Georg von der Decken (General)
Georg Julius Wilhelm Ludwig von der Decken, ab 1835 Graf von der Decken (* 23. November 1787 in Oederquart; † 20. August 1859 in Rumpenheim), war ein hannoverscher General der Kavallerie.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sein Vater war Otto Friedrich von der Decken, Besitzer von Oerichsheil und Holenwisch. Seine Mutter war Sophia Juliane von Goeben, die zweite Ehefrau des Vaters. Georg hatte zwölf Geschwister und fünf Halbgeschwister. Zusätzlich wuchs Georg zusammen mit seinem Vetter Johann Friedrich auf, weil dessen Eltern sich keinen Lehrer für ihre Kinder leisten konnten.[1][2][3][4]
Karriere
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Georg trat 1804 als Fahnenjunker in das 1. leichte Dragoner- (später Husaren-)Regiment der King’s German Legion ein. In diesem Regiment nahm er an den Expeditionen 1805 nach Hannover und 1807 nach Kopenhagen teil. Er kämpfte mit großer persönlicher Auszeichnung von 1809 bis 1814 in Spanien und Portugal, so dass er von Beamish[5] als Lieutenant und Rittmeister wiederholt genannt wird, namentlich im Gefecht bei Barouillet am 10. September 1813, wo er zu Fuß als Volontär Portugiesen führte und verwundet wurde. Eine zweite schwere Wunde erhielt er am 27. Februar 1814 bei Orthez. 1815 focht er bei Waterloo. Ab 1816 war er als Major im Garde-Husaren-Regiment der Hannoverschen Armee, stieg im Januar 1831 zum Oberstleutnant auf und wurde am 1. Februar 1838 zum Regimentskommandeur ernannt. Als Oberst erhielt Decken Anfang Januar 1845 das Kommando über die 1. Kavallerie-Brigade und avancierte in dieser Eigenschaft Anfang Juni 1846 zum Generalmajor. Mit der Beförderung zum Generalleutnant erfolgte am 5. Mai 1851 seine Ernennung zum Generalinspekteur der Kavallerie. Decken wurde am 30. Mai 1855 General der Kavallerie und ein Jahr später auch Mitglied des Staatsrates.
Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Georg von der Decken hatte einen unehelichen Sohn mit dem Namen Georg Wilhelm Decken (* 24. Oktober 1823). Laut Kirchenbuch in Hannover-Hainholz ist die Mutter Marianne Samuel eine Jüdin aus Pyrmont, die als Dienstmagd in Hannover arbeitete.[6]
Georg heiratete 1833 Louise Caroline Marie Friederike von Hessen, eine Tochter Friedrichs III. von Hessen-Kassel-Rumpenheim. Die Ehe blieb kinderlos. Ihre Schwester Auguste von Hessen war verheiratet mit Adolphus Frederick, 1. Duke of Cambridge, der 1831 Vizekönig von Hannover wurde. Der Adjutant und später Oberadjutant von Adolphus Frederick war viele Jahre lang Georgs Vetter, Graf Johann Friedrich von der Decken.
Im Januar 1835 wurde Georg von der Decken in den Grafenstand erhoben.[7][8][9]
Graf Georg und seine Frau Luise wurden im Mausoleum bei der Schlosskirche Rumpenheim beigesetzt.[10]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wilhelm von der Decken: Die Familie von der Decken in ihren verschiedenen Verhältnissen …. 1865, Nota 5, S. 99–101 (digital.ub.uni-duesseldorf.de).
- Bernhard von Poten: Die Generale der Königlich Hannoverschen Armee und ihrer Stammtruppen. Beiheft zum Militär-Wochenblatt. Mittler & Sohn, Berlin 1903, S. 310.
- Karl Ernst Hermann Krause: Decken, Georg Julius Wilhelm Ludwig Graf von der. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 2.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Herwart und Thassilo von der Decken: Stammtafeln der Familie von der Decken. 1994, S. 46.
- ↑ Thassilo von der Decken, Claudia Bei der Wieden: Güter und Höfe der Familie von der Decken. Stade 1998, S. 288–294.
- ↑ Wilhelm von der Decken: Die Familie von der Decken in ihren verschiedenen Verhältnissen …. 1865, Stammtafeln, S. 53. (digital.ub.uni-duesseldorf.de).
- ↑ Hinzufügung vom 26. Juni 1800 zum Testament des Vaters Otto Friedrich von der Decken (1732–1804) im Staatsarchiv Stade.
- ↑ North Ludlow Beamish: Geschichte der koeniglich deutschen Legion. Band 1 und 2 (books.google.de).
- ↑ Thassilo von der Decken Anmerkungen zu den Stammtafeln 1998, dort auf Seite 315 unten der Hinweis mit Fußnote Nr. 533 siehe Anlage. Die Anlage ist vermutlich der Brief von Ilse Marquart-Decken von 1936 und er befindet sich vermutlich im Nachlass von Thassilo von der Decken (1911–1995) im Staatsarchiv Stade.
- ↑ Wilhelm von der Decken: Die Familie von der Decken in ihren verschiedenen Verhältnissen …. 1865, Urkunden, S. 150.
- ↑ Friedrich W. B. F. von dem Knesebeck: Archiv für Geschichte und Genealogie. 1842, S. 229–231 Grafendiplom für Georg von der Decken vom 30. Januar 1835 (books.google.de).
- ↑ Hermann Grote: Geschlechts- und Wappenbuch des Königreichs Hannover und des Herzogthums Braunschweig. 1852, dort zum Wappen der Grafen von der Decken: 1. Beschreibung der Wappen, S. 5–6 (Textarchiv – Internet Archive) und 2. nichtfarbige Ausgabe Wappentafel A18 (Textarchiv – Internet Archive) und 3. farbige Ausgabe Wappentafel A18 (books.google.de).
- ↑ World History: In der Liste der Familienmitglieder sind Luise Nr. 8 und Georg Nr.9. Das Mausoleum wurde 1964 geräumt und die Gebeine in einer Gruft an der Südseite der Schlosskirche Rumpenheim beigesetzt. (worldhistory.de).
Personendaten | |
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NAME | Decken, Georg von der |
ALTERNATIVNAMEN | Decken, Georg Julius Wilhelm Ludwig Graf von der |
KURZBESCHREIBUNG | hannoverscher General der Kavallerie |
GEBURTSDATUM | 23. November 1787 |
GEBURTSORT | Oederquart |
STERBEDATUM | 20. August 1859 |
STERBEORT | Rumpenheim |
- Hannoverscher Staatsrat
- General der Kavallerie (Hannover)
- Person in den Koalitionskriegen (Vereinigtes Königreich)
- Angehöriger der King’s German Legion
- Großkreuz des Guelphen-Ordens
- Träger des Roten Adlerordens 1. Klasse
- Träger des Ordens der Eisernen Krone (I. Klasse)
- Familienmitglied des Adelsgeschlechts Decken (Oerichsheiler Linie)
- Deutscher
- Geboren 1787
- Gestorben 1859
- Mann