Glutamat-Ammonium-Ligase

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Glutamat-Ammonium-Ligase
Glutamat-Ammonium-Ligase
Auf- und Seitenansicht der Glutamat-Ammonium-Ligase

Vorhandene Strukturdaten: 1f1h, 1f52, 1fpy, 1hto, 1lgr, 2bvc, 2gls, 2qc8, 2ojw

Eigenschaften des menschlichen Proteins
Sekundär- bis Quartärstruktur Homotetramer, Homooktamer
Bezeichner
Gen-Name
Externe IDs
Enzymklassifikation
EC, Kategorie
Substrat Glutamat + ATP + NH4+
Produkte ADP, Phosphat, L-Glutamin
Vorkommen
Homologie-Familie Hovergen
Übergeordnetes Taxon Lebewesen
Orthologe
Mensch Hausmaus
Entrez 2752 14645
Ensembl ENSG00000135821 ENSMUSG00000026473
UniProt P15104 P15105
Refseq (mRNA) NM_001033044 NM_008131
Refseq (Protein) NP_001028216 NP_032157
Genlocus Chr 1: 182.38 – 182.39 Mb Chr 1: 153.9 – 153.91 Mb
PubMed-Suche 2752 14645

Glutamat-Ammonium-Ligase (kurz GS von veraltet Glutamin-Synthetase) heißen Enzyme, welche unter ATP-Verbrauch Ammonium auf die Aminosäure Glutamat übertragen. Hierbei entsteht die Aminosäure Glutamin. Damit spielen sie eine wichtige Rolle im Stickstoff-Stoffwechsel aller Lebewesen, beispielsweise bei der Biosynthese des Glutamins, welches wiederum als Ausgangspunkt bei der Synthese weiterer Verbindungen dient. Im Menschen dient die GS der Assimilation von toxischem Ammonium und kommt vor allem im Gehirn, der Niere und der Leber vor. Das auf diese Weise auf Glutamat übertragene Ammonium kann in der Leber über den Harnstoffzyklus auf Harnstoff übertragen und somit über die Niere ausgeschieden werden. Die menschliche GS wird außerdem während der frühen Fetalphase exprimiert, eine Stickstoffassimilation wie in Bakterien findet aber nicht statt, da hierzu die dafür essentielle Glutamat Synthase im Menschen nicht vorhanden ist, der Mensch ist daher auf Aminosäurezufuhr angewiesen. Mutationen im GLUL-Gen können zum sehr seltenen fetalen systemischen Glutamin-Mangel führen, der zu schweren Schäden und zum Tod des Neugeborenen führt.[1]

Die GS ist Teil des sogenannten GS/GOGAT-Weges (Glutamin-Synthetase/Glutamin-Oxoglutarat-Aminotransferase), ein alternativer Weg der Assimilation von Ammoniak neben der Reaktion durch die Glutamatdehydrogenase.

Die GS ist ein weitverbreitetes Enzym, die verschiedenen Formen lassen sich in drei Klassen einteilen:

  • Klasse 1: Dieser Typ findet sich ausschließlich in Prokaryoten und besteht aus zwölf identischen Untereinheiten von jeweils 50 kDa. Das Enzym unterliegt der Kontrolle durch kumulative negative Rückkopplung, die durch eine Vielzahl von Endprodukten des Glutaminmetabolismus vermittelt wird. Ferner wird die Aktivität des Enzyms durch reversible kovalente Modifikation gesteuert. Dabei wird ein bestimmter Tyrosinrest jeder Untereinheit des Enzyms adenyliert, wodurch die Hemmung durch die negative Rückkopplung noch verstärkt wird.
  • Klasse 2: In Eukaryoten und bestimmten Bakterien lässt sich dieser Typ finden, der aus zehn identischen Untereinheiten besteht. In Pflanzen finden sich mehrere Isoformen der Glutamin-Synthetase der Klasse 2.
  • Klasse 3: GSIII wurde bislang nur in den Bakterien Bacteroides fragilis und Butyrivibrio fibrisolvens gefunden.

Katalysierte Reaktion

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Glutamat + ATP + NH3 → Glutamin + ADP + Phosphat

Glutamin Synthetese.
Von der Glutamin-Synthetase katalysierte Reaktion
  1. UniProt P15104