Löscharm
Ein Löscharm, auch HRET (High Reach Extendable Turret) bezeichnet, ist ein Lösch-Teleskop-Gelenk-Arm, der auf dem Dach von Industrie- und Flugfeldlöschfahrzeugen montiert ist.
Funktionsweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Funktionsweise am Beispiel des Ziegler Z8 der Flughafenfeuerwehr München:
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HRET in Ablageposition
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HRET in Angriffsposition
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HRET in Angriffsposition und ausgefahrenem Arm
Hersteller
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jeder Hersteller hat seinen eigenen Namen für den Löscharm. Sämtliche Hersteller von großen Flugfeldlöschfahrzeugen haben ein HRET in ähnlicher Bauweise im Sortiment.
Rosenbauer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quelle[1]
- Typ: Rosenbauer Stinger 54 mit Werfer RM 65
- Ausstoßmenge Werfer in Ablageposition: 6.000 l/min bei 10 bar, Pulver 15 kg/s
- Ausstoßmenge Werfer außerhalb der Ablageposition: 3.800 l/min
- Ausstoßmenge Piercing Tool: 1.000 l/min
- Einstichtiefe Piercing Tool: 520 mm
- Durchstoßgrenzen Piercing Tool: Aluminiumblech 4 mm, Stahlblech 2,5 mm, GFK 12 mm
- Wurfweite in Ablageposition: 90 m
- Wurfweite außerhalb der Ablageposition: 85 m
- Drehbereich für Flugfeldlöschfahrzeuge: ±30°
- Drehbereich für Industrie-Löschfahrzeuge: 360°
- Drehbereich Werfer: ±90°
- Schwenkbereich Werfer: ±90°
- Schwenkbereich Piercing Tool: min. ±45°
- Arbeitshöhe: 16,5 m (Optional 20 m)
- Ausladung: 11,4 m (Optional 13,8 m)
Ausgestattet ist der Teleskoparm mit einer Düse für Wasser, Schaum und Löschpulver, einer Löschlanze (auch Piercing Tool genannt), einer Farbkamera und/oder einer Wärmebildkamera.
Oshkosh Corporation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2012 wurde von der Crash Rescue Equipment Services Inc. der Löscharm „Snozzle“ inkl. aller Patente an die Oshkosh Corporation verkauft[2] Der Löscharm wird von verschiedenen Firmen verwendet, z. B. BAI, E-One, Oshkosh, Pierce. Es gibt ihn in den Höhen 50 ft (15,4 m) und 65 ft (20 m).
Einzelheiten am Beispiel des BAI Striker E 6x6. Quelle[3]
- Ausstoßmenge Hauptwerfer 5.600 l/min
- Wurfweite Hauptwerfer 85 m
- Ausstoßmenge Nebenwerfer an der Spitze 1.900 l/min
- Wurfweite Nebenwerfer an der Spitze 60 m
- Arbeitshöhe 19,8 m
- Ausladung 10 m[4]
Bronto-Skylift
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eingesetzt wird der Löscharm Model F 17 beim E-One Titan G 8x8 der Niederländischen Armee sowie auf dem Flughafen Schiphol. Der nach vorne gerichtete Arm ist zweifach teleskopierbar und hat somit einen größeren Einsatzradius als die andere Hersteller[5].
Einzelheiten[6]:
- Arbeitshöhe 5 Varianten 17–53 m
- Ausstoßmenge Wasser 4.000 oder 6.000 l/min
- Ausstoßmenge Schaum 9 kg/s
Colet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt anscheinend vier verschiedene BoomTurrets genannten Löscharme, wobei nur zwei dargestellt werden.[7]
- Typ: PowerFlow I, III kein Beschreibung
- Typ: Powerflow II Turret[8]
- Der Hauptarm ist in der Mitte des Fahrzeugdachs befestigt und zweiteilig. Der zweite Teil ist fest um 10° nach unten geneigt und teleskopierbar.
- Drehbereich Hauptarm 0°
- Schwenkbereich Hauptarm ≈ +30°
- Schwenkbereich Düse ≈ ±90°
- Drehbereich Düse 360°
- Arbeitshöhe 12,2 m[9]
- Typ: Powerflow L/R Gator Boom Turret[10]
- Der Hauptarm beim Colet SVD Jaguar K 15 (4x4) und Colet SVD Jaguar K 30 (6x6) ist in der Mitte des Dachs befestigt und reicht bis zum Ende der Dachscheibe. Arm teleskopierbar.
- Beim Colet SVD Jaguar K 40 (8x6) ist der Hauptarm an den hinteren Ecken befestigt, der Druckzylinder ist in der Mitte des Dachs befestigt. Nicht teleskopierbar.
- Der Hauptkarm ist zweigeteilt. Der erste Teil reicht bis zum Anfang der Dachscheibe. Der zweite Teil ist fest um 10° nach unten geneigt und reicht bis zur Frontscheibe.
- Am Hauptarm ist bei beiden Varianten ein zweiter Arm befestigt. Er ist im Ruhezustand parallel zur Frontscheibe im 45°-Winkel nach unten gerichtet.
