Josef Goubeau
Josef Goubeau (* 31. März 1901 in Augsburg; † 18. Oktober 1990 in Stuttgart) war ein deutscher Chemiker.
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Goubeau studierte ab 1921 Chemie an der Universität München und promovierte dort 1926 bei Eduard Zintl über die Bestimmung der Atommasse des Kaliums.[1] Anschließend arbeitete er an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Bergakademie Clausthal, wo er sich 1935 über den Raman-Effekt in der analytischen Chemie habilitierte.
Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten wurde er 1933 Mitglied der SA und stieg innerhalb der SA zum Blockleiter und Rottenführer auf.[2] Nach seiner Habilitation lehrte er noch zwei Jahre an der Bergakademie, bevor er 1937 an die Universität Göttingen wechselte. Am 25. Mai 1937 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 4.890.490).[3] 1940 wurde er in Göttingen zum außerplanmäßigen Professor und 1943 zum ao. Professor ernannt.[2]
Seit 1951 war er ordentlicher Professor an der Technischen Hochschule Stuttgart und daneben Direktor des Labors für anorganische Chemie.[2] Im Jahr 1958 wurde Goubeau zum Mitglied der Leopoldina und zum ordentlichen Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften gewählt. 1966 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[4]
Goubeaus Arbeitsgebiet war die anorganische synthetische Chemie und Spektroskopie von Verbindungen des Bors, Siliciums und Phosphors. Bedeutend waren vor allem seine grundlegenden Arbeiten zur Schwingungsspektroskopie und zu Kraftkonstanten als Maß der Stärke chemischer Bindungen.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ehrendoktor der Universitäten Clausthal und München
- Alfred-Stock-Gedächtnispreis der Gesellschaft Deutscher Chemiker
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Josef Goubeau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biografische Notiz der Universität Stuttgart ( vom 14. November 2005 im Internet Archive)
- Geschichte des Instituts für Anorganische Chemie, Universität Stuttgart, mit Foto von Goubeau
- Josef Goubeau im Theoretical Chemistry Genealogy Project
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Informationen zu und akademischer Stammbaum von Josef Goubeau bei academictree.org, abgerufen am 7. Februar 2018.
- ↑ a b c Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, S. 194.
- ↑ Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/11580548
- ↑ Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 95.
Personendaten | |
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NAME | Goubeau, Josef |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Chemiker |
GEBURTSDATUM | 31. März 1901 |
GEBURTSORT | Augsburg |
STERBEDATUM | 18. Oktober 1990 |
STERBEORT | Stuttgart |
- Chemiker (20. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Technische Universität Clausthal)
- Hochschullehrer (Georg-August-Universität Göttingen)
- Hochschullehrer (Universität Stuttgart)
- Mitglied der Leopoldina (20. Jahrhundert)
- Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
- NSDAP-Mitglied
- SA-Mitglied
- Ehrendoktor der Technischen Universität Clausthal
- Deutscher
- Geboren 1901
- Gestorben 1990
- Mann