Peabody Award

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Peabody Awards vor der Verteilung (2003)

Das George-Foster-Peabody-Awards-Programm (oder einfach Peabody Awards), benannt nach dem amerikanischen Geschäftsmann und Philanthropen George Foster Peabody, würdigt hervorragende und anerkennenswerte Leistungen bei amerikanischen Radio- und Fernsehstationen (National Association of Broadcasters), Netzwerken, Online-Medien, Produktionsorganisationen und Einzelpersonen. Die dabei gewürdigten Produktionen werden in sieben Kategorien aufgeteilt: Nachrichten, Dokumentationen, Kinderprogramme, Ausbildung, interaktive Programme und Dienst an der Öffentlichkeit.

Da bei der Auszeichnung eher auf vorzügliche Qualität als auf Popularität oder kommerziellen Erfolg geachtet wird, wird der Peabody jährlich an etwa 25–35 Gewinner (bei mehr als 1000 Einreichungen) vergeben.[1][2] Da Einreichungen aus mehreren Sparten und Produktionsarten angenommen werden, werden die abgegebenen Produktionen bei Beratungen der Jury nach „herausragender Qualität aus sich selbst heraus“ beurteilt.[3]

Jede Produktion wird daraufhin ausgewertet, ob sie die erforderlichen Maßstäbe erreicht, die innerhalb ihres eigenen Kontextes dargestellt werden.[2][4] Dabei wählen die jeweiligen Produzenten selbst aus, welche ihrer Produktionen diese Anforderungen erfüllen, um sie dann mit einer Gebühr von 350 US-Dollar (225 US-Dollar für Radio) einzureichen.[5]

1938 bildete die National Association of Broadcasters einen Ausschuss, der herausragende Leistungen im Hörfunk anerkennen sollte.[6] Ausschussmitglied Lambdin Kay, zu jener Zeit Direktor des öffentlichen Dienstes für WSB (AM) in Atlanta, Georgia, wird das Verdienst zugeschrieben, dass er den Peabody Award erschaffen hat. Benannt wurde dieser nach dem Geschäftsmann und Philanthropen George Foster Peabody, der die Gelder spendete, um die Auszeichnungen zu ermöglichen.[7][8] Lessie Smithgall, Mitarbeiterin des WSB, machte Lambdin mit John E. Drewry vom Henry W. Grady College of Journalism and Mass Communication der University of Georgia bekannt, der diese Idee unterstützte.[8][9] Der Peabody Award wurde 1940 gegründet und das Grady College of Journalism dessen fester Sitz.[3]

Die Peabody-Auszeichnungen waren ursprünglich nur für Hörfunk gedacht, wurden jedoch 1948 auch für Fernsehauszeichnungen eingeführt. In den späten 1990er Jahren kamen zusätzliche Kategorien für Produktionen hinzu, die im World Wide Web veröffentlicht wurden.[2] Werke, die ausschließlich für Filmtheatervorführungen geschaffen wurden, werden jedoch nicht zugelassen.

Peabody Beurteilung

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Der Beurteilungsprozess für die Peabody-Auszeichnung ist ungewöhnlich streng.[3] Die Auswertung der mehr als 1.000 Einträge, die normalerweise Anfang Februar eingehen, beginnt mit rund 30 Ausschüssen, die aus mehreren Personen des Kollegiums bzw. Mitarbeitern der University of Georgia sowie ausgewählten Studenten bestehen.[10] Jeder Ausschuss ist beauftragt, sich eine kleine Anzahl von Einreichungen anzusehen bzw. anzuhören und dann schriftliche Empfehlungen an die Peabody-Juroren abzugeben. Die Peabody-Juroren bilden ein 17-köpfiges Gremium aus Gelehrten, Kritikern und Experten der Medienindustrie.[10] Diese Juroren diskutieren bei intensiven Vorgesprächen in Los Angeles und Washington, D.C. ihre eigene Auswahl und die Empfehlungen der Ausschüsse. Schließlich versammelt sich das Gremium Ende März in den Peabody-Büros auf dem Gelände der University of Georgia für endgültige Beratungen und Vorführungen. Jede Produktion wird nach ihrer eigenen inhaltlichen Qualität beurteilt. Das einzige Kriterium ist eine hervorragende Qualität. Die Juroren fragen sich, ob die eingereichte Produktion von Bedeutung ist, ob diese erzählt werden sollte, ob sie uns als Bürger informiert oder dabei hilft, einander besser zu verstehen.[11] Nur einstimmig ausgewählte Werke erhalten Peabody-Auszeichnungen.[3] Bei der Auswahl gibt es keine festgelegte Anzahl an Verleihungen. 2013 gab es mit 46 Prämierungen die meisten Peabody-Preisträger.[12]

