singlehaushalte, 129 Paare ohne Kinder und 105 Paare mit Kindern, sowie 51 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 81 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 300 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[20]

Einwohnerentwicklung

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• 1791: 337 Einwohner[14]
• 1800: 293 Einwohner[21]
• 1806: 444 Einwohner, 91 Häuser[16]
• 1829: 605 Einwohner, 106 Häuser[5]
• 1867: 661 Einwohner, 141 bewohnte Gebäude[22]
• 1875: 642 Einwohner, 141 bewohnte Gebäude[23]
Geiß-Nidda: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2022
Jahr  Einwohner
1791
  
337
1800
  
293
1806
  
444
1829
  
605
1834
  
623
1840
  
664
1846
  
679
1852
  
693
1858
  
676
1864
  
676
1871
  
664
1875
  
642
1885
  
579
1895
  
571
1905
  
670
1910
  
664
1925
  
647
1939
  
664
1946
  
977
1950
  
935
1956
  
749
1961
  
809
1967
  
820
1970
  
872
1980
  
?
1990
  
?
1996
  
1.156
2000
  
1.137
2006
  
1.060
2010
  
1.022
2011
  
960
2016
  
994
2019
  
1.010
2022
  
1.010
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Nidda[24][2]; Zensus 2011[20]

Historische Religionszugehörigkeit

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• 1829: 591 evangelische (= 98,01 %), 12 jüdische (= 1,99 %) Einwohner[5]
• 1961: 720 evangelische (= 89,00 %), 89 katholische (= 11,00 %) Einwohner[1]

Ortsvorsteher ist Jörg Lind (Stand 2021).[25]

Sehenswürdigkeiten

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Die Kirche ist eine frühgotische Dorfbasilika des 13. Jahrhunderts mit romanischem Westturm und hochgotischem Fünfachtelschluss (14. Jahrhundert). Oberhalb des Dorfes liegt ein umfriedeter jüdischer Friedhof mit einigen noch erhaltenen Gräbern.

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Geiß-Nidda

Den öffentlichen Personennahverkehr stellt die Verkehrsgesellschaft Oberhessen sicher. An weiteren Einrichtungen finden sich ein Bürgerhaus, drei Kinderspielplätze und ein Kindergarten.

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Infolge der Rheinbundakte.
  3. Trennung zwischen Justiz (Landgericht Nidda) und Verwaltung,
  4. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs. Infolge des Deutschen Krieges wurde die Provinz Oberhessen dort zwangsweise Mitglied.
  5. Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Oberhessen aufgelöst.
  6. Infolge des Zweiten Weltkriegs.
  7. Am 1. Dezember 1970 als Ortsbezirk zur Stadt Nidda.

Einzelnachweise

  1. a b c d Geiß-Nidda, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Wetteraukreis: Bevölkerung: Einwohner/-innen nach Ortschaften. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. August 2023; abgerufen im Januar 2024.
  3. Albert Huyskens, Quellenstudien zur Geschichte der hl. Elisabeth, Landgräfin von Thüringen, Wunder-Protokoll 12. Becker, Krankheit und Wunderheilung, Wunder-Protokoll 12, S. 173
  4. Ingo Kattenberg, Markwald Berstadt, Göttingen 1994, S. 28.
  5. a b c Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S. 82 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Zusammenschluß der Stadt Nidda und der Gemeinden Bad Salzhausen, Borsdorf, Fauerbach, Geiß-Nidda, Harb, Kohden, Michelnau, Ober-Lais, Ober-Schmitten, Ober-Widdersheim, Stornfels, Ulfa, Unter-Schmitten, Wallernhausen im Landkreis Büdingen zur neuen Stadt „Nidda“ vom 24. November 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 49, S. 2290, Punkt 2281 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,3 MB]).
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 351 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  8. Hauptsatzung. (PDF; 101 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Nidda, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im März 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/www.nidda.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  9. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  10. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  11. Martin Röhling: Niddaer Geschichtsblätter. Heft 9. Die Geschichte der Grafen von Nidda und der Grafen von Ziegenhain. Hrsg.: Niddaer Heimatmuseum e. V. Im Selbstverlag, 2005, ISBN 3-9803915-9-0, S. 75, 115.
  12. Die Zugehörigkeit des Amtes Nidda anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  13. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 13 ff., § 26 Punkt d) IX. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  14. a b Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1791. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1791, S. 203 ff. (Online in der HathiTrust digital library).
  15. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 9 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  16. a b Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1806. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1806, S. 268 ff. (Online in der HathiTrust digital library).
  17. Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band 22. Weimar 1821, S. 421 (online bei Google Books).
  18. Georg W. Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt 1830, S. 181 ff. (online bei Google Books).
  19. Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
  20. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 54 und 106, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.
  21. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1800. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1800, S. 222 ff. (Online in der HathiTrust digital library).
  22. Wohnplätze 1867. In: Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1877, OCLC 162730484, S. 121 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  23. Wohnplätze 1875. In: Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 15. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1877, OCLC 162730484, S. 14 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  24. Nidda in Zahlen. In: Webauftritt (aus Webarchiv). Stadt Nidda, archiviert vom Original am 4. Oktober 2011; abgerufen im April 2024.
  25. Ortsbeiräte und Ortsvorsteher | Nidda - Die Stadt am Fluss. Abgerufen im April 2024.
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