- Somit kann er als Frontwerfer eingesetzt werden. Hierdran ist die Düse befestigt.
Alle Grad-Zahlen sind Schätzwerte aus Bildern und Videos.
Ziegler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 2015 bietet Ziegler seine eigenen neukonstruierten Löscharm, genannt Z-Attack an, der einfach teleskopierbar ist. An beiden Seiten des Hauptauslegers können Kameras oder Scheinwerfer montiert werden. Am Teleskoparm können eine Düse, eine Löschlanze (auch Piercing Tool genannt), Kameras und/oder Scheinwerfer montiert werden.
Der Z-Attack wird bei folgenden Fahrzeugen als Alternative zum Dachmonitor angeboten: Ziegler Z6, Ziegler Z8.[12] (Hauptarktikel: Ziegler Z)
- Gesamthöhe 17 / 20 m
- Ausladung 12 / 14 m
- Ausstoßvolumen: max. 6.000 l/min (Z6), max. 8.000 l/min (Z8, 4. Generation)
- Abgabe von Pulver oder CAFS optional möglich
- Erreichen der gewünschten Angriffsposition in ca. 6 Sekunden.
Vor 2015 bot Ziegler als Alternative zum Dachmonitor den Löscharm Snozzle an. Dann jedoch wurde das Patent an die Oskosh-Cooperation verkauft. Seitdem bietet Ziegler den selbstentwickelten Z-Attack als Alternative an.[13]
- Typ: Ziegler-Snozzle-CE50
- Drehbereich: ±30°
- Typ: Lösch-Teleskop-Gelenk-Arm (HRET) Snozzle 652
- Einsatzhöhe von 20 m und einer Ausladung von 15 m.[14]
- Einsatzhöhe: 20 m, Löschmittel können bis zu 90 m weit ausgebracht werden.
- Ausstoßmenge Hauptwerfer: 5.675 l/min bei 10 bar Wasser, 9 kg/s Pulver
- Ausstoßmenge Nebenwerfer an der Spitze: 2.000 l/min bei 10 bar Wasser
- Ausstoßmenge Piercing Unit: 1.000 l/min bei 10 bar Wasser
Ausgestattet ist der Teleskoparm mit einer Düse für Wasser, einer Löschlanze (auch Piercing Tool genannt) und einer Beleuchtung.[14]
Den Ziegler Löscharm gibt es in mindestens zwei Varianten:
- Hauptwerfer und Piercing Unit an der Spitze des Teleskoparms.[15]
- Hauptwerfer am nicht Teleskopierbarem Armteil. Nebenwerfer und die Piercing Unit an der Spitze des Teleskoparms.[16]
Magirus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es ist nicht klar, ob es sich beim Spiker um eine Eigenentwicklung handelt. Mindestens ein SuperDragon x8 der zweiten Generation wurde für den Flughafen Posen-Ławica (Polen) mit einem Snozzle HRET ausgerüstet.[17]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Rosenbauer Beschreibung ( vom 26. Oktober 2013 im Internet Archive): STINGER Löscharm; Flughafen- und Industriefahrzeuge
- ↑ fireworld.com Artikel zum Verkauf der Snozzle Patente an Oshkosh ( vom 8. April 2016 im Internet Archive)
- ↑ BAI Striker E 6x6 Details ( vom 3. Juli 2013 im Internet Archive): BAI Details
- ↑ Fotobeschreibung auf bos-fahrzeuge.info
- ↑ www.brandweerschiphol.nl ( vom 12. Mai 2014 im Internet Archive) Foto S. 26 (PDF)
- ↑ Bronto Werbeflyer Bronto Werbeflyer
- ↑ Colet Special Vehicle Design – Löscharmbeschreibung ( vom 19. Dezember 2014 im Internet Archive)
- ↑ Colet Special Vehicle Design – Bilder zum Powerflow II ( vom 14. Mai 2015 im Internet Archive)
- ↑ Feuerwehr-Magazin, Februar 1996 ( vom 14. Mai 2015 im Internet Archive)
- ↑ Bilder zum Powerflow L/R ( vom 19. Dezember 2014 im Internet Archive)
- ↑ a b c Aviation Fire Journal – May / June 2010 (Volume 12, Issue 3) ( vom 5. März 2016 im Internet Archive)
- ↑ LF mit Teleskoparm — ZIEGLER Feuerwehrfahrzeuge. Abgerufen am 26. Januar 2020.
- ↑ Flughafenlöschfahrzeuge — ZIEGLER Feuerwehrfahrzeuge. Abgerufen am 26. Januar 2020.
- ↑ a b Verschoben aus Flughafenfeuerwehr München
- ↑ flughafen-stuttgart.de, Z8 des Flughafens Stuttgart
- ↑ Ziegler Datenblatt ( vom 24. Juli 2014 im Internet Archive) Z8 - FLF 100/125-15 (Flughafen München)
- ↑ www.magirusgroup.com ( vom 28. September 2014 im Internet Archive), Übersicht der FLF