Schlüsselpersonen

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George Foster Peabody, 1907
  • George Foster Peabody (1852–1938), Namensgeber der Auszeichnungen, war ein erfolgreicher Anlagebankier, der einen großen Teil seines Vermögens für Bildung und soziale Unternehmen spendete.
  • Lambdin Kay war Vorsitzender für Auszeichnungen der Landesvereinigung der Rundfunksender (National Association of Broadcasters), als er gebeten wurde, einen Preis zu schaffen, um die führenden Radioprogramme des Landes zu ehren, wie es der Pulitzer für Druckererzeugnisse bereits tat.
  • John E. Drewry (1902–1983) wurde erster Dekan des Henry W. Grady College of Journalism and Mass Communication der University of Georgia, als diese Position 1940 etabliert wurde. Im gleichen Jahr half er Lambdin Kay, die Peabody Awards zu etablieren, um herausragende Qualität im Rundfunk anzuerkennen.
  • Worth McDougald (1926–2007) diente als Direktor des George-Foster-Peabody-Auszeichnungsprogramms an der University of Georgia von 1963 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1991.
  • Barry Sherman (1952–2000) war Direktor des Programms von 1991 bis zu seinem Tod im Jahr 2000.[13]
  • Horace Newcomb hatte den Lambdin-Kay-Vorsitz für die Peabodys von 2001 bis 2013 inne.[1]
  • Jeffrey P. Jones wurde im Juli 2013 Nachfolger von Horace Newcomb und ist derzeit Lambdin-Kay-Vorsitzender für die Peabodys im Grady College of Journalism and Mass Communication an der University of Georgia.[14]

Auszeichnungen, Bekanntmachungen und Zeremonien

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Jedes Jahr im Frühling verkünden die Peabody-Veranstalter die Preisträger für die Arbeit des vorangegangenen Jahres. Traditionell werden die Ankündigungen der Sieger durch eine einfache Pressemitteilung und/oder eine Pressekonferenz bekanntgegeben. In den letzten Jahren gaben die Organisatoren jedoch auch im Fernsehen einige Peabody-Empfänger bekannt. Dadurch wollten sie ihre Bemühungen erweitern, die Öffentlichkeit über die Auszeichnungen zu informieren. In einem Beitrag des Fernsehsenders CBS This Morning im April 2014 wurden die Peabody-Gewinner 2013 angekündigt.[15] Im April 2015 wurden die Peabodys des Jahres 2014 über einen 8-Tage-Zeitraum bekanntgegeben, wobei die Empfänger der Unterhaltungsbranche im Fernsehprogramm ABCs von Good Morning America veröffentlicht wurden.[16]

Die formellen Präsentationen der Peabody Awards finden traditionell Ende Mai bzw. Anfang Juni statt und werden in der Regel bei einem Mittagessen in New York City abgehalten. Die Zeremonie für die Empfänger des Jahres 2014 fand jedoch zum ersten Mal während einer nächtlichen Preisverleihung am 31. Mai 2015 statt, die von Fred Armisen[16] veranstaltet wurde. Im Laufe der Jahre waren unter den Gastgebern der Peabody-Zeremonie bekannte Personen, wie Walter Cronkite, Lesley Stahl, Jackie Gleason, Jon Stewart, Morley Safer, Larry King,[2][17] und Ira Glass.[15] Von 2014 bis 2016 wurden die Peabody Awards auf einem zeitversetzten Band über den Kabel/Satelliten-Kanal Pivot,[18] ausgestrahlt, der die 74. Zeremonie am 21. Juni 2015 übertragen hatte.[19] Die 75. Zeremonie, die am 21. Mai 2016 stattgefunden hatte, wurde von Pivot am 6. Juni 2016 übertragen.[20] Am 2. Juni 2017 wurde ein Fernsehspecial der 76. Annual Peabody Awards Ceremony auf den beiden Sendern PBS und FUSION ausgestrahlt.[21]

