Heorhij Tibilow

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Heorhij Tibilow (russisch Георгий Тибилов, ukrainisch Георгій Тібілов/Heorhij Tibilow; * 6. November 1984 in Ordschonikidse) ist ein russischer bzw. ukrainischer Ringer. Er war, für Russland startend, Junioren-Weltmeister 2003 im Mittelgewicht und, für die Ukraine startend, Vize-Europameister 2008 im Halbschwergewicht, jeweils im freien Stil.

Heorhij Tibilow, ein Russe ossetischer Herkunft, begann 1994 mit dem Ringen. Er konzentrierte sich dabei auf den freien Stil. Es stellte sich schon bald sein großes Talent heraus. Die Trainer Aslan Tokajew, Ruslan Schawlochow, Juri Nazarenko und Artur Basajew hatten bzw. haben ihren Anteil an den Erfolgen von Heorhij Tibilow.

Dieser startete seine internationale Laufbahn mit einem Sieg bei der Junioren-Weltmeisterschaft 2003 in Istanbul. Er gewann dort mit einem 4:1-Punktsieg über Steffen Hartan aus Deutschland den Titel im Mittelgewicht. Im Jahre 2004 wurde er in Sofia auch Junioren-Europameister im Halbschwergewicht. Hier bezwang er im Endkampf Salih Erinc aus der Türkei.

Der Übergang von der Junioren- in die Seniorenklasse stellte sich für Heorhij Tibilow als äußerst schwierig heraus. Das lag daran, dass in seiner der Gewichtsklasse in Russland mit Kuramagomed Kuramagomedow, Georgi Gogschelidse und Chadschimurad Gazalow drei absolute Weltklasseringer vorhanden waren, an denen Heorhij Tibilow nicht vorbeikam. Er kam deshalb vorerst zu keinen weiteren Starts bei internationalen Meisterschaften mehr.

2006 entschloss er sich deshalb für die Ukraine zu starten, musste sich aber auch dort zunächst gegen harte Konkurrenz durchsetzen. Er ist Angehöriger von Dinamo Charkiw. 2008 schaffte er aber die Qualifikation für die Europameisterschaft in Tampere. In Tampere startete er im Halbschwergewicht und feierte Siege über die sehr starken Ringer Hakan Koc aus der Türkei, Vincent Aka-Akesse aus Frankreich und Dániel Ligeti aus Ungarn. Er stand damit im Endkampf Georgi Gogschelidse gegenüber, der zwischenzeitlich in sein Heimatland Georgien zurückgewechselt war und unterlag diesem nach Punkten. Der Gewinn der Vize-Europameisterschaft war für Heorhij Tibilow aber ein großer Erfolg.

Bei den Olympischen Spielen in Peking siegte er über Hakan Koc aus der Türkei, verlor aber gegen den späteren Olympiasieger Schirwani Muradow aus Russland und gegen Chetag Gasjumow aus Aserbaidschan und kam auf den 5. Platz.

Internationale Erfolge

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Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse
2003 1. Junioren-WM in Istanbul Mittel mit Siegen über Ruslan Bacala, Moldawien, Viliam Katsimasov, Griechenland, Kurt Backes, USA, Yumagali Mamutow, Kasachstan und Steffen Hartan, Deutschland
2004 1. Junioren-EM in Sofia Halbschwer mit Siegen über Zwiad Sisauri, Georgien, Ilimdar Sajidow, Ukraine, und Salih Erinc, Türkei
2005 3. „Umachanow“-Memorial in Chassawjurt Halbschwer hinter Georgi Gogschelidse, Georgien, und Ruslan Scheikow, Tadschikistan
2005 1. Alexander-Medwed-Turnier in Minsk Halbschwer vor Aljaksandr Schamarau, Belarus, und Nik Fekete, USA
2005 1. Intern. Turnier in Kiew Halbschwer vor Ruslan Scheikow, Rolf Scherrer, Schweiz, und Wassili Tesmenezki, Ukraine
2007 1. Intern. Turnier in Kiew Halbschwer vor Wassili Tesmenezki, Ukraine, und Eldar Atakschiew, Aserbaidschan
2007 1. „Stepan-Sargisjan“-Memorial in Tiflis Halbschwer vor Belduch Gawaschelischwili und Georgi Gogschelidse, beide Georgien, und Salimchan Majomedaliew, Russland
2008 2. EM in Tampere Halbschwer mit Siegen über Hakan Koc, Türkei, Vincent Aka-Akesse, Frankreich, und Dániel Ligeti, Ungarn, und einer Niederlage gegen Georgi Gogschelidse, Georgien
2009 5. OS in Peking Halbschwer mit einem Sieg über Hakan Koc und Niederlagen gegen Schirwani Muradow, Russland, und Chetag Gasjumow, Aserbaidschan
2009 12. Golden-Grand-Prix in Baku Halbschwer Sieger: Kurban Kurbanow, Usbekistan vor Arslanbek Aliew, Russland, und Chetag Gasjumow

Anm.: alle Wettbewerbe im freien Stil, OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, Mittelgewicht, bis 84 kg, Halbschwergewicht, bis 96 kg Körpergewicht

  • Fachzeitschrift Der Ringer aus den Jahren 2003 bis 2008,
  • International Wrestling Database des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig

Profil von Heorhij Tibilow bei United World Wrestling