Hartmut Schreier
Gert-Hartmut Schreier (* 11. Oktober 1952 in Schwerin) ist ein deutscher Schauspieler.[1]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hartmut Schreier studierte an der Staatlichen Schauspielschule (Fachschule) in Berlin (aus der 1981 die Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin hervorging) und absolvierte diese im Jahr 1974. Kurz darauf erhielt er ein Engagement am Staatstheater in seiner Geburtsstadt Schwerin, das er im Jahre 1982 verließ, um an der Volksbühne Berlin zu arbeiten. Hier spielte er als Mitglied des Ensembles bis zum Jahr 1991, seitdem ist er als freier Schauspieler tätig. In der DDR war Schreier in einigen Rollen für das Fernsehen der DDR und für die DEFA tätig und spielte unter anderem in den Serien Polizeiruf 110 und Der Staatsanwalt hat das Wort. Eine seiner bedeutendsten Hauptrollen spielte er in der Verfilmung von Der Mexikaner Felipe Rivera nach der gleichnamigen Erzählung von Jack London unter der Regie von Edgar Kaufmann. Im Theater des Westens hatte Schreier zudem weitere erfolgreiche und regelmäßige Auftritte.
In Schwerin war Schreier als inoffizieller Mitarbeiter Jürgen Schwarz für das Ministerium für Staatssicherheit tätig.[2] Dort beobachtete er Kollegen und Mitarbeiter und lieferte Berichte an seinen Führungsoffizier Oberleutnant Lindemann. Als Dank durfte Schreier an Weihnachten 1978 seinen Vater, der im diplomatischen Dienst in der Schweiz tätig war, besuchen. Er bekam einen Pass und wurde mit reichlich Reisegeld (in Ost- und Westwährung) versehen, nebst eines kleinen Kontaktauftrags.
Von 1992 bis 2010 spielte Schreier in der ZDF-Serie SOKO 5113 die Rolle des Kriminalkommissars Manfred „Manne“ Brand. In der Folge vom 1. März 2010 starb er den Serientod. Schreier wollte seine Rolle ursprünglich noch einige Jahre weiterspielen und zeigte sich enttäuscht über die Entscheidung des ZDF, das laut einer Presseerklärung mit der Trennung „auf der Höhe der Zeit“ bleiben wollte.[3][4]
Hartmut Schreier wirkte als Schauspieler vor der Kamera bis zum Jahr 2013 in mehr als 60 Film-und-Fernsehproduktionen mit.[5][6][7][8][9] Er war auch gelegentlich als Synchronsprecher tätig.[10]
Schreier ist seit 2001 verheiratet, hat keine Kinder und lebt mit seiner Frau in Mecklenburg-Vorpommern.[11]
Filmografie (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1977: Ein Schneemann für Afrika
- 1977: Eine vollkommen erlogene Geschichte
- 1983: Spinnefix
- 1983: Zeitzünder (TV)
- 1984: Der Mexikaner Felipe Rivera
- 1984: Polizeiruf 110: Im Sog (TV-Reihe)
- 1984: Klassenkameraden
- 1985: Polizeiruf 110: Verlockung (TV-Reihe)
- 1985: Unternehmen Geigenkasten
- 1986: Der Staatsanwalt hat das Wort: Paule
- 1987: Kiezgeschichten
- 1987: Schauspielerin: Jetzt kommt Karli
- 1987: Der Staatsanwalt hat das Wort: Für Elise
- 1987: Polizeiruf 110: Die alte Frau im Lehnstuhl (TV-Reihe)
- 1988: Polizeiruf 110: Flüssige Waffe (TV-Reihe)
- 1988: Polizeiruf 110: Mitternachtsfall (TV-Reihe)
- 1989: Späte Ankunft (Fernseh-Zweiteiler)
- 1989: Flugstaffel Meinecke
- 1989: Der Staatsanwalt hat das Wort: Blaue Taube soll fliegen
- 1989: Der Staatsanwalt hat das Wort: Noch nicht zu Hause
- 1990: Der Drache Daniel
- 1989: Konstantin und Alexander (Fernsehfilm)
- 1990: Abschiedsdisco
- 1990: Polizeiruf 110: Ball der einsamen Herzen (TV-Reihe)
- 1990: Schlaraffenland
- 1991: Polizeiruf 110: Todesfall im Park (TV-Reihe)
- 1992: Praxis Bülowbogen (Folge: Der goldene Westen)
- 1992: Unser Lehrer Doktor Specht
- 1992–2010: SOKO 5113
- 1993: Polizeiruf 110: …und tot bist du (TV-Reihe)
- 1994: Fritze Bollmann will nicht angeln (Fernsehserie, sieben Folgen)
- 1994: Liebling Kreuzberg: Berlin ist ein Dorf
- 1995: Kriminaltango
- 1995: Tatort: Endstation (TV-Reihe)
- 1995: Die Staatsanwältin
- 1996: Im Namen des Gesetzes, Folge: Ganovenehre
- 1997: Solo für Sudmann
- 2000: Küstenwache, Folge: Gefährliche Fracht
- 2002: Der Bulle von Tölz: Liebespaarmörder