Archiv der Peabody Awards

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Die Sammlung der Peabody Awards ist das Aushängeschild der Walter J. Brown Medienarchiv & Peabody Auszeichnungssammlung. Die Archive sind in dem Richard B. Russell Gebäude für Spezialsammlungsbibliotheken untergebracht, das sich in der Nähe des nördlichen Geländes der University of Georgia befindet. Die Mission des Archivs ist, die Filme und das Tonmaterial zu bewahren und zu beschützen, die das kollektive Gedächtnis der Rundfunkübertragungen und die Geschichte des Staates Georgia und seinen Menschen widerspiegeln, sowie den Zugang zum Archiv zu ermöglichen. Die Sammlung enthält fast jeden Eintrag seit der ersten Auszeichnung jeder großen Rundfunkübertragung in den Vereinigten Staaten. Radioeinträge begannen im Jahr 1940 und für das Fernsehen im Jahr 1948, und mindestens 1.000 neue Einträge werden jedes Jahr von lokalen, nationalen und internationalen Produzenten eingereicht. Die Sammlung bietet einen kulturellen Querschnitt des Fernsehens von seinen Anfängen bis in die Gegenwart, mit Nachrichten, Dokumentationen, Unterhaltung, Bildung und Kinderprogrammen. Sobald die Beurteilungen abgeschlossen sind, werden alle Einträge in die Hauptbibliothek gebracht, wo sie eingehend katalogisiert, eingestuft und langfristig konserviert werden.[22]

Commons: Peabody Award – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Lee Shearer, „UGA names new Peabody director“ (Memento vom 5. Juni 2013 im Internet Archive), Athens Banner-Herald, 27. März 2001, abgerufen am 7. September 2016
  2. a b c d Moore, Frazier, „Emmys over? Now let's get acquainted with the Peabodys“, The Daily Courier (Google News), Associated Press, 26. September 2002, abgerufen am 7. September 2016
  3. a b c d Robert Koehler, „Peabody board casts wide net for excellence“, Variety, 21. Mai 2011, abgerufen am 7. September 2016
  4. Jenny Lawhorn, „NPR Wins Peabody Award for Iraq Reporting“, NPR, 4. September 2005, abgerufen am 7. September 2016
  5. „Submit an Entry for Consideration“, Peabody Awards official, 13. Oktober 2014, abgerufen am 7. September 2016
  6. „Broadcasters Honor Rusk“, The Albany Herald (Google News), Associated Press, 19. Januar 1989, abgerufen am 7. September 2016
  7. „Radio: New Order of Merit“, TIME (Time Inc.), 7. April 1941, (Abo erforderlich), abgerufen am 7. September 2016
  8. a b „60 Minutes Journalist To Deliver UGA's Peabody-Smithgall Lecture“ (Memento vom 6. Januar 2014 im Internet Archive), TheStreet.com, PR Newswire, 16. März 2011, abgerufen am 7. September 2016
  9. „Local business icons inducted into hall of fame“ (Memento des Originals vom 6. Januar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.accessnorthga.com, AccessNorthGa, 13. April 2012, abgerufen am 7. September 2016
  10. a b Lance Cummins, „Local student to judge Peabodys“ (Memento vom 7. April 2014 im Internet Archive), TheCitizen, abgerufen am 7. September 2016
  11. Auswahlkriterien des Peabody Award, peabodyawards.com, abgerufen am 4. Oktober 2016
  12. „Peabody Hands Out A Record 46 Awards“, von TVNewsCheck, 2. April 2014, abgerufen am 7. September 2016
  13. „About the Authors“, McGraw-Hill Higher Education, 2008, ISBN 0-07-313580-1, abgerufen am 7. September 2016
  14. „The Peabody Awards“, peabodyawards.com, abgerufen am 7. September 2016
  15. a b „Ira Glass Will Host 73rd Annual Peabody Awards“ (Memento des Originals vom 12. März 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.peabodyawards.com, von der Peabody Auszeichnungen Website (zugegriffen am 16. April 2015), abgerufen am 7. September 2016
  16. a b Announcement of early 74th Peabody Award winners von PeabodyAwards.com (zugegriffen am 15. April 2015), abgerufen am 7. September 2016
  17. „Larry King Hosting Peabody Awards“, The Huffington Post, Associated Press, 7. März 2011, abgerufen am 7. September 2016
  18. „Participant Media’s Pivot to Broadcast Peabody Awards Through 2016“, von Variety, 17. März 2014, abgerufen am 26. Februar 2022
  19. „Special ‘The 74th Annual Peabody Awards on Pivot’ to Premiere Sunday, June 21 - Ratings - TVbytheNumbers.Zap2it.com“ (Memento des Originals vom 5. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/tvbythenumbers.zap2it.com, TVbytheNumbers, abgerufen am 7. September 2016
  20. Jana Lynn French, 75th Anniversary Peabody Awards Ceremony on Pivot, peabodyawards.com, abgerufen am 4. Oktober 2016
  21. Erik Pedersen: Peabody Awards 2017 To Air On PBS & Fusion; Rashida Jones Set As Host, Deadline, 3. April 2017, abgerufen am 26. Februar 2022
  22. „History: UGA Libraries Walter J. Brown Media Archives & Peabody Awards Collection“, uga.edu, abgerufen am 7. September 2016