Géza von Bolváry

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Géza von Bolváry (1938)

Géza Maria von Bolváry-Zahn (* 26. Dezember 1897 in Budapest, Österreich-Ungarn; † 11. August 1961 in München[1]) war ein ungarischer Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur. Unter seiner Regie entstanden Filme wie Das Lied ist aus (1930), Der dunkle Tag (1943), Schwarze Augen (1951) oder Das gab’s nur einmal (1958).

Der Sohn eines Fabrikanten und Gutsbesitzers besuchte in Budapest nach dem Gymnasium die königliche Ludovika Militärakademie und diente anschließend bei der ungarischen Landwehr (Honvéd-Husaren). Nach dem Ersten Weltkrieg schied er als Rittmeister aus dem Militärdienst. Anschließend verdiente er seinen Lebensunterhalt bei der neu entstandenen ungarischen Filmindustrie. Er begann seine Karriere um 1920 als Schauspieler in verschiedenen Stummfilmen, wechselte aber bald zur Firma Star-Film, wo er als Regisseur und Dramaturg debütierte. 1922 engagierte ihn der Filmkonzern Emelka in München für vier Jahre als Regisseur. Ab 1921[2] oder 1923[3] war er mit der Schauspielerin Helene Mattyasovszky verheiratet, die 1943 verstarb.

Zwischen 1926 und 1928 war er in Berlin bei der Filmfirma Fellner & Somlo tätig und ging danach für ein Jahr nach London zu British International Pictures. 1929 gelang ihm sein erster großer Erfolg mit Zwei Herzen im 3/4 Takt, einer Geschichte um einen Walzer, der einen Komponisten und ein Mädchen zusammenführt. Mit diesem Film begründete er das Genre der Wiener Tonfilmoperette. In den folgenden Jahren arbeitete Bolváry immer wieder mit dem Schauspieler Willi Forst, dem Komponisten Robert Stolz und dem Drehbuchautor Walter Reisch zusammen.

Zurück in Berlin, wirkte er bis 1933 bei Superfilm Berlin und danach bis 1935 bei Boston Films, ebenfalls in Berlin. Ab 1936 arbeitete Bolváry für mehrere Produktionsfirmen in Wien, u. a. für Styria-Film, Terra Film und die Wien-Film. In diesen Jahren arbeitete er unter anderem mehrfach mit den Publikumslieblingen Hans Moser und Paula Wessely zusammen, bei deren erster Eigenproduktion Spiegel des Lebens (1938) er Regie führte. Seine Filme während der NS-Zeit waren, bis auf Schicksal (1942), größtenteils unpolitisch und entsprachen dem Gebot der anspruchslosen Unterhaltung als Ablenkung vom Kriegsgeschehen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ging Bolváry nach Rom und schuf dort bis 1949 wiederum als Regisseur für Cinopera mehrere Filme. Seit 1948 österreichischer Staatsbürger, ließ er sich 1950 in München nieder und avancierte vier Jahre später zum Produktionschef der Firma Starfilm.

Zwischen 1920 und 1958 führte er ingessamt bei etwa 100 Filmen Regie und schrieb gelegentlich auch Filmdrehbücher. Viele spätere Stars wie Zarah Leander, Hilde Krahl, Ilse Werner und Marte Harell hatten unter seiner Regie ihren ersten Filmauftritt. Seine letzten Filme entstanden 1958. 1959 übernahm er seine erste Theaterregie und inszenierte erfolgreich die Operette Gräfin Mariza an der Wiener Volksoper.

Im Alter von 63 Jahren starb Géza von Bolváry, der 1948 ein zweites Mal geheiratet hatte, am 10. August 1961 in Altenbeuern bei Rosenheim, wo er auf dem Gemeindefriedhof auch beigesetzt wurde.

Einzelnachweise

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  1. Deutsches Bühnen-Jahrbuch. Theatergeschichtliches Jahr- und Adressbuch. Bd. 71, 1963, ISSN 0070-4431, S. 75; in anderen Quellen wird auch der 10. August als Sterbedatum und Altenbeuern bei Rosenheim als Sterbeort genannt.
  2. v. Bolvary, Helene. In: Kurt Mühsam, Egon Jacobsohn: Lexikon des Films. Verlag der Lichtbildbühne, Berlin 1926, S. 24.
  3. Géza von Bolváry bei filmportal.de