Richard Petersen (Druckerei)
Die Richard Petersen GmbH in Hannover war eine im 19. Jahrhundert gegründete Druckerei,[1] Buchbinderei und Großbuchdruckerei unter Verwendung von Stereotypien[2] sowie ein Verlag.[3] Sitz des Unternehmens war die Göttinger Chaussee 115[4] in Ricklingen[2] beziehungsweise im heutigen Stadtteil Oberricklingen.[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das nach Richard Petersen benannte Unternehmen wurde in der späten Gründerzeit des Deutschen Kaiserreichs errichtet. Bereits wenige Jahre nach der Gründung konnte die Druckerei auch Produkte aus dem Mehrfarben-Rotationsdruck anbieten,[1] zudem auch unter anderem im Ausland nachgefragte Fahrscheine für Straßenbahnen.[6]
Während des Ersten Weltkrieges – die Firma mit Sitz in Ricklingen[2] war noch der seinerzeitigen Industriestadt Linden zugeordnet[7] – warb die Firma beispielsweise 1917 in einem Schreiben an den Lindener Magistrat mit einem Briefkopf im Stil des Expressionismus mit „Spezialitäten“ wie dem „Druck von Massenauflagen auf Spezial-Maschinen“, der Herstellung merkantilen Drucksachen oder Katalogen in allen Sprachen, aber auch mit Erfahrungen bei der Herstellung von „Straßenbahn-Billets“.[2]
Zur Zeit des Nationalsozialismus konnte der seinerzeit noch alleinige Inhaber Richard Petersam am 1. April 1936 sein 40. Gründungsjubiläum feiern.[6] Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges erfasste das Auswärtige Amt der britischen Alliierten 1944 das in der späteren Britischen Besatzungszone gelegene Unternehmen „R. Petersen“ im Handbuch Germany Zone Handbook.[8]
In der Nachkriegszeit empfahl sich die „Richard Petersen GmbH Großdruckerei“ mit Sitz in Hannover-Linden Mitte der 1950er Jahre in einem kommentierten hannoverschen Bildstadtplan des Bollmann-Bildkarten-Verlags unter anderem als in ganz Deutschland bekannte „Spezialdruckerei für Entwickler, Notablocks und ähnliche Werbemittel im Buntdruck“.[1]
Anfang der 1970er Jahre war Hans Lückenhans sowohl Hauptgesellschafter als auch Geschäftsführer der als GmbH geführten Großdruckerei Richard Petersen.[9]
Noch 1986 erschien beispielsweise die Zeitschrift Ricklinger Monatspost im Anzeigenverlag Petersen in der Göttinger Chaussee 115.[4]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Horst Reichert, Karl Ludwig Graeger (Bearb.): Richard Petersen GmbH Grossdruckerei Hannover-Linden, in Hannover (= Bildstadtplan von Hermann Bollmann, Nr. 13), mit Vorworten von Christian Kuhlemann (IHK Hannover), Wilhelm Weber und Karl Wiechert (Landeshauptstadt Hannover) sowie Gustav Böhme (Handwerkskammer Hannover), 1. Auflage 1–30 Tsd., Braunschweig: Bollmann-Bildkarten-Verlag, 1955, S. 17
- ↑ a b c d Andreas-Andrew Bornemann: Grossbuchdruckerei Richard Petersen - Hannover Ricklingen - 19.04.1917, verkleinerte sw-Abbildung eines im Briefkopf illustrierten Rechnungsvordruckes auf der Seite postkarten-archiv.de
- ↑ Walter Schmitt Glaeser et al.: Die Kommune als Partner der Raumordnung und Landesplanung. Grußworte, Referate und Diskussion anläßlich der wissenschaftlichen Plenarsitzung 1979 in Augsburg anlässlich der in Augsburg abgehaltenen 18. Wissenschaftlichen Plenarsitzung der Akademie für Raumforschung und Landesplanung (= Forschungs- und Sitzungsberichte der ARL / Akademie für Raumforschung und Landesplanung, Bd. 135), Hannover: Hermann Schroedel Verlag, Curt R. Vincent, 1980, ISBN 3-507-91705-X, ISSN 0311-0311, S. II; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ a b Stamm. Leitfaden durch Presse und Werbung. Verzeichnis und Beschreibung periodischer Publikationen, Rundfunkanstalten und Werbemöglichkeiten in Deutschland (= Annual directory through press and advertising), Essen: Stamm-Verlag, 1986, S. viii; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ Vergleiche beispielsweise Wolfgang Neß: Ortskarte 10 / 40 Ricklingen, Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover (DTBD), Teil 2, Bd. 10.2, hrsg. von Hans-Herbert Möller, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Institut für Denkmalpflege, Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig 1985, ISBN 3-528-06208-8, S. 54f.
- ↑ a b o. V.: Zeitschrift für Deutschlands Druckgewerbe. Amtliches Organ der Wirtschaftsgruppe Druck / Deutscher Buchdrucker-Verein, Berlin; Leipzig: Deutscher Buchdrucker-Verein, 1936, S. 275; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ Klaus Mlynek: Linden. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 406ff.; hier: S. 407.
- ↑ Germany Zone Handbook (in englischer Sprache), Vol. 3–4: North-West (Hannover, Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Oldenborg, Braunschweig), Great Britain, Foreign Office, 1944, p. 304; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ Der Druckspiegel, Bd. 26 (1971), Ausgaben 9–12, S. 52; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
Koordinaten: 52° 20′ 32,6″ N, 9° 43′ 5,6″ O