- 2002: Sperling – Sperling und der stumme Schrei
- 2002: Samt und Seide (TV-Reihe)
- 2003: Nicht ohne meinen Anwalt, Folge: Frontenwechsel
- 2003: Der Landarzt
- 2003: Stubbe – Von Fall zu Fall, Folge: Opfer im Zwielicht
- 2004: Hallo Robbie!, Folge: Flaschenpost
- 2004: Alphateam – Die Lebensretter im OP, Folge: Mutterblitz
- 2006: Die Rosenheim-Cops, Folge: Die doppelte Venus
- 2010: Rosamunde Pilcher: Flügel der Liebe
- 2011: In aller Freundschaft: Helden
- 2011: Ein starkes Team – Blutsschwestern
- 2012: Drei Stunden
- 2013: Tiere bis unters Dach: Trüffelschweine
- 2013: Notruf Hafenkante: Schweigen ist Kupfer
Hörspiele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1987: Jacob Grimm/Wilhelm Grimm: Drosselbart (Drosselbart) – Regie: Maritta Hübner (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1988: Jan Drda: Der vergessene Teufel (Mattes) – Regie: Karlheinz Liefers (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1988: Pjotr Pawlowitsch Jerschow: Gorbunok, das Wunderpferdchen – Regie: Norbert Speer (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1988: Hans Siebe: Porzellan (Reimann) – Regie: Achim Scholz (Kriminalhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1990: Rita Herbst: Eine schrecklich nette Person (Brade) – Regie: Detlef Kurzweg (Kriminalhörspiel/Kurzhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1991: Alexander Wolkow: Der Zauberer der Smaragdenstadt (Anführer der Affen) – Regie: Dieter Scharfenberg (Hörspiel – LITERA junior)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christine Baumann: Hinter den Kulissen. Inoffizielle Schweriner Theatergeschichten 1968 bis 1989. 2. erg. Auflage. Landesbeauftragte für Mecklenburg-Vorpommern für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der Ehemaligen DDR, Schwerin 2011, ISBN 978-3-933255-37-2.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hartmut Schreier bei IMDb
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hartmut Schreier | Schauspieler. Abgerufen am 1. Juli 2024.
- ↑ Silke Flegel: „Das Gegenteil einer Nische“: Ent-Deckungen im Theaterbetrieb der DDR. In: bpb.de. 20. September 2012, abgerufen am 23. Juli 2021.
Felix Johannes Enzian: 27 IM hinter der Bühne bei Christoph Schroth: Eine Studie enthüllt die Machenschaften der Stasi am Schweriner Staatstheater. In: lr-online.de. 3. Dezember 2011, archiviert vom am 14. Juli 2013; abgerufen am 23. Juli 2021.
Landesbeauftragte für Mecklenburg-Vorpommern für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der Ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik: Hinter den Kulissen. Inoffizielle Schweriner Theatergeschichten 1968 bis 1989. 2. Auflage. Landesbeauftragte für Mecklenburg-Vorpommern für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der Ehemaligen DDR, Schwerin 2011, ISBN 978-3-933255-37-2, S. 64 ff., 119 ff. - ↑ Manuel Weis: Hartmut Schreier muss die „SOKO“ verlassen. In: quotenmeter.de. 26. Februar 2010, abgerufen am 23. Juli 2021.
- ↑ Zauberspiegel - SOKO 5113: Die Ermordung des Manne Brand oder der Rausschmiss des Schauspielers Hartmut Schreier. Abgerufen am 1. Juli 2024.
- ↑ imfernsehen GmbH & Co KG: Filmografie Hartmut Schreier. 11. Oktober 2010, abgerufen am 1. Juli 2024.
- ↑ Hartmut Schreier - Serien, Sendungen auf TV Wunschliste. Abgerufen am 1. Juli 2024.
- ↑ Gert-Hartmut Schreier | filmportal.de. Abgerufen am 1. Juli 2024.
- ↑ imfernsehen GmbH & Co KG: Filmografie Gert-Hartmut Schreier. Abgerufen am 1. Juli 2024.
- ↑ Hartmut Schreier - Schauspieler - CASTFORWARD | e-TALENTA. Abgerufen am 1. Juli 2024.
- ↑ Deutsche Synchronkartei | Sprecher | Hartmut Schreier. Abgerufen am 1. Juli 2024.
- ↑ Uta Schorn und Hartmut Schreier über ihre Freundschaft. Abgerufen am 1. Juli 2024.
Personendaten | |
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NAME | Schreier, Hartmut |
ALTERNATIVNAMEN | Schreier, Gert-Hartmut (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 11. Oktober 1952 |
GEBURTSORT | Schwerin |