Giuseppe Attardi
Giuseppe Maria Attardi (* 14. September 1923 in Vicari, Italien; † 5. April 2008 in Altadena, Vereinigte Staaten) war ein italienisch-US-amerikanischer Genetiker am California Institute of Technology.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Attardi wurde 1947 an der Universität Padua Doktor der Medizin. Als Postdoktorand arbeitete er am Karolinska-Institut nahe Stockholm, Schweden und an der Washington University in St. Louis, Vereinigte Staaten. Seit 1963 war er Professor für Biologie am California Institute of Technology (Caltech). 1974 wurde er Bürger der Vereinigten Staaten. Attardi war verheiratet und hatte zwei Kinder. Seine Frau, Anne Chomyn, war ebenfalls Forscherin am Caltech.
Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Attardi arbeitete mit zahlreichen Größen der medizinisch-genetischen Forschung zusammen, darunter den Nobelpreisträgern James Watson, Francois Jacob und Renato Dulbecco.
1967 entdeckte Attardi die mitochondriale RNA beim Menschen, wenig später mitochondriale Ribosomen und in deren Genom verschlüsselte Proteine. 1981 präsentierte er die Genkarte und Transkriptionskarte der mitochondrialen DNA. Er beschrieb 1983 die dreizehn dort verschlüsselten Proteine, die sämtlich zum System der oxidativen Phosphorylierung gehören, das zur Synthese von Adenosintriphosphat (ATP) führt. Attardi entwickelte Methoden, um die Auswirkungen von Mutationen in der mitochondrialen DNA auf den zellulären Stoffwechsel und ihre Bedeutung für die Pathogenese von Mitochondriopathien aufzuklären. 1999 zeigte er die Bedeutung der mitochondrialen DNA und ihrer im Laufe des Lebens erworbenen Mutationen für den Prozess des Alterns. Attardi trug entscheidend zum Mitochondrial Genome Project bei.
Auszeichnungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1970 Guggenheim Fellowship[1]
- 1984 Mitglied der National Academy of Sciences
- 1989 Antonio-Feltrinelli-Preis[2]
- 1998 Gairdner Foundation International Award[3]
- 2000 Passano Award[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- J. Montoya: [Giuseppe Attardi: mitochondrial genetic system and its influence in the study of the mitochondrial diseases]. In: Revista de neurologia. (Spanisch.) Band 47, Nummer 9, 2008 Nov 1-15, S. 483–487, ISSN 1576-6578. PMID 18985599.
- S. DiMauro, J. M. Villaroya: Giuseppe Attardi, MD (1923–2008). In: Archives of Neurology. Band 65, Nummer 8, August 2008, S. 1130, ISSN 1538-3687. PMID 18777626. Online
- Thomas H. Maugh II: Obituaries: Giuseppe Attardi, 1923–2008, Caltech geneticist linked DNA, aging. Los Angeles Times, 10. April 2008, Online
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Attardi bei California Institute of Technology - Division of Biology ( vom 2. August 2008 im Internet Archive)
- Giuseppe Attardi in Enciclopedia Italiana
- Altadena Geneticist Giuseppe Attardi Dies
- New York Times: Giuseppe Attardi Is Dead at 84; Studied Cells for Clues to Aging
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Giuseppe Attardi bei der John Simon Guggenheim Memorial Foundation (gf.org); abgerufen am 12. Februar 2016
- ↑ Liste der Preisträger 1950–2005 bei der Accademia dei Lincei (lincei.it). ( vom 28. Juli 2014 im Internet Archive)
- ↑ Giuseppe Attardi, M.D. bei der Gairdner Foundation (gairdner.org); abgerufen am 12. Februar 2016
- ↑ The Passano Awards 1945–2010 bei der Passano Foundation (passanofoundation.org); abgerufen am 11. Februar 2012
Personendaten | |
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NAME | Attardi, Giuseppe |
ALTERNATIVNAMEN | Attardi, Giuseppe M.; Attardi, Giuseppe Maria |
KURZBESCHREIBUNG | italienisch-US-amerikanischer Genetiker |
GEBURTSDATUM | 14. September 1923 |
GEBURTSORT | Vicari, Italien |
STERBEDATUM | 5. April 2008 |
STERBEORT | Altadena, Vereinigte Staaten |