Nacktstängelige Kugelblume
Nacktstängelige Kugelblume | ||||||||||||
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Nacktstängelige Kugelblume (Globularia nudicaulis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Globularia nudicaulis | ||||||||||||
L. |
Die Nacktstängelige Kugelblume (Globularia nudicaulis) ist eine Pflanzenart, die zur Gattung Kugelblumen (Globularia) in der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae) gehört.
Beschreibung und Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Nacktstängelige Kugelblume wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 5 bis 25 Zentimetern. Der Stängel ist blattlos (Name!).
Alle Laubblätter sind grundständig. Die Blattspreite verschmälert sich allmählich in den Blattstiel. Die einfache Blattspreite ist bei einer Länge von 5 bis 9, selten bis 15 Zentimetern sowie einer Breite von 1 bis 2,5 Zentimetern meist verkehrt-eiförmig-lanzettlich mit gerundetem bis leicht ausgerandetem oberem Ende. Der Blattrand ist glatt.
Generative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Blütezeit reicht von Juni bis Juli. Die Blüten sind in großer Zahl zu einem kugeligen Blütenstand mit einem Durchmesser von 18 bis 25 Millimetern vereinigt, wodurch eine Signalwirkung für Bestäuber entsteht. Die blauvioletten Kronblätter sind 10 bis 12 Millimeter lang und besitzen oft eine verkümmerte Oberlippe. Die Blütenkronröhre ist so eng, dass nur Falter mit ihren dünnen Rüsseln den Nektar erreichen.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16 oder 24.[1]
Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Nacktstängelige Kugelblume wird vom Rostpilz Puccinia globulariae mit Telien befallen.[2]
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Nacktstängelige Kugelblume gedeiht in den Gebirgen in Südwest- und Mitteleuropa. Sie hat Vorkommen in Spanien, Frankreich, Deutschland, in der Schweiz, in Italien, Österreich, Slowenien und Kroatien.[3] In Österreich kommt sie zerstreut vor, sie fehlt in Burgenland und Wien.
Sie gedeiht in obermontanen bis alpinen Höhenstufen. Diese kalkstete Pflanze gedeiht meist auf Magerrasen, in Zwergstrauchheiden, lichten Föhrenwälder sowie Legföhrengebüschen. Sie ist in Mitteleuropa eine Charakterart der Ordnung Seslerietalia, sie kommt aber auch in Pflanzengesellschaften des Mesobromion oder des Erico-Pinion vor.[1] In den Allgäuer Alpen steigt sie am Nebelhorn bis in Höhenlagen von 2100 Metern auf; sie wurde aber auch schon auf dem Widdersteingipfel im Kleinen Walsertal bei Höhenlagen von 2500 Metern beobachtet.[4] Die Art ist in Deutschland durch die BArtSchV besonders geschützt.[5]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2+ (frisch), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 2 (subalpin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).[6]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Xaver Finkenzeller: Alpenblumen, München 2003, ISBN 3-576-11482-3.
- Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Globularia nudicaulis L., Nacktstängel-Kugelblume. auf FloraWeb.de
- Nacktstängelige Kugelblume. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Thomas Meyer: Kugelblume Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 871.
- ↑ Peter Zwetko: Die Rostpilze Österreichs. Supplement und Wirt-Parasit-Verzeichnis zur 2. Auflage des Catalogus Florae Austriae, III. Teil, Heft 1, Uredinales. (PDF; 1,8 MB).
- ↑ Karol Marhold (2011+): Globularia.: Datenblatt Globularia nudicaulis In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- ↑ Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 496–497.
- ↑ Michael Koltzenburg: Globularia. In: Schmeil-Fitschen: Die Flora Deutschlands und angrenzender Länder. 98. Auflage. Verlag Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2024, ISBN 978-3-494-01943-7. S. 664.
- ↑ Globularia nudicaulis L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 21. März 2021.