Schloss Eichholz
Schloss Eichholz ist die übliche Bezeichnung eines Landsitzes nahe Wesseling, Nordrhein-Westfalen, der im 19. Jahrhundert in mehreren Schritten auf der Grundlage älterer Höfe erbaut wurde. Die Konrad-Adenauer-Stiftung betrieb darin von 1956 bis 2014 eine Bildungsakademie. Seit 2016 beherbergt das Schloss eine Traumaklinik.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Nähe von Urfeld (Stadtteil von Wesseling), d. h. auf dem jetzigen Gebiet des „Schlosses“ Eichholz, besaß ein Benediktinerinnenkloster Ländereien und ließ dort vor allem Holzwirtschaft betreiben. In der weiteren Besitzfolge ließ das Bonner Kloster Dietkirchen dann einen Teil dieses Waldes, der vor allem aus Eichen bestand (daher wohl auch der Name Eichholz) abholzen und einen Hof errichten. 1320 wurde dies erstmals erwähnt („Eycholtz“). Der Hof wurde in der Folge weiter ausgebaut und vergrößert; er verblieb weiterhin im Besitz der Äbtissinnen von Dietkirchen.
Ab 1464 änderten die Äbtissinnen die Bewirtschaftung des Hofes und verpachteten ihn an sogenannte „Halbmänner“. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Hof dann schwer in Mitleidenschaft gezogen und teilweise zerstört.
Ab 1794 stand der Hof unter französischer Verwaltung und wurde ab diesem Zeitpunkt auch Michelshof genannt. 1807 wurde er für 18.700 Francs an den Makler Boismard versteigert. Die weitere Eigentümerentwicklung ist bis 1821 unbekannt, bis Michael Bütz ihn erwarb. 1822 brannte der Hof größtenteils nieder.
J. G. Freiherr von Carnap, der neue Eigentümer des Hofes, errichtete ihn, mit einer deutlichen Vergrößerung der Grundfläche, neu. Er erbaute unter anderem ein Landhaus, das bis heute Bestandteil des „Schlosses“ ist.
1854 erfolgte der Verkauf an die Geheimrätin H. Naße, 1865 an Paula Gräfin von Fürstenberg und 1888 an Carl Joest. Dieser erweiterte den Hof um Ländereien und baute ihn zu einem repräsentativen Gut aus. Seitdem wird im Volksmund das Gut Eichholz auch „Schloss Eichholz“ genannt. 1955 hat der Vorläufer der Konrad-Adenauer-Stiftung, die „Gesellschaft für christlich-demokratische Bildungsarbeit“ das Gut erworben.
Die Konrad-Adenauer-Stiftung verkaufte das Schloss 2014, der Bildungsbetrieb endete im Dezember desselben Jahres.[2] 2016 wurde dort eine Traumaklinik eröffnet.[1]
Villa Rustica bei Schloss Eichholz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1986 wurden im Gewerbegebiet Wesseling-Eichholz Fundamente einer römischen Villa freigelegt. Dabei wurden auch Reste eines Gräberfeldes und einer Wasserleitung sowie Haushaltsgegenstände gefunden.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stephan Eisel (Hrsg.): 50 Jahre Bildungszentrum Schloss Eichholz – Die Geburtsstätte der Konrad-Adenauer-Stiftung. Eichholz 2006, ISBN 978-3-939826-22-4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag zu Eichholz in der privaten Datenbank Alle Burgen.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Stefan Hermes: Schloss Eichholz im Wandel der Zeit. In: General-Anzeiger (Bonn). 18. April 2016, abgerufen am 21. April 2016.
- ↑ Hans-Peter Fuß: Die Munitor-Gruppe erwirbt das Bildungszentrum. Schloss Eichholz. In: General-Anzeiger (Bonn). 16. April 2014, abgerufen am 16. April 2014.
- ↑ Bernd Imgrund, Nina Osmers: 111 Orte im Kölner Umland, die man gesehen haben muss, Verlag Emons, Köln, 2010, ISBN 978-3-89705-777-7, Ort 111
Koordinaten: 50° 48′ 5″ N, 6° 59′ 17″ O