Kilpilahti

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Ölraffinerie in Kilpilahti

Kilpilahti (finnisch) oder Sköldvik (schwedisch) ist Dorf und Teil der zweisprachigen Stadt Porvoo (Borgå) in Uusimaa, Finnland. Es befindet sich etwa 15 Kilometer südwestlich des Stadtzentrums an der Ostsee.

Kilpilahti ist bekannt für seinen Hafen und das Industriegebiet, in dem sich eine Ölraffinerie und weitere chemische Industrieanlagen befinden.

Name und Geschichte

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Das Dorf Sköldvik gehörte zur ehemaligen Landgemeinde Porvoo. Es entstand auf dem gleichnamigen Gut (schw. Sköldvik gård), dessen Ländereien sich an der Meeresbucht Svartbäckfjärden befanden. 1962 erwarb das Unternehmen Neste Oil den Besitz und errichtete in Sköldvik einen Hafen und eine Ölraffinerie.[1]

Der schwedische Ortsname Sköldvik ist mindestens seit 1541 als Skiolduick („Schildbucht“) urkundlich belegt. Das Bestimmungsword sköld („Schild“) kommt häufig in nordgermanischen Naturnamen vor und bezieht sich meist auf markante Landformationen, hier wahrscheinlich auf den nahe des Ortes gelegenen Berg, dessen Form an ein Schild mit Buckel erinnert.[2]

Der finnische Name Kilpilahti entstand erst in den 1970er Jahren als Lehnübersetzung des schwedischen Namens. Aber auch später verwendeten Finnischsprachige häufig den ursprünglichen schwedischen Namen anstatt der Übersetzung.[3]

Hafen Sköldvik

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Der Hafen Sköldvik ist Finnlands größter Ölhafen.[1] Auf dem dazugehörigen Industriegebiet befindet sich eine von Nordeuropas größten zusammenhängenden Produktionsanlagen der Mineralölverarbeitung.[1]

Der finnische Name des Ortes Kilpilahti existierte beim Bau des Hafens in den 1960er Jahren noch nicht.[3] Deshalb enthält der auf Finnisch offiziell gebrauchte Name Sköldvikin satama (UN/LOCODE: FISKV)[4] den ursprünglich schwedischen Namen des Ortes Sköldvik. (Die Endung -in markiert Genitiv; satama bedeutet „Hafen“.) Daneben wird heute auch Kilpilahden satama („Hafen Kilpilahti“) im Finnischen verwendet. Der im Schwedischen gebräuchliche Name lautet Sköldvik hamn.

Bahnhof Kilpilahti

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Kilpilahti ist Endstation der 1972 gebauten Bahnstrecke Olli–Sköldvik (finn. Sköldvikin rata, schw. Sköldviksbanan). Sie führt zum Eisenbahnverkehrsstandort Olli, wo sie in das nationale Eisenbahnnetz mündet.

Commons: Kilpilahti – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Sköldvik. In: Rabbe Sandelin (Hrsg.): Uppslagsverket Finland. Aktualisierte Onlineversion des 2003–2007 beim Verlag Schildts erschienenen Lexikons. Svenska folkskolans vänner, 7. Juni 2017 (schwedisch, uppslagsverket.fi [abgerufen am 30. Dezember 2024] CC-BY-CA 4.0).
  2. Sköldvik Borgå, Nyland. In: Finlandssvenska bebyggelsenamn. Sammanställd av Lars Huldén m.fl. Svenska litteratursällskapet i Finland, Helsingfors (schwedisch, sls.fi [abgerufen am 31. Dezember 2024] Cc-by-nd).
  3. a b Toni Suutari: Kilpilahti. In: Sirkka Paikkala (Hrsg.): Suomalainen paikannimikirja. Kotimaisten kielten keskus, Helsinki 2007, ISBN 978-952-5446-96-8, S. 161 (finnisch, kotus.fi [PDF]).
  4. Sköldvik. In: Itämeren satamat. Abgerufen am 30. Dezember 2024 (finnisch).

Koordinaten: 60° 18′ N, 25° 31′ O