Irene Goergens
Irene Goergens (* 29. April 1951) ist ein ehemaliges Mitglied der Roten Armee Fraktion. Sie war an der Befreiung von Andreas Baader und einem Banküberfall beteiligt und von 1970 bis 1977 inhaftiert.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Irene Goergens ist die uneheliche Tochter eines US-amerikanischen GIs und einer Deutschen; sie wuchs in einem Kinderheim auf. Ulrike Meinhof traf bei ihren Recherchen zu dem Film Bambule auf Irene Goergens.[1] Später betreute Goergens als Kindermädchen die Töchter Meinhofs. 1970 schloss sich Goergens der Rote Armee Fraktion (RAF) an.
Als 19-Jährige beteiligte sich Goergens an der Baader-Befreiung am 14. Mai 1970, indem sie zusammen mit Astrid Proll Waffen beschaffte und mit Ingrid Schubert das Deutsche Zentralinstitut für Soziale Fragen ausspionierte.[2] Am 29. September 1970 war sie an einem Banküberfall, dem so genannten Dreierschlag, in Berlin beteiligt. Am 8. Oktober 1970 wurde Goergens zusammen mit dem RAF-Anwalt Horst Mahler, Brigitte Asdonk, Monika Berberich und Ingrid Schubert im Vorderhaus der Berliner Knesebeckstraße 89 verhaftet. Im März 1971 wurde sie wegen der Beteiligung an der Baader-Befreiung zu einer sechseinhalbjährigen Freiheitsstrafe verurteilt, aus der sie am 13. Mai 1977 entlassen wurde. Danach war sie nicht mehr für die RAF aktiv.
Publikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die mutigen Mädchen von Cibone. Edition AurorA Anti-Quariat Reprint Verlag, 1992, ISBN 3-924001-23-5.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Butz Peters: RAF – Terrorismus in Deutschland. Droemer Knaur, München 1993, ISBN 3-426-80019-5.
- Butz Peters: Tödlicher Irrtum. Die Geschichte der RAF. Argon-Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-87024-673-1.
- Stefan Aust: Der Baader-Meinhof-Komplex. Hoffmann & Campe, Hamburg 2005, ISBN 3-442-12953-2.
- Wolfgang Kraushaar (Hrsg.): Die RAF und der linke Terrorismus. Edition Hamburg, Hamburg 2006, ISBN 3-936096-65-1.
- Jutta Ditfurth: Ulrike Meinhof. Die Biografie. Ullstein Hardcover 2007, ISBN 978-3-550-08728-8.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Meinhof-Selbstmord: "Gib auf, Ulrike!" In: Der Spiegel. 9. Mai 2016, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 10. April 2022]).
- ↑ Frank Bachner: Die Geburtsstunde der RAF schlug in einer Berliner Villa. In: Der Tagesspiegel Online. 17. Mai 2020, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 10. April 2022]).
Personendaten | |
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NAME | Goergens, Irene |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Terroristin und Gründungsmitglied der Roten Armee Fraktion |
GEBURTSDATUM | 29. April 1951 |